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Herve Guibert 14 Dezember 1955 in Saint Cloud bei Paris 27 Dezember 1991 in Clamart war ein franzosischer Schriftsteller und Fotograf Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Nach seinem Tod 3 Werke Auswahl 4 Ausstellungen Auswahl 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenGuibert besuchte das Gymnasium in La Rochelle Bereits als Jugendlicher schrieb er eine Erzahlung unter dem Pseudonym Hector Lenoir Hector Lenoir taucht spater wieder als Ich Erzahler in einigen Romanen auf 1973 kehrte Guibert nach Paris zuruck Er versuchte an der Filmhochschule Idhec oder am Konservatorium aufgenommen zu werden aber beide Versuche scheiterten Stattdessen begann er zu schreiben zunachst Filmkritiken fur verschiedene Magazine Obwohl viele seiner Werke ins Deutsche ubersetzt wurden wurde Guibert erst posthum durch seinen autobiografischen Roman Dem Freund der mir das Leben nicht gerettet hat bekannt in dem er uber sein Leben mit dem HI Virus berichtet In Paris dagegen war Guibert als Dichter Drehbuchautor und Fotograf schon zu Lebzeiten ein fester Bestandteil des Kulturlebens Er war lange Zeit auch Foto und Filmkritiker fur Le Monde und verschiedene Magazine 1979 begann nach dem ersten von vielen Aufenthalten bei dem Fotografen Hans Georg Berger dem er im Jahr zuvor erstmals begegnet war seine lebenslange Liebe zur Insel Elba Im gleichen Jahr begann er zu fotografieren Seine ersten Arbeiten waren Fotos der geliebten Grosstanten Suzanne und Louise uber die er im Jahr davor bereits ein Theaterstuck geschrieben hatte Suzanne et Louise Viele Reisen und noch mehr kunstlerische Erfolge fullten die nachsten Jahre Sein Werk wurde im Laufe der Zeit immer autobiografischer 1988 macht Guibert gemeinsam mit seinem innigsten Freund und langjahrigen Partner Thierry Jouno in Paris einen HI Virus Test Beide waren positiv 1 In der schwierigen Zeit bis zu Thierry Jounos Tod wurde Guibert von Hans Georg Berger in Guiberts letzten Romanen taucht er als Gustave auf unterstutzt 1991 reiste Guibert nach Japan Martinique und Bora Bora Dort entstand der Roman Das Paradies In der Nacht vom 12 auf den 13 Dezember 1991 unternahm Guibert einen Suizidversuch Am 27 Dezember starb er an den Folgen im Krankenhaus von Clamart Er wurde seinem Wunsch entsprechend auf Elba beigesetzt Nach seinem Tod BearbeitenGuiberts beruhmtester Roman Dem Freund der mir das Leben nicht gerettet hat handelt vom Sterben des Freunds Michel Foucault im Roman Muzil genannt an AIDS 2 Da Foucault seine Krankheit verschwiegen hatte und offiziell 1984 an Krebs gestorben war war das ein Skandal In Mitleidsprotokoll bzw im Videofilm La Pudeur ou l impudeur in dem er sich selbst die letzten Monate vor seinem Tod filmte setzt er sich mit seinem eigenen Sterben auseinander Der Film wurde posthum vom franzosischen Fernsehen ausgestrahlt Auch der posthum erschienene Roman Das Paradies handelt von AIDS Wahrend Dem Freund der mir das Leben nicht gerettet hat und Mitleidsprotokoll von Personen berichtet die an AIDS erkrankt sind dritte Personen oder Guibert selbst handelt Das Paradies vom Trauma mit AIDS zu leben und dem Versuch ausdrucklich nicht daruber zu schreiben James N Agar bezeichnete dies als Self mourning in Paradise 3 Werke Auswahl BearbeitenSuzanne et Louise Fotoroman Editions Libres Hallier Paris 1980 Phantom Bild Uber Photographie L Image fantome Autobiographische Essays 1981 Ubers Thomas Laux 1993 Die Hunde Verruckt nach Vincent Erzahlungen Les Chiens 1982 Fou de Vincent 1989 dt 1999 Reise nach Marokko Voyage avec deux enfants Roman 1982 dt 2001 Blinde Des Aveugles 1985 Ubers Thomas Plaichinger Reinbek 1986 Mauve le vierge Erzahlungen Gallimard 1988 Les Gangsters Minuit 1988 Roman uber seine beiden Grosstanten L Incognito Gallimard 1989 Dem Freund der mir das Leben nicht gerettet hat A l Ami qui ne m a pas sauve la vie Roman 1990 dt von Hinrich Schmidt Henkel Rowohlt Reinbek 1991 ISBN 3 498 02463 9 Mitleidsprotokoll Le Protocole compassionnel Roman 1991 dt von Hinrich Schmidt Henkel Rowohlt Reinbek 1992 ISBN 3 498 02468 X L homme au chapeau Rouge Roman 1992 Das Paradies Le Paradis Roman 1993 dt von Hinrich Schmidt Henkel Rowohlt Reinbek 1994 Photographien Schirmer Mosel Munchen 1993 ISBN 3 88814 708 5 Herve Guibert Hans Georg Berger Phantom Paradise Serindia Chicago 2019 ISBN 978 1 932476 93 4 Zytomegalievirus Krankenhaustagebuch Aus dem Franzosischen und mit einem Kommentar von Hinrich Schmidt Henkel August Verlag Berlin 2021 ISBN 978 3 941360 87 7 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1979 Coulisses du Musee Grevin Remise du Parc Paris 1979 Suzanne et Louise bribes Remise du Parc Paris 1984 Le Seul Visage Galerie Agathe Gaillard Paris 1993 Institut francais SevillaAuszeichnungen Bearbeiten1984 Cesar fur das beste Drehbuch Der verfuhrte Mann L Homme blesse 1985 Prix Feneon fur Les Aveugles Blinde 1987 Stipendiat in der Villa Medici Rom 1990 Prix Colette fur A l Ami qui ne m a pas sauve la vieLiteratur BearbeitenKritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur KLfG Artikel von Uwe Lindemann Edition Text und Kritik Munchen fortlaufend Ralph Sarkonak Traces and Shadows Fragments of Herve Guibert in Yale French Studies No 90 Same Sex Different Text Gay and Lesbian Writing in French 1996 S 172 202 James N Agar Self mourning in Paradise Writing about AIDS through Death bed Delirium in Paragraph March 2007 Vol 30 No 1 S 67 84 Ralph Sarkonak Hg Le corps textuel d Herve Guibert Lettres modernes Paris 1997 Frederic Poinat L œuvre siamoise Herve Guibert et l experience photographique Paris 2008 Jutta Weiser Literarische Abwehr Strategien der Immunisierung bei Thomas Bernhard und Herve Guibert in Jahrbuch fur Internationale Germanistik 43 1 2011 S 205 224 Jutta Weiser Photographie und Schrift als Prothesen des Subjekts Herve Guiberts Selbstportrats in Jutta Weiser Christine Ott Hgg Autofiktion und Medienrealitat Kulturelle Formungen des postmodernen Subjekts Winter Heidelberg 2013 S 69 87Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Herve Guibert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Herve Guibert in der Internet Movie Database englisch Bibliographie zu Guibert Inoffizielle Herve Guibert Webseite in franzosischer SpracheEinzelnachweise Bearbeiten https www republik ch 2021 12 27 der ungerettete Annegret Jackisch verh Riemann Krankheitsverarbeitung am Beispiel des franzosischen Schriftstellers Herve Guibert Universitat Gottingen Dissertation Gottingen 2000 James N Agar Self mourning in Paradise Writing about AIDS through Death bed Delirium in Paragraph March 2007 Vol 30 No 1 S 67 84Normdaten Person GND 118997637 lobid OGND AKS LCCN n82052502 VIAF 66468253 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guibert HerveKURZBESCHREIBUNG franzosischer Schriftsteller und FotografGEBURTSDATUM 14 Dezember 1955GEBURTSORT Saint Cloud bei ParisSTERBEDATUM 27 Dezember 1991STERBEORT Clamart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herve Guibert amp oldid 236133357