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Der Verlag Hermann Reckendorf wurde 1918 in Berlin von dem Buchdrucker Gebrauchsgraphiker und Verlagsbuchhandler Hermann Reckendorf 1880 1936 gegrundet Die Zeitschrift Die Sendung 1928 Hermann Reckendorf entwickelte seinen Verlag in verhaltnismassig kurzer Zeit zu einem der fuhrenden Verlagsanstalten in Deutschland Die Gesellschafter Anteile befanden sich zu 96 Prozent im Familienbesitz Der Verlag war bekannt insbesondere wegen seiner standigen Ausstellungen zur Forderung junger Kunst und kunstlerischen Bestrebungen Kunstblatt Ausstellung junger Kunstler vor allem seit ab 1927 Paul Westheims Kunstblatt hier erschien Sitz des Unternehmens war das vierstockige Reckendorf Haus in der Hedemannstrasse 24 in Berlin Kreuzberg dass schon 1912 13 als Kontorhaus erbaut worden war Mitglieder des Deutschen Werkbunds wie die Architekten Ludwig Hilberseimer Prof Lucian Bernhard und Fritz Schopohl waren massgeblich an der Gestaltung der Innenraume des Verlagshauses beteiligt Der Verlag beschaftigte etwa 100 Angestellte fur die Hermann Reckendorf im vierten Stock des Hauses eine Kuche und ein Kasino einbauen liess Dort lagen auch die Laboratoriumsraume der Funkzeitschriften und die zentrale Rundfunkanlage sowie die Raume der Geschaftsstelle des Deutschen Werkbunds 1916 wurde Reckendorf zur Leitung der Kriegspropaganda berufen die er erfolgreich durchfuhren konnte Spater leitete er die Propaganda fur das Frauenwahlrecht Er war an der Grundung der Reichszentrale fur den Heimatdienst beteiligt und organisierte die Grenzspende und Kriegsgefangenenfursorge An der Deutschen Gewerbeschau im Jahre 1922 in Munchen und an der Leipziger Messe in den Jahren von 1920 bis 1922 hatte er massgeblichen Anteil Die Technische Hochschule Stuttgart ernannte Hermann Reckendorf auf Grund seiner Pionierleistungen auf dem Gebiet der Rundfunktechnik in den 1920er Jahren zum Ehrendoktor Am 1 Mai 1930 bezog die Gauleitung Berlin der NSDAP das Gebaude Hedemannstrasse Nr 10 In der Hedemannstrasse Nr 31 wurde ausserdem vom April an fur fast ein Jahr die Gruppenfuhrung der SA Gruppe Berlin Brandenburg einquartiert Fur den fortschrittlichen Verlag mit einem Programm wie Hermann Reckendorf Veroffentlichungen zu zeitgenossischen Kunst und Designfragen und die Herausgabe von Rundfunkzeitschriften sowie Buchern und Broschuren zu Rundfunk Film und Fotografiethemen bedeutete diese ihm feindlich gesinnten Nachbarn und der Beginn der NS Diktatur den Anfang vom Ende Mit der Juli Nummer 1934 stellte die Zeitschrift Die Form ihr Erscheinen und der Verlag die Produktion ein Die jetzt nationalsozialistisch eingestellte Leitung des Deutschen Werkbunds liess sich willig in die Reichskammer fur bildende Kunste eingliedern Als Jude wurde Reckendorf schon 1933 von den Nazis enteignet und sein Reckendorf Verlag arisiert Das Haus wurde ab 1934 Sitz der nationalsozialistischen Deutschen Arbeitsfront DAF Der Name von Hermann Reckendorf erscheint noch bis 1937 im Berliner Adressbuch unter der Adresse Reckendorf Hermann Dr Ing Verlagsbuchhdl Steglitz Wuthenowerstr 8 a Unter der gleichen Adresse firmierte bis 1937 die Reckendorf amp Co Verlagsbuchhandlung Von 1938 bis 1940 ist Reckendorfs Ehefrau Charlotte geb Auen wie folgt im Berliner Adressbuch verzeichnet Reckendorf Charlotte Wtw Wilmersdorf Schlangenbader Str 80 T Es existieren unterschiedliche Versionen uber Hermann Reckendorfs weiteren Lebensverlauf einerseits wurde behauptet Hermann Reckendorf sei mit seiner Familie ins Exil nach Italien gegangen in anderer Quelle wurde sein Freitod im Jahr 1933 kolportiert wie Roland Jaeger siehe Quellen ermittelte war er jedoch weiterhin in Berlin Steglitz wohnhaft wo er moglicherweise durch Suizid erst 56 jahrig am 23 Dezember 1936 starb Zeitschriften des Verlags ausgehend von Angaben des Erstellers des Artikels Bearbeiten Die Sendung Monatsschr f Kunst Kultur Wirtschaft u Technik im Rundfunk Hrsg u a Georg Graf von Arco nur 1924 erschienen Die Sendung Rundfunkwoche April 1924 bis ca 1941 ab ca 1933 nicht mehr bei Reckendorfs Verlag IDN 012847291 Deutsche Welle offizielles Organ d Rundfunk Gesellschaft Deutsche Welle Berlin erschienen 1928 bis Mai 1932 Die Form Zeitschrift fur gestaltende Arbeit fur den Deutschen Werkbund u d Verband Deutscher Kunstgewerbevereine 1925 35 1923 1924 nicht ersch wechselnde Verlage Das Kunstblatt Hg von Paul Westheim 1927 1933 zuvor andere Verlage dann Erscheinen eingestellt Fernsehen Mitarbeiter Manfred von Ardenne bibliographisch nicht nachweisbarQuellen BearbeitenReichshandbuch der Deutschen Gesellschaft Deutscher Wirtschafts Verlag 1930 1931 Joan Champbell Der Deutsche Werkbund 1907 1934 Seite 266 299 303 DTV Klett Cotta 1989 Berliner Adressbuch Ausgaben 1933 bis 1940 Das Reckendorfbuch Beitrage z 50 Geburtstag v Hermann Reckendorf 4 Marz 1930 Berlin Werbedienst 1930Literatur BearbeitenRoland Jaeger Werbedienst fur den Deutschen Werkbund Der Verlag Hermann Reckendorf Berlin in Aus dem Antiquariat NF 5 2007 Nr 1 S 3 22 Roland Jaeger Bleibende Dokumente des Neuen Sehens Der Verlag Hermann Reckendorf Berlin In Manfred Heiting Roland Jaeger Hrsg Autopsie Deutschsprachige Fotobucher 1918 bis 1945 Band 1 Steidl Verlag Gottingen 2012 S 248 267 ISBN 978 3 86930 412 0 Geschichte des Verlags Hermann Reckendorf Bibliographie der Veroffentlichungen des Verlags Hermann Reckendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verlag Hermann Reckendorf amp oldid 233152825