www.wikidata.de-de.nina.az
Hermann Grube 10 Oktober 1637 in Lubeck vor dem 12 Februar 1698 in Hadersleben war ein deutscher Arzt Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken als Arzt 3 Wirken als Gelehrter 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenHermann Grube war ein Sohn des Lubecker Schusters Joachim Grube 1650 55 und dessen Ehefrau Anna geborene Hudemann nach 1666 deren Vater Hermann Hudemann als Kaufmann in Neustadt arbeitete 1 Grube selbst heiratete am 19 Juni 1677 Beata Catharina Baldow deren Vater Johannes Baldow um 1602 1662 Theologe Professor fur Hebraisch und ab 1642 Superintendent in Nienburg war Das Ehepaar hatte zwei Tochter und drei Sohne darunter Johann Gerhard der als Arzt in Kopenhagen und ab 1717 in Christiania wirkte 1 Leben und Wirken als Arzt BearbeitenGrube erhielt eine Schulbildung am Katharineum zu Lubeck Vermutlich aufgrund des fruhen Todes seines Vaters trat er 1652 als Vierzehnjahriger eine Stelle als Hauslehrer und Erzieher der beiden jungsten Sohne Gottschalk von Wickedes an Gemeinsam mit Gottschalks Sohn Alexander zog er 1655 nach Bremen wo Alexander das Gymnasium illustre besuchte 1656 schrieb Grube sich selbst fur den Schulbesuch ein Aufgrund einer Seuche kamen beide kurze Zeit spater nach Lubeck zuruck Danach besuchte Hermann Grube gemeinsam mit seinem jungeren Bruder ein Gymnasium in Hannover Alexander von Wickede studierte stattdessen in Helmstedt und drangte seinen Vater Hermann Grube ebenfalls dorthin zu schicken Der Burgermeister Gottschalk von Wickede kam diesem Wunsch ein halbes Jahr spater nach Als Hofmeister von Wickedes immatrikulierte sich Hermann Grube im Jahr 1657 an der Helmstedter Universitat Kurze Zeit zuvor hatte sich dort der Jurastudent Hans Georg Pellicer eingeschrieben mit dem Grube vermutlich das Lubecker Katharineum besucht hatte Pellicer arbeitete spater als Sekretar des Lubecker Domkapitels und verfasste Ehrengedichte uber Grubes Bucher 2 Bereits wahrend der Zeit in Bremen hatte Grube gesagt Medizin studieren zu wollen Ein solches Studium nahm mehr Zeit als andere Studiengange in Anspruch Grundsatzlich kam ein Auslandsaufenthalt an anderen Universitaten hinzu Aus diesen Grunden war das Studium fur Kinder ohne reiche Eltern nur moglich wenn sie viele Jahre als Hauslehrer und Hofmeister arbeiten wollten und eine entsprechende Stelle fanden Der Umzug von Helmstedt nach Hannover durfte daher Grube sehr entgegengekommen sein da er nun Medizin studieren konnte Zu seinen Lehrern gehorte Hermann Conring 3 1659 arbeitete Grube als Erzieher der Sohne des Kieler Arztes Matthias Clausen Dieser hatte eine umfangreiche Bibliothek in der sich Grube weiterbildete 1661 ging er zuruck nach Lubeck und bekam eine Stelle als Hauslehrer des Juristen Andreas Bilderbeck Zusammen mit Bilderbeck besuchte er ab 1663 die Universitat Jena und studierte erneut Medizin Hier erhielt er als Magister eine Lehrberechtigung In Jena leitete er mehrere Disputationen uber naturphilosophische Themen Bei einer der 1664 gedruckten Werke fungierte der geburtige Lubecker Theologiestudent Franz Worger als Respondent 3 1666 setzte Grube das Studium an der Universitat Leiden fort Er musste nun erstmals nicht mehr als Hofmeister eines reichen Studenten arbeiten Sein Lehrer war Franciscus Sylvius bei dem er im selben Jahr zum Dr med promoviert wurde Anschliessend arbeitete er kurzzeitig als niedergelassener Arzt in Kiel Mit der Disputation De venensis non venis bekam er die Lehrerlaubnis der Medizinischen Fakultat der Kieler Universitat 1667 folgte er einem Ruf des Amtmanns Cai von Ahlefeld als Arzt nach Hadersleben 1675 zog er vermutlich finanziell begrundet nach Flensburg Ein Jahr spater berief ihn der neue Amtmann Conrad Reventlow erneut an seinen alten Wirkungsort In Hadersleben arbeitete Hermann Grube ab 1682 als Stadt und Amtsphysikus bis zum Lebensende Seine an Reventlow gerichteten Briefe zeigen wiederholt dass die Privatpraxis nicht viel einbrachte und es Probleme gab sein Gehalt als Physicus das er aus vielen Quellen bezog zu erhalten 3 Da Grube oftmals Patienten an anderen Orten im Herzogtum Schleswig und in Jutland besuchte muss er offensichtlich ein sehr angesehener Mediziner gewesen sein Er war auch wiederholt in Kopenhagen und pflegte Kontakte zur dortigen Universitat und zu anderen am Hof beschaftigten Medizinern 3 Wirken als Gelehrter BearbeitenGrube war aufgrund seiner Publikationen ein bekannter Gelehrter Der Anatom Thomas Bartholin urteilte uber Grubes Untersuchungen des Zitronenbaumes unter botanischen und medizinischen Gesichtspunkten aus dem Jahr 1668 dass er das Werk mit grossem Vergnugen cum volptate studiert habe Bartholin schrieb Briefe an Grube die dieser in zwei seiner eigenen Werke einfugte Fur Grubes 1669 erschienenes Buch uber die ausseren Zeichen an denen die medizinischen Eigenschaften von naturlichen Heilpflanzen zu erkennen sind verfasste Bartholin eine Epistel Darin beschrieb er wie von anderen ubernommene Medikamente zu erkennen seien 3 Fur Grubes Buch uber die in Wirklichkeit gar nicht geheimen Arkana der Arzte 1673 erstellte Bartholin die 80 Seiten umfassende mit eigenem Titelblatt gestaltete De transplantatione morborum dissertatio epistolica Thomas Bartholin schrieb darin dass eine Sympathie zwischen dem Korper und dessen Umgebung existiere die durch Transplantation einer Krankheit von einer Person auf Tiere oder leblose Gegenstande sympathische Kuren ermogliche Grube wollte mit seinem Buch Kollegen von dem Glauben an geheime Krafte qualitates occultae von Medikamenten und Kuren abhalten Daruber hinaus hatte er die Absicht neue Erkenntnisse der Wissenschaft darzustellen die aus Sicht der herkommlichen Medizin nicht denkbar schienen Im ersten Teil des Buches schrieb er uber die Theorie der transplantio morborum die er als absurd bezeichnete ihr zugerechnete erfolgreiche Kuren seien sehr suspekt 4 Grube wurdigte in seinem Buch von 1673 William Harvey und dessen Erkenntnisse uber den Blutkreislauf Auch fur Batholins Berichte uber Chylus und Lymphgefasse fand er lobende Worte Dass er mit seiner Kritik an der Theorie der Kuren Bartholins Beigabe zu seinem eigenen Werk kritisierte durfte der Grund gewesen sein warum er sich erneut mit der Thematik moglicher Transplantationen beschaftigte Diese Schrift mit dem Titel De transplantatione morborum analysis nova erschien 1674 Darin deutete er die wiederholt nicht nur von Bartholin vorgelegten Erfolgsnachweise der sympathischen Kuren als naturlich begrundet Dabei formulierte er zuruckhaltend und bezeichnete Bartholin als den Unvergleichlichen hielt aber inhaltlich an seiner Kritik fest Er entschied aber vermutlich bewusst das Werk in Hamburg und nicht wie sonst in Kopenhagen verlegen zu lassen wo Bartholin ein bedeutender Wissenschaftler war 5 Ehrungen BearbeitenAufgrund seiner Errungenschaften und uberregionalen Bekanntheit als Gelehrter wurde Grube am 15 September 1685 Matrikel Nr 144 mit dem Beinamen Palamedes zum Mitglied der Academia Naturae Curiosorum gewahlt 6 Literatur BearbeitenDieter Lohmeier Grube Hermann In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 13 Wachholtz Verlag Neumunster 2011 S 179 181 Johann Daniel Ferdinand Neigebaur Geschichte der kaiserlichen Leopoldino Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher wahrend des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens Friedrich Frommann Jena 1860 S 196 Textarchiv Internet Archive Willi Ule Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher wahrend der Jahre 1852 1887 Mit einem Ruckblick auf die fruhere Zeit ihres Bestehens In Commission bei Wilh Engelmann in Leipzig Halle 1889 Nachtrage und Erganzungen zur Geschichte Neigebaur s S 150 Textarchiv Internet Archive Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Hermann Grube im VD 17 Einzelnachweise Bearbeiten a b Dieter Lohmeier Grube Hermann In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 13 Wachholtz Verlag Neumunster 2011 S 179 Dieter Lohmeier Grube Hermann In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 13 Wachholtz Verlag Neumunster 2011 S 179 180 a b c d e Dieter Lohmeier Grube Hermann In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 13 Wachholtz Verlag Neumunster 2011 S 180 Dieter Lohmeier Grube Hermann In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 13 Wachholtz Verlag Neumunster 2011 S 180 181 Dieter Lohmeier Grube Hermann In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 13 Wachholtz Verlag Neumunster 2011 S 181 Mitgliedseintrag von Hermann Grube bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 26 Mai 2022 Normdaten Person GND 124552374 lobid OGND AKS LCCN n97874742 VIAF 28007816 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grube HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher ArztGEBURTSDATUM 10 Oktober 1637GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM vor 12 Februar 1698STERBEORT Hadersleben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Grube amp oldid 233825143