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Herbert Reisner 1 Dezember 1912 in Wien Osterreich Ungarn 30 Marz 1982 ebenda war ein osterreichischer Neurologe und Psychiater Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abschluss seines Medizinstudiums an der Universitat Wien am 18 Juli 1938 absolvierte Reisner seine Fachausbildung unter Otto Potzl an der Psychiatrisch Neurologischen Universitatsklinik Ab 1942 klinischer Assistent wurde er jedoch im Mai 1943 zum Wehrdienst eingezogen und war wahrend der Militardienstzeit ein Jahr bei Viktor von Weizsacker am Otfried Forster Institut damals Hirnverletzten Lazarett in Breslau tatig Reisner stellte einen Antrag auf Aufnahme in die NSDAP 1 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte Reisner ab August 1945 seine Tatigkeit an der Wiener Psychiatrisch Neurologischen Universitatsklinik nunmehr unter der Leitung von Otto Kauders fort 1949 habilitierte er sich als Erster Assistent der Klinik fur das Fachgebiet Neurologie und Psychiatrie und leitete 1949 50 supplierend die Klinik 1951 wechselte er als Arztlicher Direktor an die Rothschild Stiftung der Nervenheilanstalt der Stadt Wien Rosenhugel welche 1966 in Neurologisches Krankenhaus der Stadt Wien Rosenhugel umbenannt wurde Reisner wirkte 17 Jahre an dieser Institution und war einer der pragenden Personlichkeiten in der osterreichischen Neurologie der Nachkriegs und Wiederaufbauzeit 1958 wurde Reisner zum ao Univ Professor fur Forensische Psychiatrie ernannt Ab Juli 1968 o Univ Professor und Vorstand der Psychiatrisch Neurologischen Univ Klinik Graz Ab September 1971 ubernahm Reisner in Wien als Ordinarius und Vorstand die erste selbststandige Neurologische Universitatsklinik in Osterreich die er bis zu seinem Tod 1982 leitete Wirken BearbeitenDie Arbeitsgebiete von Reisner haben in uber 300 Publikationen in grossem Bogen die gesamte klinische Neurologie und einige wesentliche Gebiete der Psychiatrie umspannt Die grosste Zahl der Arbeiten Reisners hat sich mit den zerebrovaskularen Erkrankungen dem Schlaganfall befasst Als wegweisender Meilenstein Reisners ist 1952 die Einrichtung der ersten Schlaganfallstation Osterreichs am Rosenhugel zu nennen die es 1961 ermoglichte an rund 1000 Schlaganfallpatienten Katamnesen zu erheben womit der Wert der konsequenten Rehabilitation erwiesen werden konnte Reisner erkannte den Strukturwandel der spater zumeist autonom gewordenen neurologischen Wissenschaften der in den 1960 1970er Jahren eine Aufbruch Stimmung in der klinischen Neurologie bewirkte und begrundete die sog Internationalen Symposien zur Koordination der neurologischen Wissenschaften die im Jahresabstand abwechselnd in Wien Graz Erlangen und Heidelberg tagten und fur viele der jungeren Generation zu einem Forum ihrer vielfaltigen wissenschaftlichen Arbeiten wurde An der Wiener Neurologischen Univ Klinik gelang es Reisner eine moderne neurologische Institution aufzubauen in welcher die Fachbereiche der Neuroradiologie Hirnkreislauf Labor neurochemisches Labor Elektro Neurophysiologie Neuropsychologie und Einrichtungen der Neurorehabilitation unter seiner Leitung vereint vertreten waren Im Jahr 1976 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Reisner war Prasident der Gesellschaft Osterreichischer Nervenarzte und Psychiater Prasident der Osterreichischen Multiple Sklerose Gesellschaft sowie Mitglied und Ehrenmitglied zahlreicher in und auslandischer wissenschaftlicher Gesellschaften Die Stadt Wien ehrte ihn mit einem Ehrengrab am Hietzinger Friedhof Gruppe 45 Nummer 62 Im Gedenken an Reisner wird von der Osterreichischen Sektion der Internationalen Liga gegen Epilepsie alle zwei Jahre der Herbert Reisner Preis fur klinische Epileptologie verliehen Schriften BearbeitenDie akute Polyneuritis und Polyradikulitis In Otto Kauders Hrsg Wiener Beitrage zur Neurologie und Psychiatrie Band 1 Wilhelm Maudrich Wien 1949 Das psychiatrische Fakultatsgutachten Springer Wien 1957 Der Gehirnschlag Akuter Teil In W Doberauer et al Hrsg Handbuch der praktischen Geriatrie Band 1 Enke Stuttgart 1965 S 511 542 als Hrsg Fortschritte der technischen Medizin in der neurologischen Diagnostik und Therapie Gemeinsame Arbeitstagung der Deutschen Gesellschaft fur Neurologie und der Gesellschaft Osterreichischer Nervenarzte und Psychiater Wien 3 6 Oktober 1979 Neurologische Univ Klinik Eigenverlag Wien 1980 Literatur BearbeitenHerbert Reisner In R Koblizek G Schnaberth Neurologie Rosenhugel Rothschild Stiftung 50 Jahre Schlaganfallzentrum Rosenhugel 90 Jahre Nathaniel Freiherr von Rothschild sche Stiftung fur Nervenkranke in Wien Verlag MEMO Wien 2002 ISBN 3 9501238 1 4 Herbert Reisner In G Schnaberth R Koblizek Die Neurologie in Wien von 1870 bis 2010 Verlag MEMO Wien 2010 ISBN 978 3 9501238 4 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Herbert Reisner im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Lawrence A Zeidman Brain science under the Swastika ethical violations resistance and victimization of neuroscientists in Nazi Europe Oxford Oxford University Press 2020 ISBN 9780198728634 S 287Normdaten Person GND 118599577 lobid OGND AKS VIAF 3263441 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reisner HerbertKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Neurologe und PsychiaterGEBURTSDATUM 1 Dezember 1912GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 30 Marz 1982STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Reisner amp oldid 229238355