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Helmut Stief 6 Mai 1906 in Siegen 2 Oktober 1977 in Frankfurt am Main war ein deutscher Stenograf und Erfinder des Stenografiesystems Stiefografie auch Stiefo und Rationelle Stenografie genannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken auf stenografischem Gebiet 2 1 Ausbildung und Wettschreiben 2 2 Weltrekorde durch Stief 2 3 Schaffung der Stiefografie 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHelmut Stief besuchte das Realgymnasium in seiner Heimatstadt Siegen Dieses verliess er 1921 um in einer Mobelfabrik das Schreinerhandwerk zu erlernen Nach der dreijahrigen Lehrzeit die eine praktische und kaufmannische Ausbildung umfasste besuchte Stief 1924 die einjahrige Hohere Handelsschule der Stadt Siegen um seine kaufmannischen Kenntnisse zu vervollkommnen An Ostern 1925 verliess er die Schule mit dem besten Zeugnis der Klasse Anschliessend trat er in das Geschaft seines Vaters der Mobelvertretungen hatte als Reisender und Handelskorrespondent ein Schliesslich wechselte Stief zum Journalismus uber Diese Tatigkeit ubte er dann bis zu seiner Einberufung als Soldat im Jahre 1943 aus Er wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges an Stellen eingesetzt wo er seine hervorragenden Stenografiekenntnisse einsetzen konnte Nach dem Krieg wurde Stief von der thuringischen Landesregierung als Pressechef eingestellt und kurz darauf zum Direktor beim Thuringer Landtag befordert Im Jahre 1948 wurde Helmut Stief von der sowjetischen Besatzungsmacht wegen angeblicher Agententatigkeit Zugehorigkeit zu einer in der sowjetischen Besatzungszone verbotenen Partei u a zu einer Gesamtstrafe von 130 Jahren verurteilt Die Haft verbrachte Stief als politischer Gefangener im Zuchthaus Bautzen 1956 erfolgte seine Entlassung Helmut Stief zog schliesslich nach Frankfurt am Main und war dort als Presse und Parlamentsstenograf tatig Er verfasste mehrere stenografische Lehrbucher und erteilte vor allem an Volkshochschulen Unterricht in dem von ihm entwickelten System Wirken auf stenografischem Gebiet BearbeitenHelmut Stief war bereits als Kind fasziniert davon dass eine Freundin seiner Schwester in der Sprechgeschwindigkeit eines Menschen schreiben konnte Durch dieses Erlebnis fasste er den Entschluss Stenografie zu erlernen Ausbildung und Wettschreiben Bearbeiten 1920 erlernte er die Gabelsberger Kurzschrift 1922 erreichte er bei seinem ersten Wettschreiben 120 Silben pro Minute und gewann seinen ersten Preis Bei dem gleichzeitig veranstalteten Schon und Richtigschreiben hatte er die beste Arbeit abgegeben Im Jahr 1923 gelang es ihm mit 200 Silben einen Preis zu gewinnen Auf dem stenografischen Unterverbandstag von Sudwestfalen bekam er den Wanderpreis fur eine Schreibgeschwindigkeit von 240 Silben pro Minute Auf der Hoheren Handelsschule musste Stief 1924 das Kurzschriftsystem Stolze Schrey als Pflichtfach erlernen mit dem er 220 Silben pro Minute schaffte In den folgenden Jahren erteilte er auch Unterricht in Stolze Schrey Im Jahre 1924 wurde die Deutsche Einheitskurzschrift geschaffen und loste noch zu Stiefs Schulzeit an der Hoheren Handelsschule das System Stolze Schrey ab In Einheitskurzschrift gab er seit November 1924 Unterricht und bildete bis Ende 1926 annahernd 300 bis 400 Schuler aus Im Juni 1925 erreichte Stief als 19 Jahriger auf dem Deutschen Stenographentag in Munchen die damalige Hochstleistung von 220 Silben in Einheitskurzschrift Eine weitere neue deutsche Hochstleistung in der noch neuen Einheitskurzschrift schaffte Helmut Stief am 3 Oktober 1926 auf dem Verbandstag der rheinisch westfalischen Stenographen in Dortmund als er 360 Silben schrieb Dies erreichte er nach eigenem Bekunden durch fortgesetztes Uben von ein paar Stunden taglich Sein Grundsatz war Nur durch Regelmassigkeit im Uben kann der Erfolg kommen und dann kommt er sicher Weltrekorde durch Stief Bearbeiten Bei dem Wettschreiben des Unterverbandstages Sudwestfalen im Januar 1927 schaffte Stief als 20 Jahriger 440 Silben in der Minute was auch Welthochstleistung bedeutete Er lieferte eine fast fehlerlose Arbeit ab Diese Schreibgeschwindigkeit schafften in Deutschland bis zu diesem Zeitpunkt nur der Gabelsbergeraner Opfermann und der Stolze Schreyaner Frangen Nun gelang dies auch mit der Deutschen Einheitskurzschrift Wiederholt uberbot Stief seinen eigenen Weltrekord namlich 1928 bei einem Wettschreiben auf der Tagung des Industrieverbandes am 13 November 1927 in Recklinghausen mit 450 Silben und am 4 Marz 1928 auf der Tagung des Industrieverbandes in Essen mit 480 Silben pro Minute Diesen Weltrekord hielt Stief 34 Jahre lang von 1928 bis 1962 Schaffung der Stiefografie Bearbeiten Helmut Stief erteilte viele Jahre Unterricht in der Deutschen Einheitskurzschrift Dadurch kam er zu dem Ergebnis dass die Einheitskurzschrift ein viel zu umfangreiches Regelwerk hat einen zu langen und zu grossen Lernaufwand erfordert und sie deshalb schwer erlernbar ist Stiefs Ziel war die Schaffung eines Systems das in sehr kurzer Zeit und einfach erlernbar ist Innerhalb von acht Jahren schuf Helmut Stief ein neues Stenografiesystem das er mit dem Wortspiel Stiefografie zu Stenografie bezeichnete Die Stiefografie wurde 1966 erstmals veroffentlicht und unterrichtet Stief entwickelte neben der kurzellosen Grundschrift auch eine Geschaftsschrift jetzige Bezeichnung Aufbauschrift fur sehr hohe Schreibgeschwindigkeiten Obwohl er bereits im Seniorenalter war schrieb Stief mit der Stiefografie 300 Silben pro Minute Stief hatte nach eigenem Bekunden bis 1977 bereits 40 000 Anhanger seines Systems gefunden Es wird weiterhin im Fernstudium und an Volkshochschulen unterrichtet Literatur BearbeitenDeutscher Jugendbund fur Einheitskurzschrift Hrsg Helmut Stief Siegen der 20jahrige 360 Silben Schreiber In Die Warte Zeitschrift des Deutschen Jugendbundes fur Einheitskurzschrift 10 1927 S 105 106 Stief Helmut Stiefografie das Kurzschriftalfabet der deutschen Sprache Lernanweisung fur die Grundschrift Frankfurt am Main 1975 27 Auflage Stief Helmut Rationelle Stenografie Aufbauschrift I Hanau 2006 22 Auflage Stief Helmut u a Geschichte der Stiefografie Hanau 1977 mit Biografie Verein fur Stiefografie Rationelle Kurzschrift e V Hrsg Perfekter Stiefograf In Der Blitz Die Zeitung in Stiefografie 12 1977 S 4 Vriesen Gustav Helmut Stiefs 480 Silben Leistung In Deutsche Stenographenzeitung 4 1931 S 52 56 Kampf um Krakel In Der Spiegel Nr 45 1966 S 174 online 31 Oktober 1966 u a auch zu Helmut Stief Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Helmut Stief im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hamburger Abendblatt 300 1976 24 Dezember 1976 S 22 u a zu Stiefs Weltrekord in Stenografie stiefo kompakt erklart kurz und knapp die Regeln der Kurzschrift StiefografieNormdaten Person GND 108133737 lobid OGND AKS VIAF 49759182 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stief HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher Stenograf Erfinder des Stenografiesystems StiefografieGEBURTSDATUM 6 Mai 1906GEBURTSORT SiegenSTERBEDATUM 2 Oktober 1977STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Stief amp oldid 190643131