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Helmut Herbert Hermann Rex bis 1946 Helmut Rehbein 15 Februar 1913 in Potsdam 16 Marz 1967 in Dunedin Neuseeland war ein deutsch neuseelandischer evangelischer Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenRehbein war ein Sohn des Staatsbeamten Hermann Carl Heinrich Rehbein und seiner Frau Martha Lucie Hedwig geborene Haupt Die Familie lebte seit 1919 in Berlin wo Rehbein den Schulbesuch in Lichterfelde absolvierte Von 1941 bis 1935 studierte Rehbein Evangelische Theologie an der Universitat Berlin wo Alfred Bertholet Wilhelm Lutgert Leonhard Fendt und Hans Lietzmann zu seinen Lehrern zahlten Grossen Einfluss ubte zu dieser Zeit auch das Werk des Theologen Rudolf Bultmann auf ihn aus In den Jahren 1936 bis 1938 bereitete er sich auf sein theologisches Examen vor und arbeitete als angehender Geistlicher in verschiedenen Gemeinden mit Aus Ablehnung des sich ab 1933 etablierenden NS Systems schloss er sich 1935 der Bekennenden Kirche an Aufgrund des Widerspruchs zwischen seiner religiosen Haltung und den im nationalsozialistischen Deutschland bestehenden Verhaltnissen sowie aufgrund der Weigerung der evangelischen Kirche in Deutschland ihm die Eheschliessung mit seiner Verlobten Renate Jaeger die nach nationalsozialistischer Definition eine Halbjudin war zu erlauben verliess Rehbein Deutschland Ende 1938 Anfang 1939 und reiste uber die Schweiz nach Grossbritannien Dort traf er sich mit seiner ebenfalls aus Deutschland geflohenen Verlobten die er am 14 Februar 1939 in Edmonton bei London heiratete Mit Hilfe der Presbyterianischen Kirche konnten Rehbein und seine Verlobte kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nach Neuseeland ausreisen Dort wurde ihm von der Presbyterianischen Kirche da man ihm als Deutschen aufgrund des Krieges in dem Neuseeland als Teil des britischen Empires Kriegsgegner des Deutschen Reiches war keine Stelle als Gemeindepfarrer geben zu konnen glaubte eine Tutorenstelle in der Theological Hall beim Knox College in Dunedin ubertragen Da er sich in dieser Stellung bewahrte wurde er 1947 als standiger Dozent fur Kirchengeschichte bestallt 1953 wurde Rex der erste Dozent im Rang eines Professors an der Theological Hall Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Rehbein nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln wo man ihn irrtumlich noch vermutete durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten In seinem Eintrag auf der Liste wurde ihm insbesondere Militardienstentziehung zur Last gelegt 1 1946 anderte Rehbein seinen Nachnamen in Rex 1948 erhielt er einen Master Abschluss der University of Otago und 1954 wurde ihm von der Universitat Tubingen der Doktorgrad verliehen Seine Masterarbeit befasste sich mit dem danischen Philosophen Soren Kierkegaard Rex galt als Verfechter eines toleranten und geistig offenen Christentums In diesem Sinne war Rex 1952 daran beteiligt die Entscheidung innerhalb der neuseelandischen presbyterianischen Kirche durchzusetzen der presbyterianischen Maori Synode formale Eigenstandigkeit zuzugestehen eine fruhe Massnahme der Gleichstellung der Minderheit der Ureinwohner innerhalb der neuseelandischen Gesellschaft Auch gegenuber sozialen Minderheiten wie Homosexuellen und Drogensuchtigen warb Rex fur eine wohlwollende Haltung ein 1963 fungierte Rex kurzzeitig als Dekan der Theological Hall In dieser Stellung etablierte er einen eigenen Lehrstuhl fur die Phanomenologie der Religion eine Neuerung die die Entwicklung der Theologie in Neuseeland nachhaltig beeinflusste Aus gesundheitlichen Grunden musste er sich im selben Jahr ins Privatleben zuruckziehen Er starb 1967 Seine Frau nahm sich im Juni 1968 ein Jahr nach seinem Tod selbst das Leben Aus seinem Nachlass wird ein jahrlich vergebenes Stipendium finanziert Neben seiner Lehrtatigkeit veroffentlichte Rex zahlreiche Beitrage fur theologische Fachzeitschriften und Sammelbande zu theologischen Themen wie individueller Freiheit Existenzialismus und Christentum im Romischen Reich Seine wichtigste Publikation Did Jesus Rise from the Dead die sich mit der Frage der angeblichen Auferstehung des Stifters der christlichen Religion Jesus Christus von den Toten befasst erschien postum wenige Monate nach seinem Tod Schriften BearbeitenThe Individual in Soren Kierkegaard s l e a Das ethische Problem in der eschatologischen Existenz bei Paulus Tubingen 1954 Dissertation Did Jesus Rise from the Dead Auckland 1967 A Book of Helmut Rex A Selection of His Writings with Memoirs of His Life and Work herausgegeben von A C Moore und M E Andrew 1980 Zusammenstellung von Schriften Literatur BearbeitenNachruf in Otago Daily Times vom 18 Marz 1967 Nachruf in Theological Review 1967 S 3 7 David Clark Our Interests and Christ The Christian Existentialism of Helmut Rex A Thesis Submitted for the Degree of Doctor of Philosophy at the University of Otago Dunedin New Zealand 2003 Weblinks BearbeitenIan Breward Rex Helmut Herbert Hermann im Dictionary of New Zealand Biography Te Ara the Encyclopedia of New Zealand Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Rehbein auf der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London Normdaten Person VIAF 93156170 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 15 Dezember 2019 GND Namenseintrag 105265810 AKS PersonendatenNAME Rex HelmutALTERNATIVNAMEN Rex Helmut Herbert vollstandiger Name Rehbein HelmutKURZBESCHREIBUNG deutsch neuseelandischer TheologeGEBURTSDATUM 15 Februar 1913GEBURTSORT PotsdamSTERBEDATUM 16 Marz 1967STERBEORT Dunedin Neuseeland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Rex amp oldid 211837465