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Heinrich Schroder 1 Oktober 1850 in Reinstorf heute Landkreis Uelzen 6 Juni 1883 in Hlobane in der damaligen Kolonie Natal im heutigen Sudafrika war ein deutscher Missionar Er arbeitete fur die Hermannsburger Mission und gilt als evangelischer Martyrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Beginn der Missionsarbeit 1 2 Eigene Missionsstation und gewaltsamer Tod 2 Nachleben 3 Gedenktag 4 WeblinksLeben BearbeitenAusbildung und Beginn der Missionsarbeit Bearbeiten Heinrich Schroder arbeitete zunachst auf dem Hermannsburger Missionshof als Bauernknecht Auf einem Missionsfest im Jahre 1869 wurde er aufgefordert selbst Missionar zu werden Ab dem 31 Dezember 1873 studierte er am Missionsseminar Er verlobte sich mit Isa Elise Lutkemuller An Christi Himmelfahrt 1880 wurde er ordiniert und anschliessend nach Natal ausgesandt Dort arbeitete er zunachst wieder in der Landwirtschaft Ferner half er mit grossem Engagement und trotz erheblicher Widrigkeiten dem Pfarrer Volker beim Wiederaufbau der im Krieg zwischen Englandern und Zulu 1879 zerstorten Gebaude der Ekulengeni Mission Am 16 August 1880 reiste Schroder mit Volker und dessen Sohn Johannes per Wagen zum Hlobane Berg ab um Holz fur das Dach zu schlagen Am Freitagmorgen begannen sie ihre Arbeit im Busch Sie mussten im Wasser stehen wahrend sie zwischen nassen Asten Buschen und Schlingpflanzen hackten und sagten Ihre Kleider waren entsprechend durchnasst Dornen zerrissen ihre Kleidung und zerschnitten ihre Hande und Gesichter Die zweite Reise wurde spater als episches Abenteuer bezeichnet Regentage verwandelten sich in einen heulenden Schneesturm und die Missionare verbrachten eine bedruckende Nacht in der sie vollig durchgefroren und durchnasst unter ihrem Wagen gefangen waren erschreckt durch das Brechen und Herabfallen von Asten in Folge der Schneelast Ein weiterer Tag mit kaltem Regen trieb sie heraus um in einem Zulu Kraal Zuflucht zu suchen wo sie sich in einer warmen Hutte niederlegten und schliefen Am Sonntagmorgen begannen sie die Suche nach ihren Rindern wobei sie durch fast einen halben Meter hohen und schmelzenden Schnee stapfen mussten Nach einer gewissen Entfernung sahen sie zwei Rinder im Schnee grasen aber ihre Hoffnung schwand als sie sahen wie die Tiere zitterten und wie dunn sie waren 50 Schritte weiter erschutterte sie der Anblick von zwolf zusammengedrangten Rindern die an dieser Stelle erfroren und verschmachtet waren Selbst halb erfroren und verschmachtet blieb ihnen nichts anderes ubrig als zur Missionsstation zuruck zu marschieren Schroders Stiefel begannen beim Abstieg vom Berg zu zerfallen Am Schwarzen Umfolozi war der Fluss brusthoch und uber zehn Meter breit Sich entkleidend und Gott anbefehlend machten sie sich an die Uberquerung In der Mitte des Stromes verlor Schroder fast den Bodenkontakt kampfte sich aber schliesslich durch Dankbar dass ihm nichts Schlimmeres widerfahren war als nasse Kleider und eine laufende Nase marschierte der junge Missionar noch 1 Stunden weiter um die Missionsstation zu erreichen Dieser Art waren die korperlichen Harten denen die Missionare getragen von ihrem Glauben zu bewaltigen hatten Eigene Missionsstation und gewaltsamer Tod Bearbeiten Nachdem er in seiner Freizeit die Sprache der Zulu gelernt hatte wurde Heinrich Schroder im August 1882 mit dem Aufbau einer eigenen Station in eHlobane am Tshoba Fluss unweit des Hlobane Berges beauftragt Sein Tagebuch beginnt am Mittwoch dem 16 August Zunachst wurde er gastfreundlich aufgenommen Innerhalb von neun Monaten legte er mit einigen Mitarbeitern aus dem Volk der Zulu einen Garten und einen Obstgarten an und errichtete mit ihrer Hilfe ein kleines Landhaus sowie Stalle fur Rinder Schweine und Geflugel Ausserdem fertigte er im Lampenlicht an einsamen Abenden einen Schreibtisch fur sich selbst sowie einen Nahtisch und einen Schemel fur seine Verlobte die nach der Abreise per Schiff im Mai 1883 bei ihm im Juni eintreffen sollte um ihn zu heiraten Sein letzter Tagebucheintrag ist auf den Freitag den 27 April 1883 datiert Seine Aufzeichnungen gelten als bewegende Zeugnisse uber Entbehrung Einsamkeit Muhe Trubsal und unbeirrbare Glaubenskraft Am 13 Mai 1883 schrieb Schroder nach Deutschland dass seine Mitarbeiter ihn vor zehn Wochen allein zuruckgelassen hatten und auch alle anderen Ureinwohner geflohen seien da ein Krieg zwischen zwei Parteien der Zulu ausgebrochen sei namlich zwischen den Anhangern des ehemaligen Konigs Cetshwayo und den Anhangern von dessen Bruder Hamu Schroder klagte Es ist schwer in dieser aufruhrerischen Zeit hier neu anzufangen Beide Seiten betrachteten ihn als Feind da sie annahmen er gehore der jeweils anderen Partei an Sie gaben ihm zu verstehen dass er in Ruhe gelassen werde solange er sich ebenfalls ruhig verhalte Einige Krieger begannen Schroder zu bestehlen oder ihm Gegenstande abzunotigen Er bezifferte den Gegenwert der so eingetretenen Verluste auf 100 Taler Dass er den Mut fand zu bleiben fuhrte er auf die Furbitte vieler Freunde zuruck die er um weiteres Gebet fur ihn bat Seine Arbeit bezeichnete er als harter als die jedes anderen Er berichtete ferner dass er sich bei seiner harten Arbeit uber sechs Wochen nur noch von Kaffee und trockenem Brot ernahrte und Gott um ein wenig Fleisch zu Pfingsten gebeten habe Am vorausgehenden Donnerstag liessen sich dann zwei wilde Pfaue etwa 300 Schritte vom Haus entfernt nieder Er betrachtete sie als von Gott gesandt zielte und totete einen von ihnen Der Vogel wog fast 6 kg und war so fett dass Schroder genug Fett fur spater abtrennen konnte Er schrieb dass immer wenn er Mangel an Fleisch gehabt hatte Gott fur ihn gesorgt habe Am 29 Mai 1883 besuchte ihn sein Vorgesetzter und benachbarte Missionar Friedrich Wilhelm Fritz Weber Schroder war gerade damit beschaftigt sein Haus zu decken und schien in guter Stimmung zu sein Am Abend des 6 Juni 1883 schliesslich brach ein Trupp AbaQulusi unter Fuhrung Mapelas der als Schrecken der Region angesehen wurde durch seine Tur wahrend er am Tisch sass und in der Bibel las Die Manner toteten Heinrich Schroder mit mehreren Stichen und verstummelten ihn dabei Nachleben BearbeitenNach dem Tod von Heinrich Schroder plunderte die Gruppe dessen Haus und entwendete seine wenigen Besitztumer Die blutgetrankte Bibel aber blieb wo sie herabgefallen war liegen Am 8 Juni 1883 alarmiert von Zulu eilte Fritz Weber von der Enyati Missionsstation aus heruber und sandte einen weiteren Tag spater seinen Bericht uber das Gesehene nach Hermannsburg Obwohl er den Anblick als furchtbar empfand meinte Fritz Weber dass Schroder doch triumphiert habe Der Gesichtsausdruck des Toten sei friedlich und nicht verzerrt gewesen Dieser habe mit dem Feind wie ein Held gerungen und konne nun im Himmel frohlocken Weber urteilte dass Schroder obwohl er seine Missionsarbeit noch nicht aufnehmen konnte als erster Martyrer der christlichen Mission in Natal betrachtet werden konne Er hammerte eine Holzkiste zusammen und beerdigte Schroder neben dem Landhaus wobei er einen Hugel Steine auf dessen Grab legte 50 Jahre spater markierte die Hermannsburger Lutherische Missionsgesellschaft das Grab mit einem Kreuz und schutzte es mit einer Betonplatte sowie einem schmiedeeisernen Gitter Die Vorderseite des Kreuzes tragt die Worte HIER RUHT IN GOTT MISSIONAR H SCHRODER GEB DEN 1 OKTOBER 1850 IN REINSTORF GEST DEN 6 JUNI 1883 AUF EHLOBANE ZULULAND DU HAST MICH ERLOST HERR DU TREUER GOTT Ps 31 6Auf der Ruckseite findet sich dieselbe Inschrift aber mit der Bibelstelle KUTAZELA UZE UFE NGOKUNlKA UMOELE WOKUPILADie von Heinrich Schroders Blut getrankte Bibel die nach dem todlichen Uberfall in dessen Haus zuruckblieb befindet sich heute im Hermannsburger Missionsmuseum Gedenktag Bearbeiten6 Juni im Evangelischen Namenkalender Weblinks BearbeitenHeinrich Schroder im Okumenischen Heiligenlexikon Heinrich Schroder im Okumenischen Namenkalender Arbeit und Tod Schroders beschrieben auf www natalia org za PDF 210 kB Frieder Schulz und Gerhard Schwinge Herausgeber Synaxis Beitrage zur Liturgik Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1997 ISBN 3 525 60398 3 Martyrer in Hilfsaktion Martyrerkirche HMK e V Herausgeber Stimme der Martyrer Nr 06 2013 45 Jahrgang S 11 linke Spalte Memento vom 30 August 2013 im Internet Archive Heinrich Schroder In Sporadic ruminationsNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 18 Juni 2023 PersonendatenNAME Schroder HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Missionar und MartyrerGEBURTSDATUM 1 Oktober 1850GEBURTSORT Reinstorf Luder STERBEDATUM 6 Juni 1883STERBEORT eHlobane Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Schroder Missionar amp oldid 234719146