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Heinrich August Ritter 21 November 1791 in Zerbst 3 Februar 1869 in Gottingen war Philosoph und Theologe sowie Autor einer europaweit verbreiteten mehrbandigen Philosophiegeschichte Heinrich Ritter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRitter war der Sohn des furstlich anhalt zerbstischen Hof und Amtsrates Johann Friedrich Wilhelm Ritter 1751 1819 und der Sophie Dorothea geb Oelschlager Ritter besuchte das Gymnasium in seiner Geburtsstadt Zwischen 1811 und 1815 studierte er Theologie und Philosophie an den Universitaten Halle Gottingen und Berlin Hier lernte er auch Schleiermachers Auffassung kennen dass Philosophie und Theologie zwei eigenstandige Wissenschaften sind sich aber in ihren Ergebnissen nicht widersprechen konnen 1 Ein Gedanke den schon Augustinus vor mehr als 1000 Jahren vertreten hatte 2 Diese Sichtweise schlug sich in Ritters Bearbeitung der Philosophiegeschichte nieder Ausser Fakten stellte er die gesetzmassige Entwicklung des menschlichen Geistes dar Im Gegensatz zu Hegel betonte Ritter starker die enge Verflechtung von Philosophie Gesellschaft und Kultur 3 Mit 24 Jahren machte er als Freiwilliger 1815 den europaischen Befreiungskrieg gegen Napoleon I auf den Schlachtfeldern nahe seiner Heimatstadt mit Danach nahm er seine Studien wieder auf und promovierte zwei Jahre spater 1817 in Halle mit der Dissertation De inscitia humana Uber die menschliche Unwissenheit Unmittelbar anschliessend habilitierte er sich in Berlin mit seiner schon 1817 von der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin preisgekronten Schrift Uber die Bildung des Philosophen durch die Geschichte der Philosophie Er stellte darin auch das Verhaltnis zwischen Descartscher und Spinozas Philosophie dar In der folgenden Zeit las er als Privatdozent Logik und Philosophiegeschichte in Berlin 1824 mit 33 Jahren erhielt er die Stelle eines ausserordentlichen Professors fur Philosophie 1832 wurde er Mitglied der Berliner Akademie 1833 folgte er als Ordinarius einem Ruf der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Diesen Lehrstuhl fur Philosophie hatte er vier Jahre inne 1837 wechselte er auf einen Lehrstuhl der Georg August Universitat Gottingen wo er bis zu seinem Tod blieb Sein Hauptwerk Geschichte der Philosophie wurde in 12 Banden in Hamburg von 1829 bis 1853 veroffentlicht Dieses Buch war das Ergebnis seiner weiten und genauen Kenntnis der Materie die von einer Befahigung zu unparteiischer Kritik geleitet wurde Der Wert des Werks zeigt sich auch darin dass es in fast alle europaischen Sprachen ubersetzt wurde Heinrich Ritter schrieb auch Aufsatze uber die alten Schulen der Philosophie die Ionier die Pythagoraer und die Megariker Schriften BearbeitenVorlesungen zur Einleitung in die Logik Trautwein Berlin 1823 Digitalisat Abriss der philosophischen Logik Trautwein Berlin 1824 Digitalisat Geschichte der Philosophie Trautwein Berlin 1829 1853 Digitalisat Band 1 Band 2 Perthes Hamburg 1826 Band 3 Band 4 Band 5 Ueber das Verhaltnis der Philosophie zum Leben uberhaupt Digitalisat mit Ludwig Preller Historia philosophiae Graeco Romanae 1838 7 Auflage 1888 Kleine philosophische Schriften Universitatsbuchhandlung Kiel 1839 1840 Digitalisat Band 1 Band 2 Band 3 Versuch zur Verstandigung uber die neueste deutsche Philosophie seit Kant Schwetschke Braunschweig 1853 Digitalisat System der Logik und Metaphysik 2 Bande Dieterich Gottingen 1856 Digitalisat Band 1 Band 2 Die christliche Philosophie nach ihrem Begriff ihren aussern Verhaltnissen und in ihrer Geschichte bis auf die neuesten Zeiten 2 Bande 1858 1859 Ein Supplement zur Geschichte der Philosophie Digitalisat Band 1 Band 2 Encyklopadie der philosophischen Wissenschaften 3 Bande Dieterich Gottingen 1862 1864 Digitalisat Band 1 Band 2 Band 3 Ernest Renan uber die Naturwissenschaften und die Geschichte 1865 Uber das Bose und seine Folgen Perthes Gotha 1869 Digitalisat Literatur BearbeitenRudolf Eisler Ritter Heinrich in Philosophen Lexikon Berlin 1912 S 606 Wolfdietrich von Kloeden Ritter Heinrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 19 Bautz Nordhausen 2001 ISBN 3 88309 089 1 Sp 1147 1150 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Carl von Prantl Ritter Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 673 f Gunter Scholtz Ritter Heinrich August In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 656 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Ritter im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Arndt Friedrich Schleiermacher als Philosoph Berlin Boston 2013 S 18 Vgl Augustinus Uber die wahre Religion III 4 Vgl Gunter Scholtz Heinrich Ritter In Neue Deutsche Biographie 21 2003 S 656 657 Normdaten Person GND 116571721 lobid OGND AKS LCCN no2002059175 VIAF 44379593 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ritter HeinrichALTERNATIVNAMEN Ritter Heinrich AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 21 November 1791GEBURTSORT ZerbstSTERBEDATUM 3 Februar 1869STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Ritter Philosoph amp oldid 238850727