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Heinrich Moritz Gottlieb Grellmann 7 Dezember 1756 in Jena 13 Oktober 1804 in Moskau war ein deutscher Statistiker und Kulturhistoriker Leben BearbeitenGrellmann besuchte in Weimar das Gymnasium und studierte anschliessend von 1776 bis 1781 in Jena dann in Gottingen Schon in Jena scheint er den akademischen Grad eines Magister erhalten zu haben er hielt wenigstens dort in der Aula der Universitat eine Rede die er spater unter dem Titel De prudentia qua negotium Augustanae confessionis peregerant confessores Oratia solemnis Jena 1780 drucken liess Grellmann veroffentlichte 1783 in Gottingen das als erstes wissenschaftliches Werk der Tsiganologie geltende Buch Die Zigeuner ein historischer Versuch uber die Lebensart und Verfassung Sitten und Schicksale dieses Volkes in Europa nebst ihrem Ursprunge von dem in Deutschland bereits 1787 eine zweite Auflage erschien Der Autor versuchte darin u a auf sprachvergleichendem Weg Resultate fur historische Verhaltnisse zu gewinnen Als Ergebnis seiner Untersuchungen behauptete Grellmann die Abstammung der Zigeuner aus Indien Auch im Ausland machte das Werk Aufsehen schon 1785 wurde es ins Englische und 1787 ins Franzosische ubersetzt Die franzosische Ausgabe Histoire des Bohemiens Paris 1810 fand weite Verbreitung Das Werk gilt heute als Eckpfeiler eines rassistischen Antiziganismus 1787 wurde Grellmann zum ausserordentlichen und 1794 zum ordentlichen Professor der philosophischen Fakultat in Gottingen ernannt Zum Gebrauch bei seinen Vorlesungen bearbeitete er einen Grundriss der Staatskunde Deutschlands den er 1790 herausgab Das Gebiet der Statistik daneben das der Kulturgeschichte besonders der kirchlichen blieb jetzt sein Lieblingsfach wie seine nun herausgegebenen grosseren Schriften zeigen Kleinere Abhandlungen veroffentlichte er teils in Schlozers Staatsanzeigen z B 1784 uber den Ilmenauer Bergbau 1785 Geschichte der Pfarrgebuhren ferner Doktor Luthers Testament teils im Teutschen Merkur und im Gottingschen Taschenkalender 1804 wurde er als kaiserlich russischer Hofrat und Professor der Statistik an die Universitat Moskau gerufen wo er am 13 Oktober desselben Jahres verstarb Veroffentlichungen BearbeitenDie Zigeuner Ein historischer Versuch uber die Lebensart und Verfassung Sitten und Schicksale dieses Volks in Europa nebst ihrem Ursprunge Dessau Leipzig 1783 Digitalisat Zweyte viel veranderte und vermehrte Auflage unter dem Titel Historischer Versuch uber die Zigeuner betreffend die Lebensart und Verfassung Sitten und Schicksale dieses Volks seit seiner Erscheinung in Europa und dessen Ursprung Johann Christian Dieterich Gottingen 1787 Digitalisat franzosisch als Histoire des Bohemiens Traduit par M J Paris 1810 englisch 1810 Kurze Geschichte der Stolgebuhren Gottingen 1785 Staats Anzeigen von Italien Zeitschrift 3 Ausgaben erschienen 1785 1786 Staatskunde von Teutschland im Grundrisse I Beschreibung des teutschen Reichs Gottingen 1790 Gegenwartiger Zustand des papstlichen Staats vorzuglich in Hinsicht seiner Justizpflege und Oekonomie Helmstedt 1792 Statistische Aufklarungen uber wichtige Theile und Gegenstande der osterreichischen Monarchie 3 Bande Gottingen 1795 1797 und 1802 Historisch statistisches Handbuch von Teutschland und den vorzuglichsten von seinen besonderen Staaten 2 Bande 1807 und 1809 Literatur BearbeitenFriedrich Ratzel Grellmann Heinrich Moritz Gottlieb In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 636 f R Pallmann Grellmann Heinrich Moritz Gottlieb In Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Hrsg Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 1 Sektion Bd 90 1871 S 136 f Normdaten Person GND 116831820 lobid OGND AKS LCCN no91028302 VIAF 5693162 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grellmann Heinrich Moritz GottliebKURZBESCHREIBUNG deutscher Statistiker und KulturhistorikerGEBURTSDATUM 7 Dezember 1756GEBURTSORT JenaSTERBEDATUM 13 Oktober 1804STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Moritz Gottlieb Grellmann amp oldid 233938786