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Das Havariekommando ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der funf Kustenlander um bei Unfallen im Bereich der Nord und Ostsee ein koordiniertes und gemeinsames Unfallmanagement zu gewahrleisten Sein Sitz ist in Cuxhaven Das durch das Havariekommando umgesetzte Sicherheitskonzept Deutsche Kuste des Bundes umfasst Radar und Luftuberwachung Lotseneinsatz sowie Notschlepper fur manovrierunfahige Schiffe EmblemDas Havariekommando im Gebaude des Wasserstrassen und Schifffahrtsamts CuxhavenDas Olbekampfungsschiff Knechtsand in CuxhavenDie Neuwerk in Cuxhaven Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation Struktur 3 Strategische Aufgaben 4 Grosse Schadenslagen 5 Unabhangige Umweltexpertengruppe Folgen von Schadstoffunfallen UEG 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm 25 Oktober 1998 brach auf dem italienischen Holzfrachter Pallas vor der danischen Nordseekuste ein Brand an Bord aus Am darauffolgenden Tag trieb die Pallas fuhrerlos ins schleswig holsteinische Wattenmeer Das Schiff bewegte sich unbeobachtet auf die Kuste zu da ein danischer Seenotkreuzer das havarierte Schiff nach dem Retten der Besatzung wieder verlassen hatte Vor Amrum lief es schliesslich auf Grund und verursachte mit auslaufendem Ol eine Umweltkatastrophe im Nationalpark Schleswig Holsteinischen Wattenmeer Die damaligen Regierungsparteien Schleswig Holsteins SPD und Grune bestritten eine Schuld der Landesregierung Kabinett Simonis II an Havarie und Olaustritt Die CDU und die FDP warfen vor allem Umweltminister Rainder Steenblock Grune Versagen vor 1 Nach dieser Havarie setzte der damalige Bundesminister fur Verkehr Bau und Wohnungswesen eine Kommission unter der Leitung von Senator a D Claus Grobecker ein die den Unfall auswertete Verschiedene Koordinierungs und Einsatzstellen hatten laut Untersuchungsbericht zu einem Flaschenhalseffekt gefuhrt sodass koordinierte Massnahmen ausblieben Die Kommission sprach Empfehlungen aus am 1 Januar 2003 nahm das Havariekommando seine Arbeit auf Organisation Struktur BearbeitenDas Havariekommando ist ein Partner des Maritimen Sicherheitszentrums MSZ das am 1 Januar 2007 die Arbeit aufgenommen hat Leiter Havariekommando seit Dezember 2021 Robby Renner 2003 November 2021 Hans Werner Monsees 2 Fachbereich 1 Maritimes Lagezentrum MLZ Fachbereich 2 Schiffs und Schadstoffunfallbekampfung See Fachbereich 3 Schadstoffunfallbekampfung Kuste Fachbereich 4 Brandbekampfung und VerletztenversorgungDas Maritime Lagezentrum Fachbereich 1 das rund um die Uhr mit erfahrenen Nautikern besetzt ist beobachtet standig die Lage in deutschen Hoheitsgewassern und wertet auch Informationen der Anrainerstaaten aus um im Schadensfall Informationen bereitzuhalten Das MLZ ist ein Bestandteil des Gemeinsamen Lagezentrums See Das Lagezentrum See ist die operative Einheit des neuen geplanten Maritimen Sicherheitszentrums Im Falle von grosseren Schadenslagen oder Havarien wird ein sogenannter Havariestab ein Fuhrungsstab einberufen der die Einsatztatigkeit der Einsatzkrafte koordiniert Das Havariekommando hat etwa 40 Mitarbeiter Strategische Aufgaben BearbeitenMogliche Teilaspekte einer Havarie werden konzeptionell bearbeitet und fur den Schadensfall Taktiken und Strategien festgelegt Meist ist bei einer Havarie die Rettung von Personen notwendig die durch die Seenotleitung Bremen MRCC der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbruchiger koordiniert wird Schadstoffunfallbekampfung auf See und an der Kuste Brandschutz und Verletztenversorgung Bergung zur Gefahrenabwehr Notschlepper Presseburo strukturierte Offentlichkeitsarbeit Um den Aufgaben der Schadstoffunfallbekampfung Brandschutz und Bergung nachzukommen stehen dem Havariekommando drei Schiffe in der Ostsee zur Verfugung Arkona Scharhorn sowie Bottsand die ersten beiden in einer 24 Stunden Bereitschaft In der Nordsee liegen die Schiffe Neuwerk Mellum Nordsee Westensee Eversand Leyhorn Janssand THOR OSK 1 MPOSS Luttmoor Knechtsand Luneplate und die Nordic der Bugsier Reederei Nach dem Gesetz zur Notliegeplatzverordnung NotLPlVbgG sind Havaristen geeignete Notliegeplatze zuzuweisen Das Havariekommando entscheidet uber den geeigneten Nothafen in Abstimmung mit Bund und Landern 3 Dem Havariekommando stehen zwei Dornier 228 zur Luftuberwachung zur Verfugung 4 Depots mit den erforderlichen Mitteln zur Olbekampfung liegen in Emden Wilhelmshaven Bremerhaven Cuxhaven Hamburg Meldorf Husum Flensburg Kiel Lubeck Rostock und Stralsund 5 Grosse Schadenslagen BearbeitenAm 9 Oktober 2010 geriet die Ostseefahre Lisco Gloria mit rund 240 Passagieren an Bord auf der Reise von Kiel nach Klaipeda rund 6 Seemeilen nordlich von Fehmarn in Brand Alle Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden gerettet und von der Fahre Deutschland aufgenommen 6 7 Nachdem kurz nach Mitternacht der Notruf beim Maritime Rescue Coordination Centre der DGzRS in Bremen aufgelaufen war ubernahm das Havariekommando die Koordination der Rettungsmassnahmen Am 14 Juli 2012 kam es auf dem Containerschiff MSC Flaminia auf einer Reise von Charleston nach Antwerpen im Atlantik zu einer Explosion mit anschliessendem Brand Bei dem Unfall starb der Erste Offizier ein weiteres Besatzungsmitglied wird vermisst Unabhangige Umweltexpertengruppe Folgen von Schadstoffunfallen UEG BearbeitenSeit das Havariekommando HK seine Arbeit aufgenommen hat steht ihm die Unabhangige Umweltexpertengruppe Folgen von Schadstoffunfallen UEG unterstutzend zur Seite Die UEG ist eine fachlich unabhangige Expertengruppe welche das Havariekommando berat Ihre Mitglieder sind Fachleute aus den Umwelt und Verkehrsverwaltungen des Bundes und der Lander sowie aus wissenschaftlichen Institutionen Die Expertengruppe hat u a die Aufgabe umweltrelevante Themen die im Zusammenhang mit den Aufgaben des Havariekommandos stehen aufzuarbeiten um sie fur dessen Entscheidungsfindung nutzbar zu machen Zu diesen Aufgaben gehort u a die Dokumentation und Auswertung der Fortentwicklung des Wissens uber umweltrelevante Folgen von Unfallen mit Schadstoffen Dazu stellt die UEG dem HK wissenschaftliches Fachwissen aus verschiedenen Disziplinen zur Verfugung Die UEG arbeitet national und international eng mit Umweltbehorden und Forschungsinstituten zusammen Die UEG wurde mit Billigung des Bundeskabinetts vom Bundesumweltministerium in Zusammenarbeit mit dem Bundesverkehrsministerium und anderen Bundesressorts sowie den Umweltministerien der funf Kustenlander als gemeinsame Einrichtung von Bund und Landern 2004 ins Leben gerufen Die Mitglieder der UEG sind in ihrer Beurteilung und Bewertung von Sachverhalten weisungsunabhangig Im Jahr 2012 wurde die Expertengruppe erstmals auf Anfrage des Havariekommandos auch im Einsatzfall herangezogen bei der Havarie der MSC Flaminia Die Gruppe untersteht der Aufsicht des Bund Lander Koordinationsausschusses Schadstoffunfallbekampfung KOA SUB Der Vorsitz der UEG wird seit ihrer Grundung im Jahr 2004 durch das Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz und nukleare Sicherheit BMU wahrgenommen erster Vorsitzender war von 2004 bis 2015 ihr Grunder Johannes Pastor Referatsleiter im BMU Seit 2019 sind Dr Matthias Grote Bundesinstitut fur Risikobewertung BfR und Alexander Baenitz BMU als UEG Vorsitz bestellt 8 Die Geschaftsstelle der UEG ist beim Havariekommando angesiedelt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Havariekommando Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz Havariekommando Havariekommando Der Koordinator der gern Kommandant sein mochte auf Veus shipping 3 Marz 2018 Autor Peter Pospiech Schreiben der unabhangigen Umweltexpertengruppe Folgen von Schadstoffunfallen UEG Einzelnachweise Bearbeiten Havariekommando koordiniert nach Seeunfallen NDR 9 Oktober 2010 Havariekommando Gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Kustenlander Abgerufen am 25 Mai 2020 Was ist ein Notliegeplatz Memento vom 26 Februar 2021 im Internet Archive Kompassprojekt abgerufen 9 September 2019 Olaufklarer Dornier 228 werden modernisiert auf esut de abgerufen am 25 November 2020 Antwort der Landesregierung Schleswig Holstein auf eine kleine Anfrage von Heiner Garg Tankschiffverkehr in der Ostsee Landtagsdrucksache 16 1334 als pdf Schwerer Brand auf Ostseefahre Memento vom 12 Oktober 2010 imInternet Archive Die Welt 9 Oktober 2010 Zweite Explosion auf der Lisco Gloria Stern 9 Oktober 2010 Unabhangige Umweltexpertengruppe Folgen von Schadstoffunfallen UEG auf havariekommando de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Havariekommando amp oldid 238448535