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Das Hauszeichen des Brauhauses Zum roten oder braunen Adler ist ein denkmalgeschutztes Hauszeichen in Magdeburg in Sachsen Anhalt Hauszeichen des Brauhauses Zum roten oder braunen Adler 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Gestaltung und Geschichte des Hauszeichens 3 Geschichte des Brauhauses Zum roten oder braunen Adler 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenEs befindet sich in der Magdeburger Altstadt an der Fassade des Hauserblocks Breiter Weg 27 30 auf der Ostseite der Strasse Gestaltung und Geschichte des Hauszeichens BearbeitenDas Hauszeichen wird als barocke Sandsteintafel beschrieben auf der ein brandenburgischer Doppeladler abgebildet ist 1 Es diente ursprunglich als Hauszeichen des Brauhauses Zum roten oder braunen Adler welches sich bereits im 17 Jahrhundert etwa im Bereich der heutigen Anbringung des Hauszeichens befand Auch nach Ende des Brauhauses und Neubebauung des Grundstucks blieb das Hauszeichen erhalten und befand sich bis 1944 45 am Gebaude Nach der Zerstorung des Gebaudes wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Hauszeichen von einer von Werner Priegnitz geleiteten Arbeitsgruppe geborgen 2 Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes des Originalsteins war jedoch eine Restaurierung nicht moglich Es wurde daher von der Firma Paul Schuster eine Kopie in Betonguss angefertigt und in den 1960er Jahren am dort neu in Plattenbauweise errichteten Wohnblock angebracht 3 Im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen Anhalt ist das Hauszeichen unter der Erfassungsnummer 094 71046 als Baudenkmal verzeichnet 4 Geschichte des Brauhauses Zum roten oder braunen Adler BearbeitenDas Brauhaus befand sich in einer Ecklage an der hier von Osten auf den Breiten Weg einmundenden heute jedoch nicht mehr vorhandenen Scharrnstrasse Im Jahr 1623 gehorte das Brauhaus dem Brauer Hans Wenckebach 1631 im Jahr der Zerstorung Magdeburgs wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs war Kaspar Wenckebach Eigentumer Fur das Jahr 1649 ist ein Verkauf des Grundstucks durch Hans Wenkebachs Erben fur 300 Taler an Stephan Lentke belegt der es 1661 fur 650 Taler an seinen Schwiegersohn Klemens Peters verausserte Bis 1679 hatte dann Samuel Witte das Grundstuck erworben und bebaute es wieder Nach anderen Angaben baute der Kammerer Samuel Witte schon 1653 das Haus neu wobei er zwei Grundstucke nutzte die er demselben Voreigentumer abgekauft hatte 5 Als Eigentumer folgte der Brauer Johann Witte zwischen 1692 und 1702 dann seine Witwe Uberliefert ist dass das Gebaude zu diesem Zeitpunkt in einem Anbau eine eigene Badestube hatte ein ungewohnlicher Komfort zu dieser Zeit Christian Witte verausserte das Gebaude dann im Jahr 1720 fur 4 200 Taler an den Geschaftsmann Johann Schroder Es folgten in verhaltnismassig kurzer Zeit vier weitere Eigentumer bis es schliesslich fur 3 550 Taler an den Kaufmann Nikolaus Fritze ging Die Familie Fritze blieb zumindest bis zum Jahr 1945 Eigentumer des Objekts Das Gebaude war damit das am langsten im Besitz einer einzelnen Familie gebliebene Haus am Breiten Weg in Magdeburg Als Eigentumer des dann mit der Hausnummer Breiter Weg 71 versehenen Hauses wurden in dieser Zeit Fritze 1803 Johann Friedrich Fritze 1814 1817 Friedrich Fritze 1845 der Particulier Fritze 1870 Kommerzienrat Werner Fritze 1914 1925 und die Fritze schen Erben 1938 1940 6 Der 1906 zum Ehrenburger Magdeburgs ernannte Werner Fritze lebte im Haus und hatte hier auch die Geschaftsraume seiner Firma Fritze amp Sohn Bereits 1814 hatte Johann Friedrich Fritze das ostlich angrenzende an der Scharrnstrasse gelegene Nachbargrundstuck dazu erworben und beide Grundstucke vereinigt Das Nachbargrundstuck war vermutlich bereits seit der Zeit um 1200 im Besitz der Innung der Knochenhauer und befand sich damals noch ausserhalb der Stadt Magdeburg nordlich der damaligen Stadtmauer Die Knochenhauer errichteten hier ihr Innungshaus Im Bereich der Scharrnstrasse betrieben die Knochenhauer ihre Scharrn genannte Verkaufsstande woraus sich der Name der Strasse ergab Ein noch alterer Scharrn der Stadt befand sich im Bereich des Knochenhauerufers ostlich der Stadtmauer Aus Platzmangel hatte sich jedoch die Innung geteilt und auch den Bereich der Scharrnstrasse besiedelt Vor dem Innungshaus befand sich ein uberdachter Gang der hinter den Hausern Breiter Weg 72 bis 76 nach Norden zur Margarethenstrasse fuhrte 1631 wurde das Innungshaus wahrend der Zerstorung Magdeburgs im Dreissigjahrigen Krieg ebenfalls zerstort Der Zeitpunkt des Wiederaufbaus ist unbekannt der Scharrn war jedoch seit 1642 wieder in Nutzung In der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts wurde auf dem Grundstuck ein zweites Haus errichtet Das Gebaude gehorte der Innung bis zu ihrer Auflosung im Jahr 1808 und wurde dann als Entschadigung dem Rat der Stadt zugeordnet bis es dann 1814 von Johann Friedrich Fritze erworben worden war 7 In den 1870er Jahren wurde das Haus zwar als grosstenteils modernisiert beschrieben der Giebel des Dacherkers und das Torportal waren jedoch in ursprunglicher Form erhalten Das Portal war mit Muschelnischen versehen in denen sich flache Ornamente befanden Die Gliederung des Bogens war mit kleinen Facettenquadern versehen 8 Vermutlich Ende des 19 Jahrhunderts erfolgte eine Neubebauung des vereinigten Grundstucks wobei auch das nordlich am Breiten Weg gelegene Grundstuck Breiter Weg 72 das ehemalige Haus Zum Steinernen Gezelt mit einbezogen wurde Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebaude zerstort In der Zeit der DDR erfolgt ein sich nicht an die gewachsene Stadtstruktur haltender Wiederaufbau der Stadt Der Bereich des ehemaligen Brauhauses Zum roten oder braunen Adler wurde mit dem Wohnhaus in Plattenbauweise uberbaut wobei unter anderem auch die Scharrnstrasse und die historische Ecksituation verschwand Nach einer Neunummerierung tragt das heutige Wohnhaus nun die Nummern 27 bis 30 Literatur BearbeitenGunter Hammerschmidt Hauser mit Hauszeichen in der ehemaligen Altstadt von Magdeburg Magdeburg 2004 Seite 87 f Guido Skirl Der Breite Weg ein verlorenes Stadtbild Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt 2005 Seite 190 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 14 Landeshauptstadt Magdeburg Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Michael Imhof Verlag Petersberg 2009 ISBN 978 3 86568 531 5 Seite 139 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 14 Landeshauptstadt Magdeburg Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Michael Imhof Verlag Petersberg 2009 ISBN 978 3 86568 531 5 Seite 139 Gunter Hammerschmidt Hauser mit Hauszeichen in der ehemaligen Altstadt von Magdeburg Magdeburg 2004 Seite 88 Gunter Hammerschmidt Hauser mit Hauszeichen in der ehemaligen Altstadt von Magdeburg Magdeburg 2004 Seite 87 Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister Bundnis 90 Die Grunen Prof Dr Claudia Dalbert Bundnis 90 Die Grunen Kultusministerium 19 03 2015 Drucksache 6 3905 KA 6 8670 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Seite 2566 Ottomar Muller Die Bauwerke der deutschen Renaissance in Magdeburg in Geschichts Blatter fur Stadt und Land Magdeburg 9 Jahrgang 1874 4 Heft Seite 334 Guido Skirl Der Breite Weg ein verlorenes Stadtbild Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt 2005 Seite 190 Guido Skirl Der Breite Weg ein verlorenes Stadtbild Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt 2005 Seite 190 Ottomar Muller Die Bauwerke der deutschen Renaissance in Magdeburg in Geschichts Blatter fur Stadt und Land Magdeburg 9 Jahrgang 1874 4 Heft Seite 33452 134199 11 638416 Koordinaten 52 8 3 1 N 11 38 18 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauszeichen des Brauhauses Zum roten oder braunen Adler amp oldid 238127606