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Als Hausmaler bezeichnet man die in Deutschland in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts tatigen Porzellanmaler die nicht durch einen festen Vertrag an eine Manufaktur gebunden waren sondern selbstandig in eigener Werkstatt Auftragsarbeiten durchfuhrten Von einigen wurde auch Glas und Fayence bemalt Hausmaler Inhaltsverzeichnis 1 Arbeitsweise 2 Kunstler und ihr Werk 3 Schattendasein und Ende der Hausmaler 4 Literatur 5 WeblinksArbeitsweise BearbeitenFur die Beschaffung des Materials war der Kunstler selbst verantwortlich Er bezog ungemaltes oder vorlaufig bemaltes Geschirr aus Manufakturen fuhrte die Malereien oder Uberarbeitungen von ansatzweise vorhandenen Dekoren sowie den Muffelbrand selber aus und belieferte auf eigene Rechnung individuelle Auftraggeber oder Handler Haufig kannten sich diese Kunstler in mehreren Handwerkszweigen aus So waren beispielsweise Johann Schaper und Abraham Helmhack aus Nurnberg sowie Ignaz Preissler aus Breslau gleichzeitig Glasmaler und fur die Technik der Schwarzlotmalerei bekannt Bartholomaus Seuter 1678 1754 aus Augsburg war gleichzeitig Kupferstecher und Modellschneider Goldschmied und Seidenfarber Kunstler und ihr Werk Bearbeiten nbsp Vase aus Meissner Porzellan mit Schwarzlotmalerei Ignaz Preissler und Goldmontierung dekoriert In der Anfangszeit der Porzellanmanufakturen arbeiteten diese noch oft mit den Hausmalern zusammen So bekamen die besten Augsburger Hausmaler wie die Bruder Abraham und Bartholomaus Seuter sowie Johannes Aufenwerth Auftrage fur die Porzellanmanufaktur Augusts des Starken in Meissen und wurden dort besonders fur feine Chinoiserien bekannt Die Beschaffung des Materials war aufwandig und kostspielig Nur die besten Kunstler konnten sich deshalb diese Arbeitsweise leisten und in eigenem Namen signieren Ohne die Hilfe eines finanzstarken Auftraggebers war eine rentable Arbeit kaum moglich Ignaz Preisslers langjahriger Forderer beispielsweise war Graf Franz Karl Liebsteinsky von Kolowrat in Kronstadt Ostbohmen auf dessen Gut der Kunstler seine Werkstatt unterhielt Fur die Wiener Porzellanmanufaktur arbeiteten u a die Breslauer Hausmaler Ignaz Bottengruber und Karl Ferdinand von Wolfsburg die auch Auftrage fur Meissen annahmen Szenen aus der antiken Mythologie sind fur sie typisch Gelegentlich wurde von den Manufakturen auch unbemaltes Porzellan zweiter Wahl an Hausmaler veraussert die Fehlstellen geschickt ubermalten und auf eigene Rechnung verkauften Um das zu verhindern war es in anderen Porzellanfabriken verboten unbemalte Ware zu verkaufen Schattendasein und Ende der Hausmaler BearbeitenMit zunehmender Perfektionierung der Porzellanmalerei in den Manufakturen wurden die Hausmaler als unliebsame Konkurrenz angesehen Auch verweigerten manche Manufakturen den Hausmalern die Lieferung von unbemalter Ware die ohnehin meist nur aus Ausschussware sogenanntem Brack bestand Um die Mitte des 18 Jahrhunderts zogen es die meisten Porzellanmaler vor sich an eine sichere und rationell produzierende Manufaktur zu binden Allein in Deutschland gab es bis 1900 ca 80 ihrer Art Wer es nicht zu grosser Kunst brachte hatte es mit der Reputation schwer Die selbstandig bleibenden wurden als Winkelmaler und Pfuschmaler frz Chambrelan diffamiert Literatur BearbeitenHertha Wellensiek Antiquitaten im Bild Ein Handbuch fur Sammler und Liebhaber Keyser Munchen 1969 Lexikon der Kunst Leipzig 1971 Band 2 S 227 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hausmalerei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www beyars com kunstlexikon lexikon 3880 html Definition Meissener Koppchen mit Malerei des Hausmalers Aufenwerth Augsburg um 1720 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hausmaler amp oldid 221286557