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Die Harrassage ist eine Sprungsage aus dem sachsischen Zschopautal Heute schreibt man sie dem Ritter Diedrich von Harras zu Die folgende Fassung der Sage ist dem Sagenbuch des Konigreiches Sachsen von Alfred Meiche entnommen Die mundlich uberlieferte Sage ist erstmals am 4 Juli 1801 im Chemnitzer Anzeiger veroffentlicht worden Darin kamen Reiter und Pferd unverletzt ans Ufer Theodor Korner der 1810 seine beruhmte Ballade Harras der kuhne Springer unter der Harraseiche sitzend verfasste hat sicher diesen Artikel gekannt dennoch schilderte er dass das Ross in den Fluten ertrank Seitdem wurde die Sage in zahlreichen Sagenbuchern erwahnt sogar im Sagenbuch der Bruder Grimm Zur Entstehung der Sage machte man sich schon oft Gedanken In der eher langweiligen Hugellandschaft wurden hohe und bizarre Felsen und tiefe Taler hervorstechen und zu kuhnen Gedanken anregen Man verknupfte dies mit geschichtlichen Ereignissen und es entstanden eine Reihe von sogenannten Sprungsagen Inhaltsverzeichnis 1 Sage 2 Ballade von Theodor Korner 3 Harrasfelsen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseSage Bearbeiten nbsp Blick vom Harrasfelsen auf die Zschopau wenige Kilometer nordlich der Schellenburg und der Floha MundungRitter Dietrich von Harras sass im 15 Jahrhundert auf Burg Lichtenwalde Das gute Einvernehmen mit dem Besitzer der Schellenburg hatte durch irgendwelche Einflusse Trubung erfahren und Feindschaft zwischen beiden gebracht Harras war unbeweibt und er hatte sich in Luitgard die schone Tochter des Schellenbergers verliebt Alle Versohnungsversuche blieben umsonst Die Feindschaft wurde grosser Eines Tages brachte ein Knappe dem Ritter Gotz die Botschaft dass Harras in wenigen Stunden sich mit seinen Knappen nach der Flohamundung begeben werde um dort Besuch zu erwarten Schnell war der Plan gefasst den verhassten Gegner dort zu uberwaltigen Gotz begab sich zur Floha und verbarg sich mit seinen Rittern im Walde Gross war die Freude als Harras arglos heranritt Schon brachen die feindlichen Reiter aus dem Walde hervor Harras riss blitzschnell sein Ross herum und sprengte in den Wald hinein wahrend seine Knappen sich gegen die Feinde wendeten Bald lagen sie tot oder verwundet am Boden und die Verfolgung wurde aufgenommen Schon horte Harras die Verfolger hinter sich Da sah er eine lichte Stelle im Walde Es war der Haustein Druben lag seine Burg tief unter ihm flossen die Wasser der Zschopau und hinter ihm erschienen die Feinde nirgends ein Ausweg Was sollte er tun In der grossten Not empfahl Harras seine Seele Gott gab seinem scheuenden Pferde die Sporen und hinab ging es in die schaurige Tiefe Der kuhne Sprung gelang Zwar kam das Ross zu Tode aber Harras war unversehrt geblieben Er schwamm zum anderen Ufer und dankte Gott Dies sei im Jahre 1449 geschehen Ubrigens soll der Abdruck des Hufeisens eines sich baumenden Pferdes noch heute im Fels zu sehen sein Die wunderbare Rettung und die Bitten Luitgards sollen Gotz bewogen haben in eine Aussohnung einzuwilligen Beide Luitgard und Harras lebten dann lange und glucklich miteinander Harras unternahm daraufhin eine Wallfahrt zur Stiftskirche Ebersdorf Zum Andenken an die gluckliche Rettung hinterliess er dort ein silbernes Hufeisen Sein Sohn Georg II von Harras soll dieses aber 1529 gegen ein Eisernes getauscht haben Die mit der Sage in Zusammenhang gebrachten Personen auf der Schellenburg haben wohl nie existiert Es ist auch nicht bekannt dass Dietrich mit einer Luitgard vermahlt war Ballade von Theodor Korner Bearbeiten nbsp Kornerkreuz Grossansicht der Inschrift Aus der Ballade Harras der kuhne Springer von Theodor Korner seien hier exemplarisch die erste und die letzte Strophe wiedergegeben 1 I Noch harrte im heimlichen Dammerlicht Die Welt dem Morgen entgegen Noch erwachte die Erde vom Schlummer nicht Da begann sich s im Thale zu regen Und es klingt herauf wie Stimmengewirr Wie fluchtiger Hufschlag und Waffengeklirr Und tief aus dem Wald zum Gefechte Sprengt ein Fahnlein gewappneter Knechte X Und der kuhne grassliche Sprung gelingt Ihn beschutzen hoh re Gewalten Wenn auch das Ross zerschmettert versinkt Der Ritter ist wohl erhalten Und er theilt die Wogen mit kraftiger Hand Und die Seinen stehn an des Ufers Rand Und begrussen freudig den Schwimmer Gott verlasst den Mutigen nimmer Harrasfelsen Bearbeiten nbsp Blick auf den Harrasfelsen 50 888449 13 02407 aus einer Entfernung von 0 9 km nbsp Harrasfelsen mit Kornerkreuz auf einer Postkarte vor 1905Der in der Sage genannte Haustein im Tal der Zschopau ist heute als Harrasfelsen bekannt Er liegt im Ortsteil Altenhain der Stadt Frankenberg Sa Der Harrasfelsen kann von Westen uber einen Anstieg mit 111 Stufen bestiegen werden Von Osten fuhrt ein weiterer Wanderweg etwas flacher hierher Das Kornerkreuz zur Erinnerung an Theodor Korner wurde durch die Stadt Frankenberg Sa auf Initiative des Ortschaftsrates Altenhain sowie des Kunst und Kulturvereines Frankenberg Sa e V restauriert gefordert mit Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sachsischen Landtages beschlossenen Haushaltes In einem 86 Meter langen Tunnel durchquert die Bahnstrecke Rosswein Niederwiesa den Fels Am 14 Dezember 1913 ereignete sich am Sudportal des Tunnels ein Eisenbahnunfall bei dem 10 Personen starben nachdem ein Zug in abgesturzte Gesteinsmassen des Harrasfelsens gefahren war Literatur BearbeitenDas mittlere Zschopaugebiet Werte unserer Heimat Band 28 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1977 S 35 39 Weblinks BearbeitenDer Harrasfelsen nbsp Wikisource Theodor Korner Harras der kuhne Springer Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Deutsches Balladenbuch Abgerufen am 23 April 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harrassage amp oldid 236628588