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Das 1965 uraufgefuhrte Harfenkonzert op 25 des argentinischen Komponisten Alberto Ginastera 1916 1983 ist durch eine grosse Schlagzeugbesetzung mit teils spezifisch lateinamerikanischem Instrumentarium gekennzeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung Urauffuhrung und Rezeption 2 Besetzung und Charakterisierung 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksEntstehung Urauffuhrung und Rezeption BearbeitenAlberto Ginastera erhielt 1956 von Edna Phillips Harfenistin des Philadelphia Orchestra und deren Mann Samuel Rosenbaum den Auftrag zur Komposition eines Harfenkonzerts fur das 1958 in Washington D C stattfindende Inter American Festival Da das Werk bis dahin nicht vorlag wurde es fur das Inter American Festival 1961 eingeplant wobei anstatt der stark durch Lehrveranstaltungen beanspruchten Edna Phillips nun Sylvia Meyer Harfenistin der Washington National Symphony den Solopart ubernehmen sollte Auch dieser Termin verstrich ohne dass Ginastera mehr als Entwurfe geliefert hatte Zum Zeitpunkt des nachsten Festivaltermins 1963 hatte sich Phillips bereits vom Konzertpodium zuruckgezogen und der spanische Harfenist Nicanor Zabaleta wurde als Solist vorgesehen Die Fertigstellung verzogerte sich abermals sodass Zabaleta das Harfenkonzert erst am 18 Februar 1965 in Philadelphia mit dem Philadelphia Orchestra unter Leitung von Eugene Ormandy zur Urauffuhrung bringen konnte die mit Standing Ovations und positiver Kritik aufgenommen wurde Die Grunde fur die lange Verzogerung sind unklar und konnten durch die politischen Wirren in Argentinien mitverursacht sein oder darin liegen dass Ginastera stark mit anderen Werken darunter einem Klavierkonzert und einer Oper beschaftigt war Ginastera ausserte vor der Urauffuhrung es sei das schwierigste Werk das er je geschrieben habe da die Charakteristika der Harfe einen modernen Komponisten vor zahlreiche Probleme stelle 1968 ubernahm Sylvia Meyer den Harfenpart in der Erstauffuhrung der nunmehr bei Boosey amp Hawkes als Ginasteras op 25 gedruckten und revidierten Partitur mit der Washington National Symphony unter Leitung von Guillermo Espinosa Alberto Ginasteras Harfenkonzert wurde zum Bestandteil des Standardrepertoires fur Harfe Mehrere kommerziell erhaltliche Einspielungen liegen vor Besetzung und Charakterisierung BearbeitenNeben der solistischen Harfe wird eine Orchesterbesetzung gefordert in der ein umfangreicher Schlagwerkapparat auffallt der auch fur Lateinamerika typische Instrumente umfasst 1 2 Floten 2 auch Piccoloflote 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte Kontrafagott 2 Horner 2 Trompeten Pauken Schlagwerk 4 Spieler mit 2 Crotales Glockenspiel Xylophon 3 Bongos 4 Tomtoms 4 Cowbells 3 Hangende Becken Tamtam Triangel Kleine Triangel Claves Guiro Maracas Holzblock Peitsche Grosse Trommel Kleine Trommel Tamburin Wirbeltrommel Celesta und Streicher Die Auffuhrungsdauer betragt etwa 23 Minuten Die drei Satze des Konzerts sind wie folgt uberschrieben Allegro giusto Molto moderato Liberamente capriccioso VivaceGinasteras Harfenkonzert fallt in eine Schaffensphase des Komponisten in der Elemente der Volksmusik zunehmend gegenuber Einflussen zeitgenossischer Stromungen zurucktreten Stellenweise wird die Harfe wie ein Mitglied der Schlaginstrumente behandelt Der erste Satz beginnt mit perkussiven Rhythmen im 3 4 bzw 6 8 Takt und ist durch den argentinischen Malambo einen Volkstanz aus der Folklore der Gauchos inspiriert Der langsame zweite Satz stellt die Harfe in den Vordergrund und erinnert mit der Verwendung der Celesta und einer kurzen kanonischen Episode in den Streichern stellenweise an Bela Bartok Den dritten Satz eroffnet eine ausgedehnte Solokadenz der Harfe in der auch Spezialeffekte wie Pedal Glissandi Spiel mit Fingernageln gitarrenartige Klange oder Streichen der tiefen Saiten mit der Handflache eingesetzt werden Eingeleitet durch einen tutti Schlag folgt ein weiterer Malambo in dem das reichhaltige Schlagzeug stark zur Geltung kommt und der den insgesamt dramatischen Satz zum wirkungsvollen Abschluss treibt Einzelnachweise Bearbeiten Besetzungsangaben Boosey amp HawkesLiteratur BearbeitenTess Epperson Maxwell Worth the Wait The History of the Ginastera Harp Concerto American Harp Journal Winter 2012 S 46ff Onlineversion Vollansicht erfordert Subskription via Questia Weblinks BearbeitenWerkeinfuhrung James Reed engl Besprechung der 1974 bei Boosey amp Hawkes erschienenen Partitur in Music amp Letters von Osian Ellis engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harfenkonzert Ginastera amp oldid 210054970