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Hans Spiess in Hergiswil bei Willisau 1 1503 in Ettiswil war ein Soldner der wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde Nach einem Gottesurteil einer sogenannten Bahrprobe wurde er fur schuldig erkannt und hingerichtet Bahrprobe und Hinrichtung Chronik des Diebold Schilling d J 1513 Valerius Anshelm berichtet in seiner Berner Chronik in einem Eintrag unter dem Jahr 1503 dass Hans Spiess ein Krieger Hurer Spiler Prasser seine Frau Margret im Bett erstickt und sich danach wie gewohnt fruh ausser Haus begeben habe Kaum war sie begraben kam das Gerucht auf ihr Mann habe sie getotet Spiess wurde in Willisau gefoltert Da er trotz der Folter seine Unschuld beteuerte wurde ein Gottesurteil in Form einer Bahrprobe angeordnet bei welcher der Angeklagte nackt und geschoren seine Unschuld auf die Leiche des Opfers schworen musste blutete die Leiche so sollte er schuldig sein Zwanzig Tage nach der Beerdigung wurde in Ettiswil die Leiche wieder ausgegraben Nach der Uberlieferung soll die Leiche als Spiess sich ihr naherte tatsachlich geblutet und sich damit seine Schuld erwiesen haben woraufhin er die Tat gestand Trotz Bitte um Gnade wurde er als uberfuhrter Morder geradert 2 Ein Zitat aus Anshelms Chronik Und also da diss elend grusam Ansehen war zugericht dass er sie mocht sehen je nacher er hinzugieng je meh sie wie worgend zum Mund us einen Schum uswarf und da er gar hinzukam und sollt schweren da entfarbt sie sich und fieng an ze bluten dass s durch die Baar niderrann da fiel er nieder uf sine Kniee bekannt offentlich sin Mord und begehrt Gnad 2 Spiess musste wahrend der Bahrprobe nackt und geschoren sein um damals fur moglich gehaltene magische Manipulationen etwa in Form von verborgenen Amuletten zu unterbinden Der Glaube Gott lasse die Wunden eines Opfers bei Anwesenheit des Taters wieder aufbrechen sei so akzeptiert gewesen dass noch ein Richter des beginnenden 16 Jahrhunderts dies als Beweis ansah wie Peter Dinzelbacher in Das fremde Mittelalter Gottesurteil und Tierprozess schreibt 3 Der Fall ist in mehreren zeitgenossischen Chroniken erwahnt bei der bereits zitierten Berner Chronik von Valerius Anshelm 1529 1546 dem Luzerner Chronisten Petermann Etterlin 1507 4 und Diebold Schilling 1513 5 Gerichtsakten sind jedoch nicht erhalten Literatur BearbeitenGerhard Kobler Bilder aus der deutschen Rechtsgeschichte C H Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 32880 6 S 163 Volltext auf der Website des Verfassers abgerufen am 15 April 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Stammtafel Familie Spiess a b Rudolf Emanuel Stierlin Johann Rudolf Wyss Hrsg Valerius Anshelm s genannt Rud Berner Chronik von Anfang der Stadt Bern bis 1526 Band 3 Bern 1827 S 254 Volltext in der Google Buchsuche Peter Dinzelbacher Das fremde Mittelalter Gottesurteil und Tierprozess Magnus Verlag Essen 2006 ISBN 3 88400 504 9 S 27 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Petermann Etterlin Kronica von der loblichen Eydtgnoschaft In Eugen Gruber Hrsg Quellenwerk zur Entstehung der Schweizerischen Eidgenossenschaft Abt 3 Chroniken und Dichtungen Band 3 Sauerlander Aarau 1965 S 319 320 Alfred A Schmid Hrsg Die Schweizer Bilderchronik des Diebold Schilling Faksimile Verlag Luzern 1981 ISBN 3 85672 018 9 S 328 331 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 Marz 2021 PersonendatenNAME Spiess HansKURZBESCHREIBUNG Schweizer Soldner nach Gottesurteil als Morder hingerichtetGEBURTSDATUM 15 JahrhundertGEBURTSORT Hergiswil bei WillisauSTERBEDATUM 1503STERBEORT Ettiswil Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Spiess Soldner amp oldid 222028099