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Hans Schuster 4 Dezember 1928 in Freital 19 September 2009 war ein deutscher Sportwissenschaftler und Hochschullehrer Leben BearbeitenSchuster war nach dem Zweiten Weltkrieg als Neulehrer tatig danach studierte er bis 1951 an der Karl Marx Universitat Leipzig 1 1956 schloss er an der Deutschen Hochschule fur Korperkultur DHfK in Leipzig seine Doktorarbeit Thema Der Kampf des Arbeiter Turnerbundes um die Gewinnung und die proletarische Erziehung der Jugend vor dem ersten imperialistischen Weltkrieg 1893 1914 ab 2 Nachdem Schuster in Berlin beim Staatlichen Komitee fur Korperkultur und Sport gearbeitet hatte trat er zu Jahresbeginn 1960 die Stelle als Leiter der DHfK Forschungsstelle an 1965 trat er eine Professur fur Leistungssport an Von 1965 bis 1967 war er Rektor der DHfK 3 Schuster war einer der Hauptinitiatoren der Einrichtung des Forschungsinstituts fur Korperkultur und Sport FKS an der DHfK deren Leitung er von seiner Grundung 1969 bis 1990 innehatte Schuster befasste sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit unter anderem mit Aspekten des Nachwuchsleistungssports 4 dem Ausdauertraining 5 der Leistungsanalyse im Spitzensportbereich 6 und sportlicher Leistungsentwicklung 7 Schusters eigener Einschatzung nach erhielten insbesondere zwei seiner Forschungsgebiete grosse Bedeutung Er beschaftigte sich intensiv mit der Ausarbeitung von Zielen Aufgaben und Methodik als Grundlage fur Programme des Kinder und Jugendtrainings sowie mit den Grundlagen der Trainingsplanung und auswertung wie die Bestimmung der Inhalte von Rahmentrainingsplanen 8 Er analysierte die politische Bedeutung von Leistungssport 9 darunter die von Olympischen Spielen und erachtete den Leistungssport als Teil des Klassenkampfes 10 Schuster wird zugerechnet die Entwicklung des Leistungssports in der Deutschen Demokratischen Republik entscheidend mitbestimmt zu haben Andreas Ritter bezeichnete ihn in seiner 2002 vorgelegten Dissertation als Vordenker des DDR Leistungssportsystems 11 Nach Einschatzung Alfons Lehnerts erwarb sich Schuster weltweit einen exzellenten Ruf als langjahriger Direktor des Forschungsinstituts fur Korperkultur und Sport in Leipzig 1 Im April 1957 wurde Schuster auf der Grundungskonferenz des Deutschen Turn und Sportbundes DTSB in den Vorstand gewahlt ab 1966 gehorte er dem Prasidium des DTSB an 12 Auf internationaler Ebene gehorte Schuster von 1960 bis 1969 dem Forschungskomitees des Weltrats fur Korperkultur und Sport an In den Buchern Doping in der DDR Ein historischer Uberblick zu einer konspirativen Praxis von Giselher Spitzer 13 Doping im Spitzensport Sportwissenschaftlichen Analysen zur nationalen und internationalen Leistungsentwicklung von Andreas Singler und Gerhard Treutlein 14 sowie Hormone und Hochleistung Doping in Ost und West von Klaus Latzel und Lutz Niethammer findet Schuster Erwahnung in Zusammenhang mit Dopingforschung und in Zusammenhang mit der Praxis der Verabreichung von Dopingmitteln an Leistungssportler unter anderem von Anabolika in den 1960er 1970er und 1980er Jahren Von Spitzer wird Schuster als Begrunder des Anabolika Dopings bezeichnet 15 So sei von Schuster von 1964 eine zunachst dezentrale anabole Phase eingeleitet worden heisst es in Spitzers Beitrag Entstehung und Funktionsweise des DDR Zwangsdopings Doping in einem geschlossenen System und die Grenzen der biologischen Leistungsfahigkeit in dem von Latzel und Niethammer herausgegebenen Buch 16 Nachdem der zivile Sport seiner Initiative zur Verwendung anaboler Steroide nicht gefolgt war war Schuster in seiner Funktion als Inoffizieller Mitarbeiter des MfS mit dem Decknamen GMS HANS an den Minister fur Staatssicherheit Erich Mielke herangetreten den er laut Akten fur das neuartige Hormondoping interessieren konnte 16 Bei Singler und Treutlein heisst es Schuster habe fur die Verbreitung des Anabolikadopings in der DDR gesorgt 14 Einzelnachweise Bearbeiten a b Alfons Lehnert Gedenken Prof em Dr Hans Schuster PDF In BEITRAGE ZUR SPORTGESCHICHTE HEFT 29 2009 Abgerufen am 31 Januar 2019 Hans Schuster Der Kampf des Arbeiter Turnerbundes um die Gewinnung und die proletarische Erziehung der Jugend vor dem ersten imperialistischen Weltkrieg 1893 1914 1956 uni leipzig de abgerufen am 31 Januar 2019 Rektoren der DHfK In Gerhard Lehmann Lothar Kalb Norbert Rogalski Detlev Schroter und Gunther Wonneberger Hrsg Deutsche Hochschule fur Korperkultur Leipzig 1950 1990 Meyer amp Meyer Aachen 2007 ISBN 978 3 8403 0034 9 S 12 Zu einigen aktuellen Anliegen der sportartspezifischen Leitung des Nachwuchsleistungssports In Theorie und Praxis des Leistungssports 1973 abgerufen am 31 Januar 2019 Einige Grundlagen des Ausdauertrainings Thematisches Heft In Theorie und Praxis des Leistungssports 1970 abgerufen am 31 Januar 2019 Leistungs und Ergebnisanalyse der XXI Olympischen Sommerspiele 1976 In Theorie und Praxis des Leistungssports 1977 abgerufen am 31 Januar 2019 DIE ZUKUENFTIGEN MOEGLICHKEITEN SPORTLICHER LEISTUNGSENTWICKLUNG DURCH EINE HOEHERE EFFEKTIVITAET DER TRAININGSBELASTUNG In Theorie und Praxis des Leistungssports 1987 abgerufen am 31 Januar 2019 Vor 50 Jahren Grundung der Forschungsstelle an der DHfK Gesprach mit HANS SCHUSTER PDF In Beitrage zur Sportgeschichte Heft 22 2006 abgerufen am 31 Januar 2019 Zur Rolle und Funktion des sozialistischen Leistungssports in der DDR In Theorie und Praxis des Leistungssports 1973 abgerufen am 31 Januar 2019 Hans Schuster Gerhard Oehmigen Zur sportpolitischen Einschatzung der Olympischen Sommerspiele 1972 In Theorie und Praxis des Leistungssports Band 11 1973 8 1973 S 3 16 Andreas Ritter Wandlungen in der Steuerung des DDR Hochleistungssports in den 1960er und 1979er Jahren PDF 2002 abgerufen am 31 Januar 2019 Horst Roder ZUR KOOPERATION VON SPORTPRAXIS UND SPORTWISSENSCHAFT IM LEISTUNGSSPORT DER DDR PDF In Beitrage zur Sportgeschichte SPORT UND GESELLSCHAFT e V Heft 42 abgerufen am 31 Januar 2019 Giselher Spitzer Doping in der DDR Ein historischer Uberblick zu einer konspirativen Praxis Genese Verantwortung Gefahren Doping Enhancement Pravention in Sport Freizeit und Beruf Sportverlag Strauss 1998 ISBN 3 86884 017 6 S 230 231 336 f a b Andreas Singler Gerhard Treutlein Doping im Spitzensport Sportwissenschaftlichen Analysen zur nationalen und internationalen Leistungsentwicklung Meyer amp Meyer Sport Aachen 2012 ISBN 978 3 89899 192 6 Klaus Latzel Lutz Niethammer Hormone und Hochleistung Doping in Ost und West Bohlau Koln 2008 ISBN 978 3 412 20123 4 S 79 a b Giselher Spitzer Entstehung und Funktionsweise des DDR Zwangsdopings Doping in einem geschlossenen System und die Grenzen der biologischen Leistungsfahigkeit In Klaus Latzel Lutz Niethammer Hrsg Hormone und Hochleistung Doping in Ost und West Bohlau Koln 2008 ISBN 978 3 412 20123 4 S 70 PersonendatenNAME Schuster HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Sportwissenschaftler und HochschullehrerGEBURTSDATUM 4 Dezember 1928GEBURTSORT FreitalSTERBEDATUM 19 September 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Schuster Sportwissenschaftler amp oldid 214144906