www.wikidata.de-de.nina.az
Hans Joachim Schulze auch Hans Schulze 17 August 1951 in Schalkau 23 August 2017 in Berlin war als Maler Aktionskunstler und Begrunder der Gruppe 37 2 eine bedeutende und legendare Personlichkeit der oppositionellen Kunstszene in der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ausstellungen 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenSchulze wuchs elternlos im thuringischen Schalkau auf lernte Zimmermann arbeitete als Nachtwachter in Sonneberg 1 und sass 1973 fur einige Wochen im Gefangnis 2 Danach musste er seinen Grundwehrdienst bei der Nationalen Volksarmee ableisten Von 1975 bis 1981 studierte er an der Hochschule fur Grafik und Buchkunst Leipzig u a bei Hans Mayer Foreyt 3 1979 wurde er der erste Schuler in Hartwig Ebersbachs Experimentalklasse Mit Ebersbach und anderen grundete er erst einen Arbeitskreis und im Sommer 1982 die Gruppe 37 2 zu deren Kern neben den beiden auch noch der Fotograf Peter Oehlmann die Psychologin Annelie Harnisch die Fotografin Gunda Schulze und die Kybernetikerin Brunhild Matthias gehorten 4 Als Diplom 1981 prasentierte er keine fertigen Werke sondern einen Raum voller fertiger und halbfertiger Arbeiten und Fotodokumente seiner aktionistischen Praxis als Dokumentation eines Arbeitsprozesses 5 Ein Experiment fur das Schulze einzigartig in der Geschichte der Hochschule ein Diplom ohne Bewertung erhielt Zwischen 1982 und 1985 fanden 27 Happenings ahnliche Performances der Gruppe 37 2 in Karl Marx Stadt Leipzig Halle und Berlin statt 6 Darunter die vierteilige Reihe Akustische Aspekte I IV im Kulturhaus Nationale Front in Leipzig von 1982 bis 1983 7 Wahrend der als Analyseprozesse gedachten Performances die kollektive Energien freisetzen sollten improvisierten Freejazzer wie Manfred Schulze Manfred Hering und Joe Sachse Wolfram Dix Erwin Stache u a 8 1983 erhielt Schulze den Auftrag der FDJ Bezirksleitung einen Modelljugendklub fur Leipzig Grunau zu entwerfen Als er 1984 mit Jugendlichen eine Wand des Grunauer Jugendklubs Am Ubergang gestaltete kam es zum Eklat mit den Kulturfunktionaren der DDR Schulze wurde geraten seine Tatigkeiten einzustellen woraufhin er keine Chance zur Verwirklichung seiner Ideen von Kunst und Kommunismus in der DDR mehr sah und 1985 nach Westdeutschland ausreiste 9 Noch vor seiner Ausreise trat Schulze gemeinsam mit den Wutanfall Punkrockern Chaos und Zappa als Krachtrio Pffft bei einem legendaren Auftritt im Rahmen des Performancekunstfestivals der oppositionellen DDR Kunstszene Intermedia I 1985 in Coswig auf 10 Es folgten Stationen in London 1987 89 und San Francisco 11 Seit 1990 wieder in Berlin beschaftigte er sich bis 1993 gemeinsam mit Renate Uhlmann und Robert Linke mit kurzen und sehr langen Opern 12 Mit Kassandra Bosell Michael Pfender Renate Uhlmann und Robert Linke arbeitete er von 1994 bis 1996 an dem Komplex Maths of Water und von 1996 bis 1998 mit Isa Adolphi an der Geschichte und Auflosung des Patriarchats 13 Ab 2000 arbeitet er mit Robert Linke an der ArbeitslosenOper Vereinzelt publizierte er Aufsatze und Werke in den Prenzlauer Berger Szenemagazinen Gegner Sklaven und Sklaven Aufstand Seine letzte Einzelausstellung Gottinnen und Gotter war 2008 in Kunstlerhaus Bethanien in Berlin zu sehen 14 Am 23 August 2017 starb Schulze 15 Ausstellungen Bearbeiten1986 Tiefe Blicke Kunst aus Ost und Westdeutschland der Schweiz und Osterreich Hessisches Landesmuseum Darmstadts 1997 Entwurf zu den Textschichtungen des I Ging Galerie Eigen Art Leipzig 2005 wollen sie eine biologische oder eine philosophische antwort Galerie Heimspiel Frankfurt M mit Reiner Maria Matysik 2008 Gottinnen und Gotter Kunstlerhaus Bethanien Berlin Katalog Schriften BearbeitenHans Schulze Microb und Mensch in Sklaven Nr 32 33 1997 S 63 Hans Schulze Okonomie und Geschlecht in Sklaven Nr 34 1997 S 34 35 Hans Schulze Depersonalisierung aus Angst in Sklaven Nr 38 39 1997 S 10 11 Hans Schulze B Heisig und die Wirkungsgeschichte des Matriarchats in Sklaven Aufstand Nr 47 48 1998 S 17 Hans Schulze Uber den Mondstaat in Gegner Heft 1 1999 S 38 Hans Schulze Geschichte und Auflosung des Patriarchats in Gegner Heft 6 2000 S 21 26 Hans Schulze Die Clavis Fichtiania des Jean Paul Friedrich Richter in Gegner Heft 18 2006 S 66 68 Hans Schulze Fragmente zum Wasser Gutleut Verlag Frankfurt M 2005Literatur BearbeitenSascha Anderson Ineinander verfliessende Erinnerungen Begleittext in Hans Schulze Fragmente zum Wasser 2005 chA S Das Versagen der Ventile oder Von Wutanfall zu Pffft in Alexander Pehlemann Hrsg Warschauer Punk Pakt Punk im Ostblock 1977 89 Mainz 2018 S 30 35 Uta Grundmann Klaus Michael Susanne Seufert Die Einubung der Aussenspur Die andere Kultur in Leipzig 1971 1990 Leipzig 1996 S 62 74 Bert Papenfuss Hans Schulze 1951 2017 Abwarts Nummer 22 2017 S 14 16 Britt Schlehahn Aktion und Revolution Vor einem Jahr starb der Kunstler Hans Joachim Schulze Kreuzer Magazin 8 2018 Hans Schulze Gottinnen und Gotter Kunstlerhaus Bethanien Berlin 2008 Harald Schluttig Zur Eigenart des kunstlerischen Schaffensprozesses von Hans Joachim Schulze und der Gruppe 37 2 Diplomarbeit Karl Marx Universitat Leipzig Kultur und Kunstwissenschaften 1985Einzelnachweise Bearbeiten Anderson 2005 Schlehahn 2018 Schulze 2005 S 269 Grundmann 1996 S 64 Grundmann 1996 S 62 Schulze 2005 S 271 Grundmann 1996 S 67 69 71 Grundmann 1996 S 67 69 71 Grundmann 1996 S 65 66 chA S 2018 S 35 Schulze 2005 S 269 Schulze 2005 S 269 Papenfuss 2017 Ausstellung Hans Joachim Schulz bei bethanien de abgerufen am 25 Oktober 2022 Papenfuss 2017Normdaten Person GND 1199825158 lobid OGND AKS VIAF 4874157470203922640007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulze Hans JoachimALTERNATIVNAMEN Schulze HansKURZBESCHREIBUNG deutscher KunstlerGEBURTSDATUM 17 August 1951GEBURTSORT SchalkauSTERBEDATUM 23 August 2017STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Joachim Schulze Kunstler amp oldid 227340222