www.wikidata.de-de.nina.az
Die HMS Cobra war ein Zerstorer der von der Werft Armstrong in Elswick in Zusammenarbeit von Charles Parsons ab 1898 als Spekulationsbau begonnen worden Erst am 8 Mai 1900 kaufte die britische Royal Navy das ihr schon einige Zeit angebotene Boot mit Turbinenantrieb zu Vergleichszwecken auf Die HMS CobraUbersichtTyp ZerstorerBauwerft Armstrong Elswick Tyne and Wear BauNr 674Kiellegung Ende 1898Stapellauf 28 Juni 1899Auslieferung 8 Mai 1900 Verbleib am 18 September 1901 vor Cromer gesunkenTechnische DatenVerdrangung 400 tsLange 67 9 m 223 ft Breite 6 1 m 21 ft Tiefgang 3 5 m 9 75 ft Besatzung 68 MannAntrieb 4 Yarrow Kessel 4 Parsons Turbinen 4 Wellen 11500 ihp PSi Geschwindigkeit 34 8 knBewaffnung geplant1 76 mm L40 12pdr Kanone 5 57 mm L40 6pdr Kanonen 2 45 cm Torpedorohreahnlich Viper Velox ex PythonNach einer Serie von Testfahrten sollte das noch unbewaffnete Boot nach dem Untergang der Viper im September 1901 nach Portsmouth zur Endausrustung und Bewaffnung verlegt werden Am 19 September zerbrach das Schiff in einem Sturm zwischen Flamborough Head und Cromer an der britischen Ostkuste wobei 67 Mann darunter 24 Mitarbeiter der ausfuhrenden Firmen ertranken nur zwolf Angehorige der Besatzung konnten gerettet werden Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Der Verlust der Cobra 3 Weitere Entwicklung des Turbinenantriebs 3 1 Die fruhen Turbinen Zerstorer der Royal Navy 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksBaugeschichte BearbeitenDie HMS Cobra wurde von Armstrong auf eigene Rechnung begonnen und der britischen Admiralitat im Dezember 1899 zum Kauf angeboten Das Boot mit der Baunummer 674 war mit Parsons Turbinen ahnlich wie der Zerstorer HMS Viper ausgestattet Die Cobra hatte allerdings auf ihren vier Wellen je drei Schrauben Der Bootsentwurf basierte auf den 30 knotter Zerstorern HMS Swordfish und Spitfire die Armstrong fur die Royal Navy gebaut hatte Das Boot lief noch vor dem Navy Auftrag vom Stapel allerdings wurde das fertige Boot auf dem Tyne durch einen passierenden Dampfer gerammt und beschadigt so dass die endgultige Fertigstellung sich verzogerte Der Chefkonstrukteur der Navy Sir William Henry White besichtigte das Boot und schlug den Ankauf vor obwohl es nach seiner Meinung Schwachen in der Bauausfuhrung aufwies Er hielt den Kauf auch fur geboten um den Verkauf an eine auslandische Marine zu verhindern 1 Auf Probefahrten im Juli 1901 erreichte die Cobra eine maximale Geschwindigkeit von 34 88 Knoten bei drei Stunden Fahrten ubertraf sie die Forderungen der Admiralitat mit Geschwindigkeiten von 34 574 kn und 34 7 kn 2 Wie die Viper brauchte auch die Cobra mehr Besatzung der Antriebsmaschinen als die Standardzerstorer was die Unterbringung an Bord sehr beengte 3 Auch sie nutzte vier Yarrow Kessel zum Versorgen der Turbinen mit Dampf Der Abdampf erfolgte auf der Cobra uber vier Schornsteine 4 5 Im Juni 1900 begannen die Probefahrten der Cobra die einschliesslich gewunschter Anderungen der Admiralitat im August 1901 abgeschlossen waren Die Bewaffnung der Cobra sollte mit einer einzelnen 76 mm L40 12pdr 12 cwt Kanone und funf 57 mm L40 6pdr Kanonen und zwei einzelnen 45 cm Torpedorohren der damaligen Standardbewaffnung der Zerstorer der Royal Navy entsprechen 6 7 sollte jedoch erst in Portsmouth eingebaut werden Der Verlust der Cobra BearbeitenEine 51 kopfige Marinebesatzung unter Lieutenant Bosworth Smith kam nach Newcastle um die Cobra nach Portsmouth zu uberfuhren Am 17 September 1901 verliess das Boot die Werft in Elswick An Bord befanden sich etliche technische Offiziere der Navy und 24 Mann Personal der Bauwerft und des Turbinenherstellers da unterwegs weitere Tests durchgefuhrt werden sollten Nach Justieren des Kompasses lief die Cobra am Abend dann aus der Flussmundung mit 17 kn entlang der Kuste nach Suden Das Boot rollte in der rauen See und betrieb wegen der Schwierigkeiten die Kessel zu beheizen nach drei Stunden Fahrt nur noch zwei Kessel mit denen sie bei immer starker werdendem Sturm nur noch 5 kn lief In der Morgendammerung wurde die Fahrt wieder auf 8 kn erhoht obwohl die Bedienungsmannschaften der Kessel Schwierigkeiten hatten die Kessel zu befeuern Eine Viertelstunde nach dem Passieren des Feuerschiffs Outer Dowsing riss auf dem Zerstorer das Heck ab und der Maschinenraum lief voll Wasser Das Heck sank sofort Lage 53 433333333333 1 1 Koordinaten 53 26 0 N 1 6 0 O wahrend der Rest vom Wind weiter getrieben wurde 8 Der Versuch das grosse Beiboot zur Rettung zu nutzen scheiterte als zu viele das Boot sturmten und es kenterte Vorhandene Faltboote konnte nicht mehr hergerichtet werden und nur ein Dinghi kam erfolgreich zu Wasser das schliesslich 12 Mann aufnahm die am Abend vom Dampfer Harlington aufgenommen wurden und nach Middlesbrough gebracht wurden Fischkutter konnten nur Leichen aus dem Wasser bergen Die zwei Tage spater eintreffende HMS Hearty versuchte das noch sichtbare Wrack in flaches Wasser zu ziehen was nicht gelang Ein schwedischer Taucher untersuchte in mehreren Tauchgangen das untergegangene Vorderschiff Die Ursache des Untergangs ist strittig Das offizielle Untersuchungsergebnis stellte eine mangelhafte Festigkeit des Schiffsrumpfs als Ursache heraus was vom Hersteller entschieden bestritten wurde Da das Heck des Bootes nicht gefunden wurde das bekannte Wrackteil nicht gehoben wurde und die Untersuchungsergebnisse weitgehend geheim gehalten wurden bestehen an diesem Urteil Zweifel Die Moglichkeit das Boot konnte durch Uberlaufen von Treibgut schwer beschadigt worden und dann durch eindringendes Wasser zerrissen worden sein gilt als nicht unwahrscheinlich Weitere Entwicklung des Turbinenantriebs BearbeitenDer Verlust der Vergleichszerstorer HMS Viper und Cobra 1901 innerhalb von sieben Wochen nach wenigen Versuchsfahrten fuhrten zum Ankauf der von Hawthorn Leslie amp Co auf eigene Rechnung begonnenen Python die allerdings umbenannt wurde Der Verlust der beiden nach Schlangen benannten Boote erinnerte an den Untergang der HMS Serpent Schlange 9 1890 vor der spanischen Kuste der 172 Mann das Leben gekostet hatte Die erneute Verwendung erschien als schlechtes Omen Das von Hawthorn angekaufte Schwesterboot der Viper kam 1902 als HMS Velox in Dienst und war auch lange der einzige Turbinenzerstorer der Navy Sie verfugte anfangs uber Expansionsmaschinen fur die Marschfahrt spater uber Marschturbinen Beide Installationen bewahrten sich nicht Bei der Auftragsvergabe fur die ab 1902 beschafften Zerstorer der River Klasse wurde mit der HMS Eden auch ein Boot mit Turbinenantrieb bestellt Erst mit den folgenden Kusten Zerstorern der Cricket Klasse und den grossen Zerstorern der Tribal Klasse wurde die Dampfturbine 1906 1907 Standardantrieb der Torpedotrager der Royal Navy Die Werften Cammell Laird und Palmers hatten zuvor schon auf eigene Rechnung turbinengetriebene Boote aus der River Klasse abgewandelt die von der Royal Navy 1909 angekauft wurden Von diesen wurden allerdings die Palmer Boote am 30 August 1912 in die B Klasse eingeordnet Bei grosseren Schiffen der Royal Navy war der Kreuzer HMS Amethyst ein 1905 in Dienst gekommener Versuchsbau ab den Scout Kreuzern der Boadicea Klasse 1909 und den Kreuzern der Town Klasse 1910 wurden alle Kreuzer von Turbinen angetrieben Das erste Grosskampfschiff mit Dampfturbinen war die HMS Dreadnought 1906 alle folgenden Schiffe erhielten auch diesen Antrieb Die fruhen Turbinen Zerstorer der Royal Navy Bearbeiten Name Stapellauf in Dienst Bauwerft DienstendeHMS Viper 6 09 1899 Sommer 1900 Hawthorn Leslie amp Co 3 August 1901 nahe Alderney aufgelaufenHMS Cobra 28 06 1899 8 05 1900 Armstrong Whitworth 19 September 1901 zerbrochen bei CromerHMS Veloxex Python 11 02 1902 06 1902 Hawthorn Leslie amp Co 25 Oktober 1915 durch MinentrefferHMS Eden 13 03 1903 06 1904 Hawthorn Leslie amp Co 18 Juni 1916 durch KollisionHMS Albacore 9 06 1906 3 05 1909 Palmers 1 August 1919 AbbruchHMS Bonetta 14 01 1907 3 05 1909 Palmers 7 Juni 1920 AbbruchHMS Stour 3 06 1905 12 1909 Cammell Laird 30 August 1919 AbbruchHMS Test 6 05 1905 12 1909 Cammell Laird 30 August 1919 AbbruchEinzelnachweise Bearbeiten Barnaby Some Ship Disasters and their Causes S 133f Peter Brook Kriegsschiffe fur den Export S 173f Eric W Osborne Destroyer S Friedman British Destroyers From Earliest Days to the Second World War S 59 T D Manning The British Destroyer S 43 Friedman S 292 Lyon The First Destroyers S 98f Barnaby S 155 Torpedokreuzer der Archer Klasse 1770 t nur drei UberlebendeLiteratur BearbeitenNorman Friedman British Destroyers From Earliest Days to the Second World War Seaforth Publishing Barnsley 2009 ISBN 978 1 84832 049 9 David Lyon The First Destroyers Caxton Editions London 2001 ISBN 1 84067 364 8 T D Manning The British Destroyer Putnam amp Co Ltd London 1961 Antony Preston Destroyers Hamlyn ISBN 0 60032955 0Weblinks BearbeitenWreck HMS Cobra engl abgerufen 28 November 2013 Early Destroyers engl abgerufen 21 November 2013 HMS Velox engl abgerufen 28 November 2013 WRECK OF A TORPEDO BOAT DESTROYER GREAT LOSS OF LIFE engl abgerufen 28 November 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title HMS Cobra amp oldid 228092001