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Als Hochster Stadtbrand werden zwei Stadtbrande in der Geschichte der Stadt Hochst am Main bezeichnet Der Grosse Stadtbrand von 1586 BearbeitenDer erste Grosse Stadtbrand ereignete sich am 10 Dezember 1586 Das Diarium des Antoniterklosters Hochst vermerkt 1586 Hogst gebrandt in Vigilia Damasi war der Main gefroren stundt 5 wochen zu Dia Ant 63r nbsp Das Hochster Rathaus von 1594 1595Von geschatzten 100 Haushaltungen zu dieser Zeit verbrannten 56 Hauser und 23 Scheunen Das Specht oder Untertor genannte westliche Stadttor Richtung Mainz und das Rathaus wurden ebenfalls zerstort Erhalten blieben nur Hauser mit steingemauertem Erdgeschoss wie das Dalberger Haus das Kronberger Haus und das Haus Zum Anker sowie Hauser in der Nahe des Loschwasserteichs Wed Weth Der Brand bedeutete fur die Kleinstadt einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden und so bat der damalige Hochster Amtmann Hartmuth von Kronberg das Mainzer Domkapitel um finanzielle Zuwendung Die Landesherrschaft gewahrte im Januar 1587 ein langfristiges zinsloses Darlehen an die Hochster Burger zum Wiederaufbau ihrer Hauser mit der Begrundung dieweil an dem Ort nicht wenig gelegen auch schimpflich erscheinen wurde solchen allso wust und ohngebaut liegen zu lassen Der in Hochst ansassige Schweizer Baumeister Stupanus begann 1587 mit dem Wiederaufbau und gleichzeitig der Erweiterung des Untertors Auch das Rathaus wurde zwischen 1594 und 1595 durch Stupanus neu errichtet Die meisten Hauser waren bereits um 1590 wieder aufgebaut wenn auch aus wirtschaftlichen Grunden bescheidener als vor dem Brand Die Wed der Loschwasserteich der sich als zu klein fur die Brandbekampfung erwiesen hatte wurde 1599 vergrossert Der zweite Stadtbrand von 1778 Bearbeiten nbsp Brandschadensaufnahme in der Hochster Altstadt zwischen Albanusstrasse und Kronengasse von 1779Am 24 September 1778 ereignete sich nachts um 2 Uhr der zweite Grosse Stadtbrand Im Bereich zwischen Kronengasse Alt Hochst Albanusstrasse und der nordlichen Stadtmauer verbrannten 15 Hauser und 7 Scheunen sowie weitere 5 Hauser mit Stallen und Scheunen Der Sachschaden belief sich auf 26 712 Gulden nach damaliger Wahrung Im Rahmen der Stadtentwicklungsplane des kurz zuvor verstorbenen Kurfursten Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim fur Hochst erfolgte in den folgenden zwei Jahren eine planvolle Umgestaltung und Sanierung des zerstorten Stadtbereichs Die mittelalterliche Gassenstruktur wurde zugunsten einer gradlinigen Fuhrung und einer Trennung der Wohnhauser von den Scheunen und Stallungen aufgegeben Allerdings fielen die Sanierung und der Wiederaufbau wesentlich bescheidener aus als die Bauvorhaben in der Neustadt da die vom Brandschaden betroffenen Burger aus Spenden und Zuwendungen durch das Erzbistum nur ca ein Sechstel der Schadenssumme als Ersatz bekamen Die Spendensumme betrug nach Abzug der Kosten 3077 Gulden vom Erzbischof kamen noch einmal 1000 Reichstaler Zuschuss und verbilligtes Bauholz hinzu Das Angebot in der gerade entstehenden Neustadt zu siedeln lehnten allerdings alle Betroffenen bis auf zwei Burger aus finanziellen Grunden ab ein Bauvorhaben dort war fur sie unerschwinglich Der Stadtbrand von 1778 markiert auch noch eine weitere Wende in der Hochster Geschichte Da der Erzbischof 1779 gestattete die Stadtmauer als Aussenmauer fur die neuen Stallungen und Scheunen zu benutzen bedeutete dies das Ende der Stadtmauer als Verteidigungsanlage der Stadt Literatur BearbeitenWilhelm Frischholz Alt Hochst Ein Heimatbuch in Wort und Bild Frankfurt am Main 1926 Hauser Wolfgang Metternich Die stadtebauliche Entwicklung von Hochst am Main Frankfurt Hochst 1990 Stadt Frankfurt und Verein fur Geschichte und Altertumskunde Rudolf Schafer Hochst am Main Frankfurt am Main 1981 Frankfurter Sparkasse von 1822 Rudolf Schafer Chronik von Hochst am Main Frankfurt am Main 1986 Waldemar Kramer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochster Stadtbrand amp oldid 227171220