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Das Gutshaus Dahlewitz offizielle Bezeichnung in der Landesdenkmalliste Gutsanlage mit Gutshaus Brennerei Wasserturm und Gutspark ist ein denkmalgeschutztes Herrenhaus in Dahlewitz einem Ortsteil der Gemeinde Blankenfelde Mahlow im Landkreis Teltow Flaming im Land Brandenburg Gutshaus Dahlewitz Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Gutspark 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenVon Nordwesten fuhrt die Dahlewitzer Dorfstrasse in sudostlicher Richtung durch den Ort Der Gutshof liegt im historischen Zentrum des Dorfes und dort ostlich dieser Strassenverbindung Geschichte Bearbeiten nbsp WasserturmDas Gutshaus entstand vermutlich aus der Zeit um 1800 Es ist allerdings denkbar dass das Bauwerk auf einem Vorgangerbau errichtet wurde In der Dorfkirche Dahlewitz ist ein Stein mit einer Inschrift zu einem Gutshaus verbaut der auf das Jahr 1689 hinweist Damit konnte der Baubeginn die Fertigstellung oder ein anderer wichtiger Bauabschnitt gemeint sein Der Stein zeigt weiterhin das Wappen derer von Otterstedt 1 denen das Gut von 1522 bis 1785 gehorte Die Bauausfuhrung zeigt allerdings dass das Gebaude nicht aus dem 17 Jahrhundert stammt Allerdings steht das Gutshaus auf einem historisch alteren Kellergewolbe das im 21 Jahrhundert noch vorhanden ist Um 1724 gehorte es dem Landrat des Kreises Teltow Hans Jurgen von Otterstedt verheiratet mit Maria Rosina von Hacke 2 Das Gut ging im Jahr 1785 an Carl Magnus von Zulow auf Clemzig Auf sein Geheiss hin entstanden eine Brauerei eine Starkefabrik sowie eine Ziegelei Seiner geschickten Leitung war es zu verdanken dass das Gut erheblich an Wert gewann Seine Erben hingegen konnten einen Konkurs nicht verhindern 1810 wurde das Gut sogar als Hauptgewinn in einer Guterlotterie angeboten und kam in burgerlichen Besitz Nach einigen Wechseln ist aus dem Jahr 1830 ein Jurist Samson und aus dem Jahr 1850 der Berliner Grosskaufmann Alois Gilka als Eigentumer bekannt Er verkaufte es 1856 an den Amtmann Engelhart uber den es in den Jahren 1865 bis 1870 an einen Herrn von Unruh gelangte Fur 1879 weist das erstmals amtlich publizierte General Adressbuch der Rittergutsbesitzer der Provinz Brandenburg Familie Friedlander als Besitzer der 736 ha aus zum Betrieb gehorte eine Brennerei 3 1896 erwarb schliesslich der Architekt Wilhelm Bockmann das Gut Er liess die Innenraume noch im selben Jahr umbauen und im Aussenbereich durch einen oktogonalen turmartigen Pavillon erweitern An die beiden Seiten des ursprunglichen Gebaudes kam je ein niedriger ausgefuhrter Wohnflugel Die einfachen Putzfassaden wurden zu Gunsten einer aufwendigeren Fassadengliederung mit Lisenen ersetzt 1897 kam ein Wasserturm mit einem Fassungsvermogen von rund 20 000 Litern hinzu Damit konnte Bockmann den Park sowie die landwirtschaftlichen Nutzflachen bewassern Der weithin sichtbare Turm wurde zu einem spateren Zeitpunkt in das Wappen der Gemeinde aufgenommen Im gleichen Jahr entstand auch eine elektrisch betriebene Gutsbahn die einen Anschluss an die Bahnstrecke Berlin Dresden hatte In der Zeit zwischen 1886 und 1900 entstand eine Brennerei daneben ein Speicher eine Stellmacherei sowie ein Schweizerhaus Bockmann liess die Gebaude so anordnen dass sie einen Vierseithof bildeten Im Zweiten Weltkrieg wurden die parallel zum Gutshaus liegenden Querbauten im Jahr 1943 durch Bomben zerstort Ebenso traf es das Schweizerhaus und das Wohnhaus des Gartners Die Ruinen wurden spater abgerissen In der Zeit der SMAD diente das Gebaude dem sowjetischen Verwalter spater als Maschinen Ausleihstaton die zu einer Maschinen Traktoren Station umgewandelt wurde In den Stallungen entstanden Werkstatten und Garagen wahrend im Gutshaus die Traktoristen untergebracht wurden Die 634 Hektar landwirtschaftlichen Nutzflachen wurden enteignet und 518 Hektar neu verteilt Nach der Wende kam das Gebaude in Privatbesitz Der neue Eigentumer rekonstruierte 1994 die Turmhaube des Wasserturms weitere Arbeiten konnten mangels finanzieller Mittel nicht ausgefuhrt werden 2001 kam es zu einem Brand im Gutshaus bei dem das Gebaude stark beschadigt wurde Es steht seit dieser Zeit als Ruine im Dorf und verfallt 2019 wurden Plane eines Investors bekannt der das Gutshaus sowie die Nebengebaude restaurieren will um darin Wohnraum zu schaffen 4 Baubeschreibung BearbeitenDas Haupthaus besteht aus einem siebenachsigen zweigeschossigen Gebaude dessen Fassade mit Lisenen gegliedert ist Es tragt ein Walmdach Daran schliessen sich nach Norden und Suden zwei niedrigere eingeschossige Anbauten an Der Wasserturm ragt aus einem eingeschossigen Gebaude mit einem Satteldach hervor Er ist achteckig seine Ecken aus rotlichen Mauersteinen errichtet Daruber erhebt sich eine Haube die mit einer Turmkugel abschliesst Die Funktionsgebaude wie die Brennerei sind in schlichter Architektur Gutspark Bearbeiten nbsp Teich im GutsparkVermutlich um 1869 entstand um das Gut ein Park dessen Bewasserung nach 1897 durch den Wasserturm erfolgte Ursprunglich war geplant im ostlichen Bereich ein neues Gutshaus zu errichten Dadurch ware die Zufahrt in Richtung Gross Kienitz erfolgt die Plane wurden jedoch nicht realisiert Nach der Bodenreform entstanden im westlichen Bereich Gehofte fur Neubauern sowie zwei kleinere Gartnereien Der Park wurde 1949 an die Offentlichkeit ubergeben Allerdings wurde er wohl nicht hinreichend gepflegt und kam bereits 1956 in die Zustandigkeit der Forstverwaltung 1988 grundete sich ein Verein der sich fur die Instandsetzung des Parks einsetzte Mit Mitteln aus Ausgleichsmassnahmen fur den Bau des Flughafens Berlin Brandenburg konnte eine 2009 2010 eine Sanierung erfolgen Im 21 Jahrhundert sind im nordlichen Bereich noch die Uberreste einer Allee bestehend aus Linden erhalten Hinzu kommen einige Eichen und eine Rotbuche Der Park wurde am 29 Juli 2011 wieder der Offentlichkeit ubergeben Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teltow Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Band 4 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Hiltrud und Carsten Preuss Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte 1 Auflage 29 November 2011 ISBN 978 3 86732 100 6 S 244Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gutsanlage Dahlewitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105153 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Heinrich Kneschke im Verein mit mehreren Historikern Hrsg Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 7 Otterstedt Friedrich Voigt Leipzig 1867 S 18 19 uni duesseldorf de abgerufen am 3 Juli 2022 Walter von Leers Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H 1705 1913 In Verein der ehemaligen Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Hrsg Schulerverzeichnis Band I Zogling von Otterstedt Joachim Ludwig No 229 1724 Selbstverlag Druck P Riemann Belzig Ludwigslust 1913 S 41 staatsbibliothek berlin de abgerufen am 3 Juli 2022 Paul Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche I Das Konigreich Preussen I Lieferung Die Provinz Brandenburg Kreis Teltow Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 260 261 hu berlin de abgerufen am 3 Juli 2022 Jonas Nayda Investor kauft Gutshof Dahlewitz In Markische Allgemeine 3 April 2019 abgerufen am 25 Marz 2020 52 321775 13 44086 Koordinaten 52 19 18 4 N 13 26 27 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutshaus Dahlewitz amp oldid 227940363