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Gustave Albert Bridel 26 Oktober 1827 in Biel 3 Dezember 1884 in Bern war ein Schweizer Ingenieur verantwortlich fur eine Anzahl bedeutender Bauten in Frankreich und in der Schweiz Gustave Bridel um 1880Zu den bedeutendsten technischen Werken der Schweiz im 19 Jahrhundert gehoren die Juragewasser Korrektion die bernischen Jurabahnen und die Gotthardbahn Bei diesen drei Bauwerken stand Bridel wahrend der verantwortungsvollsten Perioden an der Spitze der technischen Leitung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Beruflicher Werdegang 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenNach der Jugendzeit in Biel im fruhbarocken Palais Rockhall heute die Direktion der Ingenieurschule Biel verbrachte er seine Schulzeit in Biel und in Genf 1844 begab er sich nach Paris wo er in die beruhmte Ingenieurschule Ecole Centrale Paris aufgenommen wurde und mit 20 Jahren als Maschineningenieur abschloss mit dem Pradikat Type de la regularite de l ordre de l intelligence et du travail Nature remarquable sous tous les rapports pendant son sejour a l Ecole Am 3 Dezember 1884 verstarb Gustave Bridel an einem Magenleiden in Bern hinterliess 3 Kinder darunter der spatere Waffenchef der Artillerie Oberstdivisionar Gustav Bridel und seine Tochter Augusta Albertine Louise die mit dem Oberst und Bankier Edmond de Grenus verheiratet war und seine Ehefrau Marie Louise Bridel Carrel Zu seinem Gedenken wurde in Biel der Gustave Bridel Weg gekennzeichnet und in Bern gibt es die Bridel Strasse Beruflicher Werdegang BearbeitenNach Beteiligung an verschiedenen Eisenbahnprojekten wurde ihm der Bau des Palais de l Industrie mit den dazugehorigen Nebenbauten fur die Weltausstellung 1855 an der Champs Elysees in Paris ubertragen Bau und Technik sind im Werk Le Palais de l Industrie et ses Annexes verfasst von Alexis Barrault und Gustave Bridel umfassend beschrieben Im Jahre 1856 wurde vom ehemaligen Professor und Direktor der Ecole centrale und einem Verwandten Bridels Auguste Perdonnet ein fur die damalige Zeit ausserordentlich umfangreiches zweibandiges Werk mit dem Titel Traite elementaire des chemins de fer herausgegeben Es war dies das erste Standardwerk auf dem Kontinent uber die Technik der Eisenbahnen 1857 kehrte Gustave Bridel zuruck in die Schweiz und eroffnete ein Ingenieurburo in Yverdon Er betatigte sich im Bruckenbau u a auf der Linie Vaumarcus Lausanne St Maurice sowie der Viadukt uber die Orbe bei Vallorbe in ca 60 m Hohe uber der Flusssohle mit 160 m Gesamtlange und 56 m Spannweite der grosste der drei Gitterfachwerktrager Von 1868 bis 1873 leitete er die erste grosse Juragewasserkorrektion Riccardo La Nicca mit dem Hauptwerk des Hagneckkanals Durchbruch in den Bielersee Vorangegangen waren intensive politische Bemuhungen dem Werk die Durchfuhrung zu sichern Von 1873 bis 1879 leitete Gustave Bridel den Bau der Bernischen Jurabahnen Insbesondere beim Bau der Tunnels waren eine Reihe technischer Schwierigkeiten zu meistern Bereits in dieser Zeit wurde Gustave Bridel um Rat beim Bau der Gotthardbahn gefragt da sich dort immer mehr Schwierigkeiten abzeichneten 1879 entschloss er sich nach mehrmaligen Anfragen durch Politik und Gotthardbahngesellschaft das Amt des Oberingenieurs von Oberingenieur Wilhelm Hellwag zu ubernehmen Die Situation war insbesondere beim Gotthardtunnel sehr kritisch und er musste gleich zu Beginn die Rekonstruktion von zwei Druckpartien mit Deformation des Tunnelprofils unter Andermatt 2800 m und zentral bei 7500 m in eigener Regie ubernehmen Die bisherige Bauweise zeigte einen Hohlraum zwischen der Mauer und dem Felsen der mit Bauschutt gefullt wurde Aus dem Werk von Felix Moeschlin 2 S 462 entnimmt man Bridel kommt immer wieder darauf zuruck dass man das Gebirge mit seinem allseitigen Druck als eine Flussigkeit auffassen musse Ihm stimmten Dr Stapf und der Kontrollingenieur bei Alle anderen Instanzen der Bahngesellschaft und der Unternehmung Louis Favre waren anderer Meinung Er machte nun Gebrauch von seinem Rekursrecht an den Bundesrat der ihm Recht gab Bei dieser Sachlage wunschte Bridel die ganze Verantwortung zu ubernehmen Er schlug der Unternehmung Favre vor ihr die zweite Rekonstruktion auf beiden Druckpartien abzunehmen und sie mit seinen Ingenieuren selbst durchzufuhren Die Unternehmung stimmte schliesslich zu Unter seiner Leitung wurden die Arbeiten ausgefuhrt und die Schaden behoben die Mauerung halt noch heute Bohrungen im Jahr 1944 zeigten dass der Tunnelfirst nur rund 30 Meter unterhalb des mit Schutt aufgefullten Talgrundes liegt Dies war der Grund fur den zerstorerischen Druck auf den Tunnel Mit dem Projekt der fruhzeitigen Elektrifizierung des Gotthardtunnels von 1881 bis 82 wurde beinahe eine Weltpremiere eingeleitet Gustave Bridel untersuchte mit Siemens die Installation des elektrischen Bahnbetriebs Der letzte Brief von Bridel an Siemens endete mit folgendem Text Vor allem wurde mir naturlich eine verbindliche Offerte fur die Erstellung der Probeanlage convenieren und ich wurde mich glucklich schatzen wenn auf diesem Wege die Aufgabe grundlich gelost werden konnte Aus unbekannten Grunden wurden die Vorschlage nicht weiterverfolgt Erst 1920 wurde die Strecke elektrifiziert Am 22 Mai 1882 einen Monat fruher als zugesagt war fand die offizielle Eroffnungsfeier der Gotthardbahn statt Nachdem Bridel den Bau der Gotthardbahn erfolgreich durchgefuhrt hatte ubernahm er die Stelle eines Direktors der Jura Bern Luzern Bahn Am 1 Marz 1883 trat er diese Stelle an die ihm umso mehr zusagte als eine grosse Zahl seiner Mitarbeiter seinem Freundeskreis angehorte In der neben seiner Verwaltungstatigkeit freibleibenden Zeit widmete er sich Gutachten und Schiedsgerichten wofur er vom In und Ausland Auftrage erhielt Uberdies wurde er vom Bundesrat zum Mitglied des Schweizerischen Schulrates gewahlt der Aufsichtsbehorde der Eidg Technischen Hochschule ETH in Zurich Literatur BearbeitenAlexis Barrault Gustave Bridel Le Palais de l Industrie et ses Annexes E Noblet Editeur Paris und Liege 1857 Dedie a S A I le Prince Napoleon mit 27 Stahlstichen Auguste Perdonnet Traite elementaire des chemins de fer Paris Langlois Editeur Paris 1856 G Dolezalek Der Ausbau des Gotthardtunnels Extra Abdruck aus der Zeitschrift des Architekten und Ingenieur Vereins zu Hannover Band XXVIII 1882 Gustave Bridel Tunnel mit maschineller Richtstollenbohrung Zweckmassigkeit des Firststollen oder Sohlstollenbetriebes Meyer Keller Luzern 1883 G Bridel Examen critique des systemes d execution appliques a la construction rapide des grands tunnels Meyer Keller Lucerne 1883 Werner Bourquin Gustav Bridel von Biel In Bieler Tagblatt 26 August 1932 Ernst Mathys Beitrage zur schweizerischen Eisenbahngeschichte Selbstverlag Bern 1944 Ernst Mathys Felix Manner der Schiene Selbstverlag Bern 1947 Felix Moeschlin Wir durchbohren den Gotthard Band 1 amp 2 Buchergilde Gutenberg Zurich 1947 Gustave Bridel Ingenieur Gustave Bridel 1827 1884 Sonderdruck aus Berner Zeitschrift fur Geschichte und Heimatkunde Bern 1952 2 W Trub 1882 elektrisch durch den Gotthardtunnel SBB Nachrichtenblatt Zeitschrift fur das Personal der Schweizerischen Bundesbahnen 4 1977 Georges Bridel Gustave Bridel Alpenbahn Ingenieure Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik Verein fur wirtschaftshistorische Studien Meilen 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustave Bridel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Christoph Zurcher Bridel Gustave In Historisches Lexikon der Schweiz Publikationen von und uber Gustave Bridel im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekNormdaten Person GND 123157544 lobid OGND AKS VIAF 57513757 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bridel GustaveALTERNATIVNAMEN Bridel Gustave Albert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer IngenieurGEBURTSDATUM 26 Oktober 1827GEBURTSORT BielSTERBEDATUM 3 Dezember 1884STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustave Bridel amp oldid 220443658