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Gustav Tuch 21 Dezember 1834 in Hamburg 2 Februar 1909 ebenda war ein deutscher Kaufmann Publizist und Vereinsgrunder Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGustav Tuch war der einzige Sohn von Isaac Tuch Sein aus Polen stammender Vater stellte als Kleingewerbler Tabak und Zigarren her Gustav Tuch erhielt eine schulische Ausbildung an der Israelitischen Freischule Im Alter von 13 Jahren begann er eine kaufmannische Berufsausbildung Er bildete sich mit Hilfe seines Vaters in Sprachen Mathematik Okonomie und Wirtschaftsrecht fort und reiste durch Europa Anschliessend fand er eine Stelle bei der Commerz und Diskontobank Ab 1859 verfasste Tuch Beitrage fur den Deutschen Nationalverein 1864 erwarb Tuch das Hamburger Burgerrecht Im selben Jahr heiratete er Caroline Hildesheim Das Ehepaar hatte drei Sohne und zwei Tochter die zwischen 1865 und 1872 zur Welt kamen Ab 1872 leitete Tuch als Vize Direktor die Anglo Deutsche Bank in Hamburg 1 Ausserdem redigierte er den wirtschaftspolitischen Teil der Hamburger Nachrichten Als das Blatt 1879 Bismarcks protektionistischem Kurs folgte verliess Tuch die Redaktion aufgrund von Auseinandersetzungen In der Politik engagierte sich Tuch fur Hamburgs Belange des Zollwesens Seit 1867 gehorte er dem Verein fur den Anschluss Hamburgs an den Zollverein an In seinem Buch Die Sonderstellung der Deutschen Freihafen beschrieb er 1878 die Situation deutscher Freihafen im Vergleich zu anderen europaischen Hafen Weitere Werke und Rezensionen erschienen in den Preussischen Jahrbuchern dem Jahrbuch fur Gesetzgebung Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich und der Zeitschrift fur deutsche Volkswirtschaft In einem Buch von 1881 behandelte Tuch speziell den Hamburger Hafen Seine Vorstellungen entsprachen dem im selben Jahr abgeschlossenen Zollanschlussvertrag der 1888 vollendet wurde Fur seine Bemuhungen um das Zollwesen erhielt er 1899 den Preussischen Kronenorden 4 Klasse Tuch der judischen Glaubens war versuchte aufkommenden Antisemitismus zu bekampfen Er gehorte dem Reprasentantenkollegium der judischen Gemeinde Hamburgs an Ab 1887 engagierte er sich in der Henry Jones Loge im B nai B rith Orden dessen Stuhlmeister er zwolfmal war Ausserdem arbeitete er viele Jahre im Generalkomitee der Grossloge fur Deutschland U O B B mit nbsp Gedenkstein Gustav Tuch Judischer Friedhof IlandkoppelTuch half und betreute aus Osteuropa geflohene Juden die uber den Hamburger Hafen nach Palastina weiterreisen wollten und war 1895 Grunder der Freien israelitischen Vereinigung in Hamburg 2 Diese Organisation und insbesondere Gustav Tuch war Initiatorin der im 24 Oktober 1897 abgehaltenen Conferenz betreffend innere Kolonisation Das Resultat dieser Konferenz war 1898 die Grundung des Vereins zur Forderung der Bodenkultur unter den Juden in Deutschland auch bekannt als Bodenkulturverein Ziel des Vereins war die die Hebung der allgemeinen sozialen Wurdigung der Juden in Deutschland im offentlichen Leben und ebenso im burgerlichen Verkehr Zur Erreichung dieses Ziels erschien den Initiatoren des Vereins die Uberfuhrung einer grosseren Anzahl geeigneter judischer Elemente zum Ackerbau der Obstkultur Gartnerei u s w von recht vielen Gesichtspunkten aus als patriotische Pflicht der Beseitigung ethischer sozialer wirtschaftlicher Gegensatze zwischen Nichtjuden und Juden 3 Wenngleich Tuch sich keiner Vereinigung anschloss unterstutzte er den Zionismus Er bereitete den IX Zionistentag vor der 1909 nach seinem Tod in Hamburg stattfand Tuch versuchte das national judische Selbstbewusstsein durch viele Vereinsgrundungen voranzubringen Dazu gehorten 1892 der Verein fur judische Geschichte und Literatur 1895 die Freie Israelitische Vereinigung 1896 der Israelitische Jugendbund und 1899 die Israelitische Turnerschaft Gemeinsam mit Max Grunwald rief er 1896 die Gesellschaft fur judische Volkskunde ins Leben Als erster judischer Vertreter in Deutschland bezog Tuch Stellung gegen den internationalen Madchenhandel und darin verwickelte Juden Aus diesem Grund grundete er 1893 den Israelitisch humanitaren Frauenverein Gustav Tuch starb uberraschend wahrend einer Blinddarmoperation Er wurde zunachst auf dem Judischen Friedhof am Grindel beigesetzt Nachdem die Nationalsozialisten den Friedhof 1937 zwangsweise aufgehoben hatten wurde das Grab auf den Judischen Friedhof Ohlsdorf verlegt In der Ehrenanlage im Bereich Grindelfriedhof wird mit einem Gedenkstein an Gustav Tuch erinnert Literatur BearbeitenUwe Bauche Tuch Gustav In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 2 Christians Hamburg 2003 ISBN 3 7672 1366 4 S 420 421 Weblinks BearbeitenErika Hirsch Tuch Gustav In Das judische Hamburg Einzelnachweise Bearbeiten Der Aktionar Internationales Zentral Organ fur den Mobiliarbesitz und das Versicherungswesen Band 19 Universitatsbibliothek Johann Christian Senckenbergk Frankfurt a M 1872 S 208 Center for Jewish History Gustav Tuch Collection Aufruf zur Conferenz betreffend innere Kolonisation in Center for Jewish History Gustav Tuch Collection Gustav Tuch s correspondence concerning the Verein zur Forderung der Bodenkultur S 40 41Normdaten Person VIAF 306228819 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 12 April 2019 PersonendatenNAME Tuch GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Kaufmann Publizist und VereinsgrunderGEBURTSDATUM 21 Dezember 1834GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 2 Februar 1909STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Tuch amp oldid 225930554