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Gustav Kopka 1832 in Herford 1882 war ein deutscher Mobelfabrikant Gustav Kopka errichtete 1861 in der ostwestfalischen Stadt Herford die erste Mobelfabrik mit Serienfabrikation wobei der Produktionsschwerpunkt die Herstellung preisgunstiger Kuchenmobel war Das Unternehmen war ein Pionier fur die Entwicklung der Mobelindustrie mit internationaler Geltung mit Schwerpunkt im heutigen Kreis Herford Fur den Erfolg war der Anschluss der Stadt Herford an die Coln Mindener Eisenbahn mit ausschlaggebend Dadurch konnte die Auslieferung der Mobel uber die Grenzen Ostwestfalens hinaus erfolgen 1 Gustav Kopka hat durch seine Firma den Grundstein fur die Herforder Mobelindustrie gelegt Zahlreiche seiner Mitarbeiter grundeten eigene Unternehmen Bis 1910 war die Anzahl der Mobelfirmen in der Stadt auf 28 angestiegen Die Mobelproduktion lag damit in der Herforder Branchenstatistik an zweiter Stelle hinter der Bekleidungs und Wascheindustrie Kopka trennte als erster kaufmannische und technische Leitung was in der Mobelbranche erst nach 1900 ublich wurde Fur die praktische Umsetzung seiner Plane stellte er Fachpersonal ein Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmerische Tatigkeiten 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseUnternehmerische Tatigkeiten Bearbeiten nbsp Das Backsteingebaude langs der Bowerre heute Linnenbauerplatz 6 Rechts der Durchgang zur Hamelinger Strasse Gustav Kopka grundete 1861 in alten Gebauden an der Hamelinger Strasse 6 in der Herforder Neustadt eine Farberei und eine Holzhandlung Die Holzhandlung baute er in den nachsten Jahren zunachst zu einer Mobelhandlung unter dem Namen Mobel Spiegel und Polsterwaaren Magazin aus um bald darauf auch die eigene Fertigung von Mobeln aufzunehmen Zwischen Hamelinger Strasse und Bowerre entstanden erste Produktionsgebaude und 1872 ein Dampfkesselhaus die 1885 86 durch ein neues Fabrikgebaude auf dem hinteren Teil des Grundstucks langs der Bowerre erweitert wurden Das viergeschossige Backsteingebaude war wegen der gestiegenen Mobelnachfrage Ende des 19 Jahrhunderts notwendig geworden Einzelheiten zu dem Gebaude siehe unter Stadtbibliothek Herford von der das Gebaude seit 1982 genutzt wird Kopka gliederte seine Produktion in einfache kostengunstige Modelle und eine aufwandigere teurer verkauft Linie Fur erstere gab es in der wachsenden Industriearbeiterschaft des Ruhrgebiets eine zahlreiche aber nicht zahlungskraftige Abnehmergruppe Letztere wurde an burgerliche Kunden vermarktet Daruber hinaus wandte er verschiedene fur die Mobelherstellung neuartige Geschaftsverfahren an So produzierte er auf Vorrat und nicht wie in der handwerklichen Mobelproduktion ublich nur auf Bestellung Auch band er eine grosse Zahl selbststandiger Handwerker im Umland ein die einzelne Bauteile der Mobel in grosser Zahl gegen Stucklohn vorfertigten Die Produktion selbst wurde im Stil einer Manufaktur durch gering qualifizierte Arbeitskrafte erledigt die arbeitsteilig jeweils nur einzelne Herstellungsschritte ausfuhrten 2 Einzelne Auftrage liess Kopka auch ausserhalb seiner Fabrik von Herforder Tischlermeistern ausfuhren Von 1870 bis 1873 setzt er zusatzlich Insassen des Herforder Gefangnisses als Arbeitskrafte ein Diese befand sich damals am Ort der heutigen Wilhelm Oberhaus Schule am Wilhelmplatz Durch den Krieg 1870 71 kam es bei Kopka zu Produktionsstockungen Er musste zehn Privatarbeiter entlassen und auch auf einen Teil der Gefangenen verzichten Die ubriggebliebenen acht Gefangenen wurden weiterbeschaftigt Sie fuhren einfache Tischler und Bauarbeiten sowie Reparaturen durch Nachdem die Strafanstalt 1873 abgebrannt war konnten keine Gefangenen mehr beschaftigt werden 3 Von 1872 an setzte mit der Installation einer ersten Dampfmaschine und verschiedener grosserer Maschinen eine Mechanisierung der zuvor wesentlich auf Handarbeit beruhenden Produktion ein In diesem Jahr betrug die Belegschaft rund 100 Personen Zudem wurden zunehmend Verkaufer gezielt in die wachsenden Stadte des Ruhrgebiets geschickt 1892 zehn Jahre nach dem Tod des Grunders wurde eine deutlich grossere Dampfmaschine in Betrieb genommen und 1896 das Fabrikgebaude erweitert 4 1904 wurde die gesamte Produktion in eine grosse dem Arbeitsablauf optimal entsprechende neue Fabrik an der Bunder Strasse verlegt die spater auf gut 10 000 Quadratmeter erweitert wurde Von dort wurden die Mobel uber Gleisanschlusse der Herforder Kleinbahn und der Deutschen Reichsbahn verschickt Im Juli 1933 Jahre ging die Mobelfabrik Kopka in Konkurs und die Firma Frickemeier ubernahm die Fabrik Nach dem Konkurs erwarben die Fabrikanten Fritz Berg und Friedrich Ernst Hohage aus Altena das Areal an der Bunder Strasse inklusive der inzwischen veralteten Maschinen Sie produzierten dort unter dem Namen Gustav Kopka bis 1952 Schranke Nachttische und Frisierkommoden Schrank Klappbetten Schlafraummobel und Tochterzimmer 1953 wurde das Gebaude von der Firma Sulo als Werk 2 ubernommen und 2016 wegen Einsturzgefahr abgerissen 5 Literatur BearbeitenMaren Sophie Funderich Wohnen im Kaiserreich Einrichtungsstil und Mobeldesign im Kontext burgerlicher Selbstreprasentation De Gruyter Verlag Berlin Boston 2019 S 164 170 ISBN 978 3 11 065025 9 Maren Sophie Funderich Von einer Detailhandlung zur ersten Mobelfabrik zwischen Berlin und Koln Gustav Kopka und die Anfange der Serienmobelfertigung in Historisches Jahrbuch fur den Kreis Herford 2022 Bd 29 S 9 33Weblinks BearbeitenGustav Kopka Anfange der Serienmobelindustrie im Raum Herford Auf Verein fur Herforder Geschichte abgerufen am 18 November 2021 Die Anfange der Mobelindustrie In Neue Westfalische 4 September 2013Einzelnachweise Bearbeiten Christoph Laue Gustav Kopka geht in die Strafanstalt In HF Magazin Nr 81 Seite 8 Download Heimatverein PDF 1 9Mb Hrsg Kreisheimatverein und Neue Westfalische 14 Juni 2012 Maren Sophie Funderich Perfektion in Technik und Form Unternehmensstrategien in der Mobelfertigung zwischen 1750 und 1914 In Zeitschrift fur Unternehmensgeschichte Band 68 Nr 1 17 Marz 2023 S 37 62 doi 10 1515 zug 2022 0033 hier S 39 46 Mobelfabrik Kopka Auf lwl org abgerufen am 18 November 2021 Maren Sophie Funderich Perfektion in Technik und Form Unternehmensstrategien in der Mobelfertigung zwischen 1750 und 1914 In Zeitschrift fur Unternehmensgeschichte Band 68 Nr 1 17 Marz 2023 S 37 62 doi 10 1515 zug 2022 0033 hier S 46 f Peter Steinert Sulo Produktionshalle wird abgerissen In Neue Westfalische 11 Juli 2016 PersonendatenNAME Kopka GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher MobelfabrikantGEBURTSDATUM 1832GEBURTSORT HerfordSTERBEDATUM 1882 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Kopka amp oldid 234713033