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Gustav Otto Gusso Reuss 19 Juni 1885 in Goggingen 28 April 1962 in Furstenfeldbruck war ein deutscher Chemiker Glasurforscher und Keramiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Schuler 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1893 bis 1902 besuchte Gusso Reuss das Gymnasium bei St Stephan und Realgymnasium ohne Abschluss in Augsburg 1 1902 bis 1911 studierte er Chemie an der TH Berlin und in London 2 1912 forschte er in Chile Salpeterminen Australien Bleiminen Sudafrika und auf Sudseeinseln 1913 bereiste Gusso Reuss im Auftrag eines englischen Konsortiums Indien Japan und China um die dortigen Glashutten zu reorganisieren Dabei lernte er die Keramik der Song Dynastie kennen 3 1914 wurde er in das Fusilier Regiment in Konigsberg einberufen Schon 1915 wurde er wegen angeborener Schwerhorigkeit aus dem Militardienst entlassen 2 1921 liess er sein Labor in Munchen in das Handelsregister eintragen Schon 1924 verlegte er den Betrieb nach Schongeising heute Bahnhofstrasse 8 Im gleichen Jahr heiratete er Charlotte Pupke 2 Die ersten Gefasse mit Sungrot Glasur prasentierte Gusso Reuss 1927 auf der Leipziger Messe 1937 prasentierte er seine Werke auf der Weltausstellung und erhielt dort eine Goldmedaille 1953 zerstorte ein Unwetter den Kamin seiner Kohleofen den er nicht wieder aufbauen durfte Ab da brannte er in kleinen Muffelofen und spater auch in Elektroofen 2 1962 zog er nach Furstenfeldbruck wo er noch im gleichen Jahr starb 2 Schaffen Bearbeiten nbsp Vase by Gusso Reuss mit Clair de Lune Glasur nbsp Vase by Gusso Reuss mit Mutton Tallow Glasur nbsp Gusso Reuss Vase mit K ang Hsi Red Glasur Ochsenblut Reuss verwendete kaum vorgefertigte Glasuren Die meisten Glasuren entwickelte und mischte er selbst Teilweise waren hunderte von Probebranden erforderlich bis die Glasur den gewunschten Effekt zeigte Beruhmt ist Gusso Reuss fur seine Kupferoxidglasuren im Reduktionsbrand also unter Sauerstoffausschluss und fur seine Kristallglasuren 2 Die vier Angestellten drehten ohne Schablone an drei Fussschubscheiben 2 Damit war eine Jahresproduktion von 30 000 Stuck moglich Bekannt sind diese Glasuren unter folgenden Bezeichnungen 2 Sungrot in Nachahmung der Keramik der Song Dynastie die Reuss in China kennengelernt hatte 3 insbesondere Jun yao Guan yao Yao pien in den Farbvarianten Peachbloom zartrosa Rouge Flambee Ochsenblut tiefrot ahnelt dem K ang hsi Rot besitzt aber durchgefarbte Vasenrander Abendhimmel nach dem Regen graugruner Schimmer mit wolkigen Flecken Clair de Lune hellblau grun feincraqueliert nach dem Vorbilde der Jun yao Keramik eine Metalloxid Glasur im Oxidationsbrand Rauchquarz rot oder dunkelbraun bis schwarzlich manchmal mit roten Schlieren eine doppelt gebrannte Glasur uber einer weissen Glasur mit grobmaschigem Craquelee folgt eine Kupferoxid Glasur Kaisergelb leuchtend gelb in Nachahmung der Keramik aus der Zeit von Kaiser Hongzhi 1488 1505 Kangxi Glasuren mit strukturieren Oberflachen Schlangenhaut Libellenhaut gelblich ockerfarben mit Lusterschimmer Forellenhaut graurote Fleischtone mit roten Punkten Hammeltalg weiss matt speckig mit schwarzen Schlieren K ang hsi Rot beige mit rot herunterlaufender dicker Glasur in Nachahmung der dunkelroten Lang Yao Glasuren aus der Zeit von Kaiser Kangxi 1654 1722 Persischblau lapislazulifarbig mit Craquelee in Nachahmung der Keramik Nebukadnezars II Seladon weisslich gelb bis grungrau soll Jade imitieren Aventurin dunkelbraun eine Kristallglasur Erbsgrun in Nachahmung gruner Keramik der Song Dynastie Mattblau bzw Shigarakiyaku matt wassrig blau Kristall und Goldglasuren dazu zahlen Black Mirrow tiefschwarz glanzend mit kleinen Goldkristallen nach Vorbildern der Kangxi Zeit Goldbrokat oder Goldcraquelee unterschiedliche Farben mit Goldkristallen oder Blattgoldauflagen Milchstrasse lavendelblau mit Goldkristallen Schuler BearbeitenGusso Reuss hatte viele Schuler aus der ganzen Welt darunter Fr Th Schroeder der spater an der Werkkunstschule Darmstadt lehrte Doch seine eigentlichen Glasurrezepturen gab er nie weiter und vernichtete sie am Ende 2 Literatur BearbeitenWinfried Winnecke Reuss Gusso Otto Gustav Otto In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 98 de Gruyter Berlin 2018 ISBN 978 3 11 023263 9 S 306 Angelika Mundorff Eva von Seckendorff Herausgeber Kaisergelb und Schlangenhaut Die Entdeckungen des Keramikkunstlers Gusso Reuss 1885 1962 Ausstellungskatalog Stadtmuseum Furstenfeldbruck 2003 Marlies Wienert Ein Fest fur die Augen In Antiquitaten Zeitung Nr 7 2003Weblinks Bearbeitenhttps www wissner com stadtlexikon augsburg artikel stadtlexikon reuss 5164 Biographische AngabenEinzelnachweise Bearbeiten Stadtlexikon Augsburg Wissner Verlag Online Lexikon uber Augsburg Abgerufen am 12 Juni 2022 a b c d e f g h i Angelika Mundorff Eva von Seckendorff Herausgeber Kaisergelb und Schlangenhaut Die Entdeckungen des Keramikkunstlers Gusso Reuss 1885 1962 Ausstellungskatalog Stadtmuseum Furstenfeldbruck 2003 a b Schlangenhaut und Kaisergelb Entdeckungen des Keramikkunstlers Gusso Reuss 1885 1962 bei museumffb de Abgerufen am 22 Juni 2022 Normdaten Person GND 128659440 lobid OGND AKS VIAF 55204772 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reuss GussoALTERNATIVNAMEN Reuss Gustav OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und GlasurentwicklerGEBURTSDATUM 19 Juni 1885GEBURTSORT GoggingenSTERBEDATUM 28 April 1962STERBEORT Furstenfeldbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gusso Reuss amp oldid 235059504