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Die Grote of Jacobijnerkerk deutsch Grosse oder Jakobinerkirche ist das alteste Gebaude in der niederlandischen Stadt Leeuwarden Die ehemalige Klosterkirche ist das Zentrum der protestantischen Stadtteilgemeinde De Jacobijner und Grabkirche der friesischen Statthalter den Vorfahren des niederlandischen Konigshauses Grote of Jakobijnerkerk in Leeuwarden Inhaltsverzeichnis 1 Klosterkirche 2 Umwidmung 3 Grabstatte der friesischen Nassauer 3 1 Verwustung und Restaurierung 4 WeblinksKlosterkirche Bearbeiten1245 stifteten Dominikaner auch Jakobiner genannt in Leeuwarden ein Kloster Um 1275 wurde mit dem Bau einer zweischiffigen Kirche begonnen der 1310 abgeschlossen war Von dieser Kirche sind der Chor der nordliche Querarm und Teile im Hauptschiff erhalten geblieben Wahrend des grossen Stadtbrandes 1392 wurde das Kirchendach zerstort innerhalb von etwa zwei Jahren aber wieder rekonstruiert Ende des 15 Jahrhunderts wurden Seitenschiffe und Spitzgiebel aus gelben und roten Backsteinen angebaut Zwischen 1504 und 1515 entstand eine kleine Kapelle in der Ecke zwischen Chor und sudlichem Querarm und bis 1521 wurde die Kirche zusatzlich nach Westen verlangert Nach seiner Fertigstellung wurde das Gebaude nur noch kurze Zeit als Klosterkirche verwendet Die Dominikaner liessen 1575 noch Wandmalereien anfertigen doch im Zuge des niederlandischen Aufstandes gegen den spanischen Konig verlor der katholische Orden seine Guter Umwidmung BearbeitenDie Grote Kerk wurde ab 1578 noch zwei Jahre gemeinsam von Dominikanern und Protestanten genutzt danach durften in Friesland keine katholischen Gottesdienste mehr abgehalten werden Die Fresken und Bilder auf dem holzernen Tonnengewolbe wurden ubermalt Die Grote Kerk wurde die Hauptkirche der Nederduitse Gereformeerde Gemeente spater Nederlands Hervormde Gemeente von Leeuwarden und der Provinz Friesland Die Kanzel entstand in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wie auch der separate Eingang fur die Familie des Statthalters Oranjepoortje und deren erhohtes Gestuhl vorm Chor Der Orgelbauer Christian Muller installierte hier zwischen 1724 und 1727 eine Barockorgel mit 38 Registern Grossere Restaurierungen der Kirche fanden 1842 bis 1843 1971 bis 1976 und zwischen 2001 und 2003 statt Die heute hier ansassige protestantische Gemeinde De Jacobijner entstand 2018 durch Fusion der Leeuwarder Stadtviertelgemeinden Rondom de Grote Kerk Adelaar Regenboog und Fenix Goede Herder Grabstatte der friesischen Nassauer Bearbeiten nbsp Grabmonument Wilhelm Ludwigs von 1634Wilhelm Ludwig Statthalter von Friesland liess unter dem Chor der Kirche einen Grabkeller fur seine Ehefrau Anna von Oranien Nassau einrichten die schon knapp sieben Monate nach der Hochzeit starb Der Bildhauer Johan Schoorman aus Gent wurde beauftragt das Grabmal uber dem Grabkeller zu gestalten Der Sockel bestand aus schwarzem Marmor darauf Anna dargestellt als Gisant in weissem Alabaster Wilhelm Ludwig wurde 1620 neben seiner Frau bestattet Ihm zu Ehren wurde nach einem Entwurf von Pieter Hendrickszoon de Keyzer dem Sohn Hendrick de Keysers ein Monument an der Nordmauer des Chores erstellt 1640 beschloss der Magistrat Leeuwardens den Grabkeller zu erweitern da nach der Beisetzung von vier weiteren Angehorigen kein Platz mehr vorhanden war Der neuere Teil wurde einen halben Meter hoher angelegt Auch hier wurden sechs Mitglieder der Nassauer bestattet Knapp 60 Jahre spater konnte der nachste Erweiterungsbau nicht genutzt werden da der Keller standig voll Wasser lief Als geeignet erschien die ehemalige Sakristei die die Totengraber als Abstellraum nutzten Nachdem der Umbau Anfang 1697 abgeschlossen war konnte ein Jahr nach seinem Tod endlich Heinrich Casimir II beigesetzt werden der bis dahin im Statthalterlichen Palais aufgebahrt lag Ihm folgte 1712 der jung gestorbene Statthalter Johann Wilhelm Friso 1746 Anna Maria die nur einen Monat alte Tochter Wilhelms IV und zuletzt Marie Luise von Hessen Kassel 1765 Sie war das letzte Mitglied des friesischen Zweigs der Oranier das in Leeuwarden Hof hielt Verwustung und Restaurierung Bearbeiten nbsp Schandung der Grabstatte 1795Dreissig Jahre spater veranlasste die franzosische Revolutionsgarde die Raumung der Kirche was aber ausser Kontrolle geriet Eine aufgebrachte Menge liess ihren Zorn an der Grabstatte der Adelsfamilie aus und verwustete nicht nur die Monumente komplett sondern zerstorte auch fast alle Sarge Erst 1842 wurden die Grabkammern die mittlerweile unter Wasser standen gesaubert und gestrichen Zwei grosse furstliche Sarge wurden angefertigt in den einen kamen dreizehn menschliche Schadel zusammen mit den anderen aufgefundenen Knochen in den anderen wurden die noch vollstandig erhaltenen Gebeine von Marie Luise gelegt deren Sarg unangetastet geblieben war Den Zugang zum Grabkeller verschloss eine holzerne Luke Anlasslich des funfzigjahrigen Regierungsjubilaums Konigin Wilhelminas wurde 1948 der Chor restauriert und ein neues Grabmal fur Anna von Oranien angefertigt Die Tumba aus Eichenholz ist der Form des zerstorten Grabmals nachempfunden und verschliesst jetzt anstelle der vorherigen Luke den Eingang zum Grabkeller Das Monument Wilhelm Ludwigs wurde entsprechend einer noch vorhandenen Entwurfsskizze als Wandmalerei nachgebildet Im Halbrund des Chores wurden neue Wappenschilder angebracht Grosse farbige Bleiglasfenster zeigen zudem Szenen aus der Geschichte der friesischen Statthalter Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grote of Jacobijnerkerk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Protestantse Wijkgemeente De Jacobijner Leeuwarden niederlandisch 53 204166 5 797449 Koordinaten 53 12 15 N 5 47 50 8 O Normdaten Geografikum GND 4270504 6 lobid OGND AKS LCCN n78072086 VIAF 139536158 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grote of Jacobijnerkerk amp oldid 237375750