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Das Grosssteingrab Osterode am Fallstein war ein im 19 Jahrhundert zerstortes Grosssteingrab der jungneolithischen Bernburger Kultur bei Osterode am Fallstein einem Ortsteil von Osterwieck im Landkreis Harz Sachsen Anhalt Grosssteingrab Osterode am FallsteinGrosssteingrab Osterode am Fallstein Sachsen Anhalt Koordinaten 52 2 15 6 N 10 42 2 7 O 52 03766 10 70076 Koordinaten 52 2 15 6 N 10 42 2 7 OOrt Osterwieck OT Osterode am Fallstein Sachsen Anhalt DeutschlandEntstehung 3100 bis 2650 v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 4 Funde 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenDas Grab befand sich nordlich des Fallsteins zwischen den beiden Dorfern Osterode und Veltheim am Fallstein Es lag etwa 200 Schritt westlich der Steinmuhle am Abhang des Eulenbergs Nicht weit von seinem Standort befindet sich eine Wustung namens Steine bzw Stene oder Stenem Forschungsgeschichte BearbeitenDas in die Erde eingetiefte Grab wurde 1867 von einem Bauern beim Pflugen entdeckt In Zusammenarbeit mit dem Muller Schmidt wurde das Grab freigelegt und abgetragen Hierbei wurde die Grabkammer durchwuhlt und die Skelette und die Grabbeigaben zerschlagen Kurz nach der Freilegung wurde das Grab von J Grote Reichsfreiherr zu Schauen besucht der hieruber einen Bericht veroffentlichte Im folgenden Jahr besuchte es der Braunschweiger Domprediger Thiele der das Grab noch teilweise erhalten vorfand Beschreibung BearbeitenNach Grotes Beschreibung handelte es sich bei dem Grab um ein ost westlich orientiertes eingesenktes Kammergrab Es hatte eine Lange von 14 Schritt ca 11 20 m und eine Breite von 7 Schritt ca 5 60 m Es besass wohl funf Decksteine Die nordliche Langseite wurde von Grote noch unversehrt vorgefunden Sie bestand aus sieben Wandsteinen von vier Fuss ca 1 14 m Hohe aus ortlich anstehendem Gestein Thiele bezeichnete es zudem als Doppelgrab was auf eine Querwand in der Kammer schliessen lasst Nach Aussagen des Mullers Schmidt wurden in der Grabkammer 20 menschliche Skelette gefunden Diese waren nach Osten ausgerichtet und lagen in Gruppen von drei bis sechs Individuen An Grabbeigaben fanden sich mehrere kleine den Toten beigestellte Keramikgefasse sowie ein grosseres Gefass das Asche enthielt Ferner fand sich ein weiterer Keramikgegenstand wohl ein Spinnwirtel Als Grote die Reste des Grabes untersuchte entdeckte er lediglich zerbrochene Menschenknochen zerscherbte Keramik und einen Pferdezahn Funde Bearbeiten nbsp Gefass aus dem Grab heute im Landesmuseum Braunschweig nbsp Gefass aus dem Grab heute im Harzmuseum WernigerodeDie einzigen erhaltenen Fundgegenstande sind drei kleine Keramikgefasse die eine Zuordnung des Grabes zur Bernburger Kultur erlauben Das erste wurde durch den Kantor Walkhof aus Osterode gerettet und befindet sich heute im Harzmuseum in Wernigerode Es hat eine Hohe von 4 7 cm einen Bodendurchmesser von 3 5 cm einen maximalen Durchmesser von 6 5 cm und einen Mundungsdurchmesser von 6 0 cm Das zweite wurde von Thiele erworben und befindet sich heute im Landesmuseum in Braunschweig Es ist zweigliedrig besitzt einen kurz uber dem Boden gelegenen Umbruch einen konischen Hals und zwei sich gegenuberstehende senkrecht durchbohrte Osen Es hat eine Hohe von 7 6 cm einen Bodendurchmesser von 7 0 cm und einen Mundungsdurchmesser von 5 8 cm Das Dekor ist in Furchenstichen ausgefuhrt und mit einer weissen Masse ausgefullt Es besteht aus einer Doppelreihe von Einstichen uber dem Boden ein daruber befindliches dreistichiges Zickzackband mit zwei Stichen in den oberen winkeln ein sechsstichiges Zickzackband mit zwei Stichen in den oberen Winkeln auf Hohe der Osen sowie jeweils einem waagerechten und sieben senkrechten Strichen unter den Osen Hans Jurgen Beier erwahnt ausserdem noch ein drittes Gefass Literatur BearbeitenHans Jurgen Beier Die Grab und Bestattungssitten der Walternienburger und der Bernburger Kultur Halle Saale 1984 S 100 101 F Bicker S Hummel W Lampe W Rabenow G Sommer Die Walternienburger und Bernburger Kultur im Raum Halberstadt Jahresarbeit Halle Manuskript o S J Grote Auffindung eines Steingrabes bei Osterode am Fallstein In Zeitschrift des Harz Vereins fur Geschichte und Alterthumskunde Band 1 1868 S 135 136 Online Ulrich Fischer Die Graber der Steinzeit im Saalegebiet Studien uber neolithische und fruhbronzezeitliche Grab und Bestattungsformen in Sachsen Thuringen Vorgeschichtliche Forschungen Band 15 De Gruyter Berlin 1956 S 88 96 104 105 Paul Hofer Steinkistengraber und Hausurnen von Hoym In Zeitschrift des Harz Vereins fur Geschichte und Alterthumskunde Band 31 1898 S 274 Online Nils Niklasson Studien uber die Walternienburg Bernburger Kultur 1 Jahresschrift fur mitteldeutsche Vorgeschichte Band 13 Halle Saale 1925 S 35 Online Theodor Voges Ubersicht uber die Vorgeschichte des Landes Braunschweig Angermann Wolfenbuttel 1906 S 29ff Theodor Voges Die Grabkammer von Osterode am Fallstein In Jahresschrift fur die Vorgeschichte der sachsisch thuringischen Lander Band 7 1908 S 25 27 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingrab Osterode am Fallstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingrab Osterode am Fallstein amp oldid 209661111