Die Grafen von Grünne (auch Grunne) stammen aus einer Linie des alten wallonischen Geschlechts Hemricourt ab, lebten dann in der Grafschaft Namur. Nicolaus Franz Hemricourt de Mozèt wurde 1745 (nach anderer Quelle 1747) in den Reichsgrafenstand erhoben. Philipp Ferdinand von Grünne kam mit Franz II. nach Österreich, sein Bruder Karl gründete die niederländische Linie, die sich Grunne nannten und heute als De Hemricourt de Grunne dem belgischen Grafenstand angehören. Das Geschlecht ist nicht zu verwechseln mit dem Adelsgeschlecht von der Grün.
Geschichte Bearbeiten
Die Hemricourt werden im 12. Jahrhundert in der Hasbaye genannt. Sie kämpften auf Seiten der Lütticher gegen die Brabanter und standen der Krone Sizilien gegen Aragonien als tapfere Ritter bei. Später erwarb das Geschlecht in der Grafschaft Namur die Herrschaft Mozèt. Im wallonischen Teile des Herzogtums Luxemburg erbte Anton de Mozèt die Herrschaft Grünne von seiner Mutter und nannte sich danach als Erster Herr von Grünne. Georg Hemricourt de Mozèt († 1749), Graf von Grünne und Herr zu Harsin, war herzoglich lothringischer Kämmerer. Aus der Ehe mit Francoise de Lamberti stammte Nicolaus Franz und Philipp Anton († 1753). Philipp (II.) Ferdinand und Mathias Karl (Charles), die Gründer der beiden Linien, waren die Söhne von Philipp Anton. Die Grafen Grünne brachten mehrere Generäle hervor.
Persönlichkeiten Bearbeiten
- Philipp Anton Graf von Grünne (1702–1753), österr. und kurbayrischer Kämmerer, k. k. Generalmajor
- Ferdinand Maria Graf von Grünne (1725–1779), kaiserl. Feldmarschalleutnant
- Philipp Ferdinand (1762–1854), österreichischer General der Kavallerie, Gründer der österreichischen Linie der Grafen Grünne. dessen Bruder
- Mathias Charles Thomas Marie de Hemricourt de Grunne oder Mathias Karl Graf von Grunne (1769–1853), Besitzer der niederländischen Familiengüter, k. k. Kämmerer und königl. niederländischer Generallieutenant, Gründer der niederländischen Linie der Grafen Grunne
- Karl Ludwig Graf von Grünne (1808–1884), österreichischer General
Wappen Bearbeiten
Der Schild in Rot ein schrägrechter, silberner Balken. Auf dem Schild ein bekrönter Helm mit offenem Flug mit den Farben wie im Schild. Die Helmdecken sind rot-weiß.
Schild quergeteilt: oben in Rot ein schrägrechter, silberner Balken und unten in Gold drei, 2 und 1, schrägrechts gelegte Schlägel, welche die Stiele links kehren. Grafenkrone, Schildhalter rechts ein stehendes, rückgewendetes Einhorn, links ein stehender, rückgewendeter Greif mit niedergeschlagenem Schweif.
Stammliste Bearbeiten
erstellt nach Kneschke
(weitere Angaben zur niederländischen Linie siehe Artikel in wikipedia-nl)
Siehe auch Bearbeiten
Literatur Bearbeiten
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 4, Leipzig 1863, S. 72f.
- Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon oder Handbuch über die historischen, genealogischen..., Band 1, Ilmenau 1825, S. 472f (link zu books.google).
- Leopold Nedopil: Deutsche Adelsproben aus dem Deutschen Ordens-central-archive, Band 4, Wien 1881, S. 82–86 (Link zu archive.org).
- k.u.k. Oberststallmeisteramt: Die k.u.k. Oberstallmeister (1562–1883), Wien 1883, auf Heraldisch-Genealogische Gesellschaft „Adler“, (verantwortl. Christa Mache) Die k.u.k. Oberstallmeister (1562–1883)
Weblinks Bearbeiten
- Artikel in wikipedia-nl über die heute in Belgien ansässigen De Hemricourt de Grunne (auf Holländisch), mit Stammliste bis ca. 1990.
- Ahnentafel des Leon Maria Joseph Camillo Alexandre de Hemricourt Compte de Grunne bei Ahnentafeln (1365–1937). In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research
Einzelnachweise Bearbeiten
- 1745 laut Adler, die k.u.k. Oberstallmeister, Karl Graf Grünne.
- 1747 laut Franz Varrentrapp, Neues Genealogisch-Schematisches Reichs- und Staatshandbuch vor das Jahr..., Frankfurt a. M. 1748, S. 326. Auch auf der niederländischen Wikipedia steht 1747.
- siehe Artikel in wikipedia-nl über die Hemricourt de Grunne (auf Holländisch).