www.wikidata.de-de.nina.az
Das Graberfeld Windschnur aus der Hallstattzeit liegt in der gleichnamigen Flur nahe der Ortschaft Niederrasen Gemeinde Rasen Antholz in Sudtirol Inhaltsverzeichnis 1 Grabungsgeschichte 2 Graberfeld 3 Befunde 4 Ausstellung der Funde 5 LiteraturGrabungsgeschichte BearbeitenErste eisenzeitliche Funde wurden bereits in den 1930er Jahren am Galgenbuhel in der Nahe der Windschnur beobachtet Dort wurden Reste von Hausern entdeckt Das dazugehorige Graberfeld entdeckten Bauarbeiter 1962 beim Bau einer Hochspannungsleitung In mehreren Grabungskampagnen 1962 1964 1966 1992 und 1996 wurden das Graberfeld erforscht und seine Aussenmasse ersichtlich Graberfeld BearbeitenBisher wurden uber 90 Graber erforscht wobei noch zahlreiche Grabstellen nicht entdeckt sein durften Das bisher ergrabene Gebiet umfasst Graber des 8 bis 6 Jahrhunderts vor Christus Die Graber sind allesamt Urnengraber und in der Halfte von ihnen finden sich auch Grabbeigaben Anhand des Graberfeldes lasst sich eine sehr gute Horizontalstratigraphie erstellen da sich zahlreiche Grabstellen uberschneiden und uberlappen Oft sind altere Graber von jungeren uberlagert und bilden abgesonderte Gruppchen Somit kann man davon ausgehen dass es auch Sippengraber gab in denen Familienmitglieder bestattet wurden Eine vermutete oberflachliche Kennzeichnung kann heute nicht mehr nachgewiesen werden da das Gebiet heute als Acker genutzt wird Die Grabstellen reichen von einfachen eingetieften Gruben bis zu aufwendigen Grabgruben die mit Steinen umstellt sind und von einer Steinplatte abgedeckt werden Befunde BearbeitenAlle Toten wurden verbrannt allerdings gibt es in der Ausstattung grosse Unterschiede Allen Grabern gemeinsam ist die Graburne mit Deckelgefass in welcher der Leichenbrand bestattet wurde In manchen Grabern befinden sich zusatzliche Bronzeblechgefasse wie etwa Trinkschalen oder Schopfbecken Unter diesen Gefassen befindet sich im Grab 38 auch die alteste Gefassform die spater fur die Fritzens Sanzeno Kultur charakteristisch werden sollte Hierbei handelt es sich um eine kleine Schale mit S formigem Profil und einem Omphalos Einbuchtung auf der Unterseite Zudem wurden Fibeln Beile Nadeln Messer und Keramik geborgen Etwas sonderbar erscheint der Fund von zwei Steigeisen in Grab 44 die eine eventuelle Verbindung mit dem Rieserfernerfund andeuten konnten Typische Waffen wie Schwerter Lanzen oder Helme fehlen Die gefundenen Beile konnte man in diesem Zusammenhang als Arbeitsgerate interpretieren und das Graberfeld somit einer bauerlichen Gesellschaft zuordnen Ausstellung der Funde BearbeitenEinen Teil der Funde kann man heute im Rathaus der Gemeinde Rasen Antholz in Niederrasen besichtigen Literatur BearbeitenStefan Demetz Reimo Lunz Luzia Brunner Renzler Urne Beil amp Steigeisen Archaologie in Rasen Windschnur und der ratselhafte Rieserfernerfund Athesia Bruneck 1997 Reimo Lunz Archaologische Streifzuge durch Sudtirol Band 1 Pustertal und Eisacktal Athesia Bozen 2005 ISBN 88 8266 258 6 Reimo Lunz Urgeschichte des Oberpustertals Athesia Bozen 1977 Archaologisch historische Forschungen in Tirol 2 ZDB ID 571030 3 46 774 12 0393 Koordinaten 46 46 26 4 N 12 2 21 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graberfeld Windschnur amp oldid 241644075