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Der Goliath war der hochste von vier in den 1970er Jahren errichteten Hochhaus Wohnkomplexen in der Stadtmitte von Marl am nordlichen Rande des Ruhrgebiets und galt als umstrittenes Wahrzeichen der Stadt Das Gebaude erlangte durch seinen spektakularen Sprengabbruch im August 2006 bundesweite Bekanntheit Der Goliath in Marl im April 2006 Goliath kurz vor der Sprengung am 13 August 2006Sprengung des Goliath am 13 August 2006Neu erbauter Saturn Markt auf dem ehemaligen Goliath Gelande und renovierter Laubfrosch Inhaltsverzeichnis 1 Errichtung Erstbezug und die besseren Jahre 1972 bis 1984 2 Verschlechterung der Zustande trotz Renovierung 1985 bis 2000 3 Konzepte fur die Zukunft des Goliath 2001 bis 2003 4 Leerzug und Abbruch 2004 bis 2006 5 Trivia 6 Einzelnachweise 7 WeblinksErrichtung Erstbezug und die besseren Jahre 1972 bis 1984 BearbeitenDer Goliath wurde etwa zeitgleich mit den benachbarten Wohnkomplexen Laubfrosch Wohnen West und Wohnen Ost sowie dem Einkaufszentrum Marler Stern zwischen 1972 und 1973 errichtet der Erstbezug erfolgte im Oktober 1973 Der Komplex bestand aus drei nahezu gleichen luckenlos aneinandergereihten Wohngebauden Bergstrasse 218 220 und 222 mit 17 Ober und zwei Untergeschossen und insgesamt 153 Wohneinheiten davon 102 mit ca 90 und 51 mit ca 60 Quadratmetern Wohnflache sowie einem zweigeschossigen Parkhaus Mit 53 Metern war der Goliath bei seiner Fertigstellung das hochste Hochhaus im Kreis Recklinghausen musste diesen Rekord jedoch bald an das inzwischen ebenfalls abgerissene Lohrhof Center 56 m 1 in der Kreisstadt abtreten Besitzer des Gebaudekomplexes war seit Baubeginn die Marler Wohnungsbaugesellschaft Neuma Die Wohnungen im Goliath waren wegen ihrer modernen Bauweise gunstigen Aufteilung der grunen Umgebung sowie der umfangreichen Einkaufs und Kulturangebote im nahen Umkreis in den ersten Jahren begehrt Bereits Ende 1984 standen allerdings 25 der Wohnungen leer die Mieter kritisierten zahlreiche Mangel an dem Gebaude 2 Verschlechterung der Zustande trotz Renovierung 1985 bis 2000 BearbeitenNach dem Abschluss umfangreicher rund 3 Millionen DM teurer Sanierungsmassnahmen waren 1988 vorubergehend wieder alle Wohnungen vermietet In den Folgejahren verschlechterte sich die Mieterstruktur jedoch standig es kam zu einer starken Zunahme von Vandalismus und zum erneuten Leerstand von Wohnungen Seit Mitte der 1990er Jahre wurde der Wohnkomplex als sozialer Brennpunkt eingestuft 1995 kaufte ein privater Investor den Goliath Nach einer zunehmenden Verwahrlosung des Gebaudes und dem erfolglosen Versuch des neuen Besitzers den Mietern ihre Wohnungen zu verkaufen erwarb die Neuma das Gebaude 1997 zuruck Zur Jahrtausendwende waren nur noch etwa 40 der Wohnungen vermietet insbesondere die grosseren waren kaum noch vermittelbar Konzepte fur die Zukunft des Goliath 2001 bis 2003 BearbeitenBereits 2001 kamen Forderungen nach einem Abriss des Goliath auf die aber zunachst als unrealistisch zuruckgewiesen wurden Stattdessen sollte das Gebaude erneut saniert werden Plane sahen unter anderem einen neuen Eingangsbereich mit Pfortner eine neu gestaltete Fassade sowie einen drehbaren Mercedes Stern auf dem Dach vor Da das Land NRW jedoch eine Beteiligung an den auf 2 Millionen DM geschatzten Kosten ablehnte beschloss 2003 auch die Neuma den Abriss Leerzug und Abbruch 2004 bis 2006 BearbeitenAb Mitte 2004 erfolgte die Entmietung des Gebaudes die zum Jahresende abgeschlossen war Der zunachst fur das Jahr 2005 geplante Abriss begann im Mai 2006 mit dem Abbruch des Parkhauses und der teilweisen Entkernung der Wohnblocks Am Morgen des 13 August 2006 erfolgte dann deren Sprengabbruch mittels 350 Kilogramm Sprengstoff im sogenannten Kipp Kollaps Verfahren Von der ersten Zundung bis zum kompletten Einsturz des Gebaudes vergingen 10 Sekunden Der Abriss wurde von rund 7 000 Schaulustigen verfolgt und von mehreren Fernsehsendern u a RTL und Sat 1 umfassend dokumentiert Auf dem ehemaligen Gelande des Goliath eroffnete am 25 Oktober 2007 nach rund zehn Monaten Bauzeit ein Saturn Elektronikmarkt Zeitweise sollte der benachbarte Wohnkomplex Laubfrosch mit 13 Stockwerken und 172 Wohneinheiten ebenfalls abgerissen werden Da dieser jedoch eine vergleichsweise gute Mietauslastung hat und der zuvor auch hier problematische Vandalismus durch die Installation von Kameras auf den Fluren stark zuruckgegangen ist wurde von diesem Plan zunachst wieder Abstand genommen 2006 wurde der Gebaudekomplex fur rund eine Million Euro renoviert Trivia BearbeitenAm Morgen des 1 April 2007 meldete das Online Magazin Marl aktuell dass die Neuma sich kurzfristig entschlossen habe im Jahr 2008 nun doch auch den gerade erst renovierten Laubfrosch sowie Wohnen Ost zu sprengen 3 Die Meldung wurde allerdings kurz darauf als Aprilscherz enttarnt Seit Mai 2021 steht ein Modell des Goliath in der Ausstellung Neustadt im Landschaftspark Duisburg 4 Einzelnachweise Bearbeiten 70 000 Tonnen fur die Tonne Westdeutsche Allgemeine Zeitung am 5 Februar 2012 Memento vom 31 Marz 2012 im Internet Archive Broschure Goliath Ein Riese geht in die Knie Herausgegeben von der Stadt Marl und der WAZ Wohnen Ost und Laubfrosch sollen jetzt doch fallen Marl Aktuell am 1 April 2007 Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Petra Grunendahl Emscherkunstweg reicht jetzt bis in den Landschaftspark Duisburg Nord 22 April 2021 abgerufen am 6 November 2021 deutsch Weblinks BearbeitenKollektor Goliath Projekt kollektive Bilddatenbank Marl Mitte Planungen zur Sprengung des Wohnkomplex Goliath in Marl am 13 August 2006 Hochauflosendes Video amp Fotostrecke der Goliath Sprengung51 656281 7 099764 Koordinaten 51 39 22 6 N 7 5 59 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goliath Marl amp oldid 226816752