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Giovanni Vitolo 1948 in Salerno ist ein italienischer Historiker Vitolo lehrte als Professor fur mittelalterliche Geschichte an der Universitat Neapel Federico II Er ist ein ausgewiesener Kenner fur die Geschichte Kampaniens Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenGiovanni Vitolo absolvierte sein Studium an der Universitat Neapel Federico II Nach Lehr und Forschungstatigkeiten an der Universitat Neapel wurde er 1986 Inhaber des Lehrstuhls fur Mittelalterliche Geschichte an der Universitat Chieti Pescara Gabriele d Annunzio Drei Jahre spater wurde er Professor fur Mittelalterliche Geschichte an der Universitat Neapel Federico II Er war Prasident der Societa salernitana di storia patria Er ist Mitglied der Accademia Pontaniana und der Accademia di scienze morali e politiche in Neapel Er ist Vizeprasident der Societa Napoletana di Storia Patria 1 deren Urkundensammlung fur monasterium net digitalisiert wurde wofur er sich als Mitglied der commisione scientifica besonders einsetzte 2 Ihm wurde 2018 eine dreibandige Festschrift mit uber 1500 Seiten gewidmet Seine fruhen Arbeiten befassen sich mit der Geschichte des Monchtums mit kirchlichen Institutionen und religiosen Vereinigungen der Laien Ausserdem forschte er zur Geschichte der Agrarlandschaft und der Organisation des Gebietes Er sammelte Daten fur die Entwicklung einer historischen Karte von Kampanien und eines Worterbuchs der mittelalterlichen Stadte Vitolo veroffentlichte zwischen 1978 und 1980 mehrere Studien zu den seit der Studie von Gennaro Maria Monti 1927 im Vergleich zu Nord und Mittelitalien als wenig bedeutend eingeschatzten und damit auch kaum erforschten Bruderschaften Suditaliens 3 Er befasste sich mit zwei Bruderschaften aus Salerno und Benevent sowie der Verbreitung von laikalen Bussbruderschaften im Mezzogiorno Dabei stutzte er sich weitgehend auf unediertes Quellenmaterial aus suditalienischen Archiven Er edierte die Quelle des heute in Neapolitaner Besitz befindlichen Kodex der Bruderschaft von S Maria de Montefusco aus dem 12 Jahrhundert Damit wurde eine wichtige Quelle zur kirchlichen Organisation des Landklerus und der Laien erschlossen Er leistete durch seine Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der religiosen Bewegungen im mittelalterlichen Suditalien 4 Mit Rosalba Di Meglio veroffentlichte er 2003 eine Darstellung zu den Hospitalern und Hospitalbruderschaften Neapels Ausgangspunkt dafur waren einige neu entdeckte Urkunden des 13 und 15 Jahrhunderts in fruhneuzeitlichen Abschriften oder in Archiven ausserhalb Neapels Dies ermoglichte es einige in der lokalen Geschichtsschreibung kursierende Legenden zu revidieren 5 Er widmete sich auch der Wissenschaftsgeschichte So war er Herausgeber eines Sammelbandes zu Bartolommeo Capasso und der Gelehrsamkeit im Neapel des 19 Jahrhunderts 6 Zahlreiche Studien untersuchten die Ursprunge der Medizinischen Schule Salerno 7 Vitolo ist ein fuhrender Experte fur die Abtei Cava und deren Archiv Der Urkundenbestand der Abtei Cava umfasst im Zeitraum vom 9 bis 19 Jahrhundert rund 15 0000 Urkunden und ist damit in Suditalien einzigartig Im Jahr 1873 wurde von den Monchen mit dem Codex diplomaticus Cavensis begonnen Die Bande I bis VIII umfassen mit fast 1400 Urkunden den Zeitraum 792 bis 1065 Das Projekt kam 1893 zum Stillstand Erst Vitolo hat 1984 und 1990 zusammen mit dem Klosterarchivar Don Simeone zwei weitere Bande des Codex diplomaticus Cavensis ediert Damit liegen die Urkunden bis 1080 in edierter Form vor 8 Im neunten Band wurden 137 Stucke aus den Jahren zwischen 1065 und 1072 veroffentlicht und kommentiert 9 Im zehnten Band wurden 144 Urkunden aus den Jahren 1073 bis 1080 ediert 10 Die Edition der Urkunden fuhrte zu zahlreichen begleitenden Quellenpublikationen In einer 1984 veroffentlichten Untersuchung sah er die Ubertragung von zahlreichen Klostern und Kirchen in Apulien an die Abtei Cava nicht als ein normannisches Programm zur Relatinisierung der Kloster Apuliens sondern als Massnahme der kirchlichen Reformer gegen das Eigenkirchenwesen Der zweite Teil der Darstellung behandelt auf Grundlage grosstenteils unedierter Quellen die Geschichte der einzelnen Besitzungen Cavas in Capitanata Terra di Bari und Terra d Otranto den drei Regionen Apuliens 11 In einer Fallstudie zeigte Vitolo wie immer mehr Besitz der Kirche San Nicola di Gallocanta zur Abtei Cava uberging Er lehnt jedoch die gangige Hypothese ab dass nach kirchenpolitischem Konzept die Normannen die griechischen Kloster planvoll benediktinischen Abteien unterstellt haben Im konkreten Fall konne von einer antigriechischen Politik der Normannen nicht gesprochen werden 12 Neue Impulse gab das 1000 jahrige Grundungsjubilaum der Abtei Cava im Jahr 2011 Vier Jahre spater veroffentlichte Vitolo in Zusammenarbeit mit dem Archivar Leone Morinelli und Carmine Carlone die Bande XI und XII uber die Jahre 1081 1090 Insgesamt wird damit die Edition von 255 103 und 152 Urkunden im Volltext mit umfangreichen Regesten geboten Die Edition ist ein wichtiges Hilfsmittel fur die Geschichte Suditaliens und die Geschichte ihrer kirchlichen Institutionen 13 In den letzten Jahren veroffentlichte Vitolo zahlreiche Studien zu Stadten im Suden der Apenninenhalbinsel in hoch und spatmittelalterlicher Zeit Die in den Jahren von 1998 bis 2009 veroffentlichten Aufsatze erschienen 2014 teils erweitert sowie durch zwei neue Kapitel erganzt in einem Band 14 Er war Herausgeber eines Sammelbandes der sich in Fallstudien mit der Transformation von der spatromischen zur fruhmittelalterlichen Stadt befasst Die Beitrage gehen auf eine 2004 veranstaltete Tagung des interuniversitaren Zentrums fur die Geschichte der Stadte Kampaniens im Mittelalter zuruck 15 Er war von 2011 bis 2013 nationaler Koordinator des PRIN Projekts progetti di rilevante interesse nazionale Organisation des Territoriums Besetzung des Landes und Wahrnehmung des Raumes im mittelalterlichen Suden XIII XV Jahrhundert Informationssysteme fur eine neue historische Kartographie Schriften Auswahl BearbeitenEin Schriftenverzeichnis erschien in Francesco Li Pira Bibliografia di Giovanni Vitolo In Bruno Figliuolo Rosalba Di Meglio Antonella Ambrosio Hrsg Ingenita curiositas Studi sull Italia medievale per Giovanni Vitolo Band 1 3 Laveglia amp Carlone Battipaglia 2018 S 13 29 Quelleneditionen mit Carmine Carlone und Leone Morinelli Codex diplomaticus Cavensis Nunc primum in lucem editus Band XI 1081 1085 Band XII 1086 1090 Fonti per la storia del Mezzogiorno medievale Band 24 25 Laveglia amp Carlone Battipaglia 2015 ISBN 978 88 86854 28 3 ISBN 978 88 86854 31 3 mit Simeone Leone Codex diplomaticus Cavensis Band IX 1065 1072 Badia di Cava Salerno 1984 Band X 1073 1080 ebenda 1990 Monographien L Italia delle altre citta Un immagine del Mezzogiorno medievale Nuovo Medioevo Band 101 Liguori Neapel 2014 ISBN 978 88 207 5247 7 Insediamenti Cavensi in Puglia Congedo Galatina 1984 Istituzioni ecclesiastiche e vita religiosa dei laici nel Mezzogiorno medievale Il Codice della Confraternita di S Maria di Montefusco Italia sacra Band 34 Herder Rom 1982 Herausgeberschaften Bartolommeo Capasso Storia filologia erudizione nella Napoli dell Ottocento Storici e storia Band 6 Guida Neapel 2005 ISBN 88 7188 784 0 Citta e contado nel mezzogiorno tra medioevo ed eta moderna Centro interuniversitario per la storia delle citta campane nel medioevo Quaderni Band 1 Laveglia Salerno 2005 ISBN 88 88773 96 7 Le citta campane fra tarda antichita e alto medioevo Centro interuniversitario per la storia delle citta campane nel medioevo Quaderni Band 2 Laveglia Salerno 2005 ISBN 88 88773 82 7 Literatur BearbeitenBruno Figliuolo Rosalba Di Meglio Antonella Ambrosio Hrsg Ingenita curiositas Studi sull Italia medievale per Giovanni Vitolo Band 1 3 Laveglia amp Carlone Battipaglia 2018 ISBN 978 88 86854 68 9 Digitalisate auf fedOA Band 1 Band 2 Band 3 Weblinks BearbeitenVeroffentlichungen von Giovanni Vitolo im Opac der Regesta Imperii Veroffentlichungen von Giovanni Vitolo im Opac des Servizio Bibliotecario Nazionale SBN Normeintrag im Opac des SBN Giovanni Vitolo auf academia edu Liste seiner Veroffentlichungen Lebenslauf von Giovanni Vitolo an der Universitat NeapelAnmerkungen Bearbeiten Consiglio direttivo im Webauftritt der Societa Projektgeschichte bei der Societa Archiv Napoli Biblioteca della Societa Napoletana di Storia Patria IT BSNSP In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Startseite Gennaro Maria Monti Le confraternite medievali dell alta e media Italia Venedig 1927 Giovanni Vitolo Istituzioni ecclesiastiche e vita religiosa dei laici nel Mezzogiorno medievale Il Codice della Confraternita di S Maria di Montefusco Rom 1982 Vgl dazu die Besprechungen von Herbert Schneider in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 40 1984 S 662 online Peter Hohler in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken Band 63 1983 S 463 online Hubert Houben in Historische Zeitschrift Band 237 1983 S 426 427 Giovanni Vitolo Rosalba Di Meglio Napoli angioino aragonese Confraternite ospedali dinamiche politico sociali Salerno 2003 Vgl dazu die Besprechungen von Thomas Frank in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken Band 66 1986 S 527 online Anna Rita Longo in Rivista di storia della Chiesa in Italia 60 2006 S 181 186 Sergio Tognetti in Archivio Storico Italiano 162 2004 S 397 398 Giovanni Vitolo Hrsg Bartolommeo Capasso Storia filologia erudizione nella Napoli dell Ottocento Neapel 2005 Giovanni Vitolo Origine e sviluppi istituzionali della Scuola In Italo Gallo Salerno e la sua Scuola Medica Neapel 2008 S 19 54 Giovanni Vitolo La Scuola Medica Salernitana come metafora della storia del Mezzogiornio In Danielle Jacquart Agostino Paravicini Bagliani Hrsg La scuola medica salernitana gli autori e i testi convegno internazionale Universita degli Studi di Salerno 3 5 novembre 2004 Florenz 2007 S 535 559 Hubert Houben Die Abtei Venosa und das Monchtum im normannisch staufischen Suditalien Tubingen 1995 S 7 Vgl dazu die Besprechung von Vera von Falkenhausen in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken Band 66 1986 S 527 online Hans Martin Schaller in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 42 1986 S 646 647 online Vgl dazu die Besprechung von Ulrich Schwarz in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken Band 72 1992 S 794 795 online Vgl dazu die Besprechungen von Vera von Falkenhausen in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken Band 66 1986 S 527 online Hans Martin Schaller in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 41 1985 S 690 online Giovanni Vitolo La latinizzazione dei monasteri italo greci del Mezzogiorno medievale L esempio di S Nicola di Gallocanta presso Salerno In Benedictina Band 29 1982 S 437 450 Vgl dazu die Besprechung von Vera von Falkenhausen in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken Band 64 1984 S 564 online Vgl dazu die Besprechung von Thomas Hofmann in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken Band 96 2016 S 698 699 online Giovanni Vitolo L Italia delle altre citta Un immagine del Mezzogiorno medievale Neapel 2014 Vgl dazu die Besprechungen von Uwe Israel in Historische Zeitschrift Band 303 2016 S 856 857 Mario Marrocchi in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken Band 96 2016 S 548 550 Giovanni Vitolo Le citta campane fra tarda antichita e alto medioevo Salerno 2005 Vgl dazu die Besprechung von Christian Rohr in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 64 2008 S 373 374 online Normdaten Person GND 1120629241 lobid OGND AKS LCCN n83032195 VIAF 34588387 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vitolo GiovanniKURZBESCHREIBUNG italienischer HistorikerGEBURTSDATUM 1948GEBURTSORT Salerno Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giovanni Vitolo amp oldid 223453711