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Giovanni Marsili 4 Juni 1727 in Pontebba 9 Mai 1795 in Padua war ein italienischer Botaniker Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Marsili 1 Giovanni Marsili Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenGiovanni Marsili wurde am 4 Juni 1727 in Pontebba Friaul als Sohn eines wohlhabenden venezianischen Holzhandlers geboren Seine Ausbildung erhielt er bei den Jesuiten in Venedig Er erwarb sich dort eine sehr gute literarische und humanistische Bildung Er verfasste in dieser Zeit auch literarische Werke Er studierte dann in Padua wo er 1747 in Philosophie und Medizin promovierte Er ging dann studienhalber nach Bologna und Florenz zu dem Anatomen Antonio Cocchi Der Studienaufenthalt in Florenz diente einerseits der Befriedigung seiner literarischen Interessen Gleichzeitig vertiefte er seine Kenntnisse in der Botanik Wahrscheinlich animierte ihn hier Antonio Cocchi zu einer umfassenden Studienreise in fur die Wissenschaften wichtige europaische Stadte und Akademien Er profitierte 1758 vor allem in London wo er als auslandisches Mitglied in die Royal Society aufgenommen wurde 1 1757 beim Tod des Botanikprofessors und Leiter des botanischen Gartens von Padua Giulio Pontedera hielt sich Giovanni Marsili noch in London auf Er verfasste umgehend seine erste wissenschaftliche Dissertation im Bereich der Botanik mit dem Titel Nova ad praxim medicam praecipue utilissima universae Botanices rudimenta Padua 1757 Er gestand ein sich bisher primar mit Literatur beschaftigt zu haben bekundete aber tiefgehendes Interesse fur die Botanik als Wissenschaft und fur deren Bedeutung fur die medizinische Praxis Er wurde dann tatsachlich dank der Unterstutzung des Prokurators und Dogen Marco Foscarini zahlreichen anderen Aspiranten vorgezogen Am 24 Januar 1760 wurde Giovanni Marsili zum Professor fur Botanik und zum Prafekten des botanischen Gartens von Padua ernannt 1 Giovanni Marsili trat bereits in seinen Lehrveranstaltungen der Jahre 1761 bis 1763 entschieden fur das Klassifikationssystem Carl von Linnes ein und nicht mehr fur das System von Joseph Pitton de Tournefort das noch sein Vorganger vertreten hatte Auf die Dissertation von 1757 folgte mit den Fungi Carrariensis historia Padua 1766 die nachste grosse Veroffentlichung diesmal zu Themen der Mykologie 1 Noch vor seinem Studienabschluss 1746 war er in die Accademia dei Ricovrati di Padova aufgenommen worden Am 10 September 1770 wurde er unter der Prasidentschaft des Mediziners Ferdinand Jakob Baier mit dem akademischen Beinamen Petronius Didotus unter der Matrikel Nr 746 als Mitglied in die Kaiserlich Leopoldinisch Carolinische Akademie der Naturforscher aufgenommen 2 1772 wurde er in die 1769 gegrundete Landwirtschaftliche Akademie von Padua aufgenommen deren Vizeprasident er 1773 war 1779 fusionierte die Landwirtschaftliche Akademie mit der Accademia dei Ricovrati um die neue Akademie der Wissenschaften Literatur und Kunste von Padua ins Leben zu rufen 1781 bis 1783 wirkte er als Direktor der experimentellen Philosophieklasse und von 1788 bis 1789 als Prasident dieser gesamten Wissenschaftsorganisation 1 Er beschrieb zahlreiche botanische Objekte und verteidigte dabei immer den Einsatz des linneschen Klassifikationssystems Daruber hinaus widmete er seine gesamte Kraft der Verbesserung und Erweiterung des Botanischen Gartens Unter seiner Leitung wurde die Anzahl der kultivierten Pflanzenarten im botanischen Garten auf uber 4000 erhoht Zudem wurde ein Arboretum mit 165 exotischen und Baumen aus Gebirgsregionen angelegt Am 27 September 1786 besuchte Johann Wolfgang von Goethe diesen botanischen Garten den er anmutig und lachend fand Goethe begutachtete ein Exemplar von Chamaerops humilis L var arborescens Pers Steudel das 1585 gepflanzt und sich heute noch in diesem Garten befindet Diese Pflanze wurde die Goethe Palme genannt Goethe formulierte im Angesicht dieser Palme erstmals die Idee der Herkunft aller Pflanzenarten aus einer einzigen Pflanze der sogenannten Urpflanze 1 Giovanni Marsili hatte im Laufe der Jahre fur den botanischen Garten von Padua eine herausragende Fachbibliothek aufgebaut die vor allem das medizinische Interesse an Pflanzen dokumentierte Er selbst hatte im Bereich der Naturwissenschaft ein weites Bekannten und Beziehungsnetz aufgebaut Er wurde zu Recht als Fachmann fur die Organisation und Verwaltung botanischer Garten angesehen Er konnte so bei der Grundung der botanischen Garten von Parma 1770 und von Pavia 1730 beratend tatig werden und seine Schuler positionieren Ab 1776 arbeitete er auf Vorschlag von Alessandro Zorzi an der Neuen Italienischen Enzyklopadie fur Botanik mit Diese Arbeiten wurden 1779 aufgrund seines relativ fruhen Todes unterbrochen 1 Literatur BearbeitenGiuseppe Ongaro Marsili Giovanni In Dizionario Biografico degli Italiani Volume 70 2008 Abgerufen am 6 September 2022 italienisch Weblinks BearbeitenMitgliedseintrag von Giovanni Marsili bei der Deutschen Akademie der Naturforscher LeopoldinaEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Abschnitt nach Giuseppe Ongaro Giovanni Marsili In Dizionario Biografico degli Italiani Johann Daniel Ferdinand Neigebaur Geschichte der kaiserlichen Leopoldino Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher wahrend des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens Friedrich Frommann Jena 1860 S 229 archive org Normdaten Person GND 17408661X lobid OGND AKS LCCN nr00029885 VIAF 24440572 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Marsili Giovanni ALTERNATIVNAMEN Marsilius Joannes latinisiert KURZBESCHREIBUNG italienischer Botaniker GEBURTSDATUM 4 Juni 1727 GEBURTSORT Pontebba STERBEDATUM 9 Mai 1795 STERBEORT Padua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giovanni Marsili amp oldid 244446079