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Das historische Gerberhaus in Alpirsbach wurde im Jahr 1783 erbaut Es ist ein denkmalgeschutztes Gebaude das im Verzeichnis der unbeweglichen Bau und Kunstdenkmale des Regierungsbezirks Karlsruhe eingetragen ist 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Quellen 3 Neuere Geschichte 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Fassade des historischen Gerberhauses in Alpirsbach im Jahr 2013Das historische Gerberhaus von 1783 in Alpirsbach im Kinzigtal wo neben der Flosserei auch das Gerben zu den wichtigsten Einnahmequellen der Menschen vor der Industrialisierung des Ortes gehorte wird im Jahr 1805 folgendermassen beschrieben Ein Anbau an das Gebaude Nr 135 Gerbergasse 20 heute Gerbergasse 18 worin oben eine Wohnung und unten eine Rotgerberwerkstatt zwischen der Strass einer anderseits Andreas Kobelen Garten stosst vornen auf Hss Jerg Fassnachts Bewohnung und hinten an Andreas Kobelens und Ludwig Weitbrechten Behausung Dieses seye vorher eine Metzig gewesen welche Sigmund Leibiger besessen von Christoph Leibiger aber nachher zu einer Sattlerwerkstatt errichtet worden Im Jahr 1784 hatte nun Gabriel Kobele diesen Bau umgeandert einen Anstoss an das Haus gemacht oben ein Stuble und Kammerle und unten eine Rotgerberwerkstatt eingerichtet wozu er das Holz aus den Klosterwaldungen erhalten Holzbericht 1784 fol 42 b Inhaber Andreas Kobele zuvor Gabriel Kobele Der Gebaudebesitzer war also wie fast alle Burger Alpirsbachs Rotenbachs und Reutins dazu berechtigt Bauholz im Wert von zwei Dritteln des aktuellen Preises zu beziehen Die Holzberichte des Klosteramts sind ubrigens im Hauptstaatsarchiv Stuttgart erhalten geblieben und eine Fundgrube fur Haus und Familienforscher Im Tursturz des Hauseingangs sind neben dem Gerberzunftzeichen und der Jahreszahl 1783 die Buchstaben G und K zu lesen die fur Gabriel Kobele stehen Die Differenz zwischen schriftlicher Uberlieferung und Hausinschrift ist dadurch zu erklaren dass der Umbau des Gebaudes von 1783 bis 1784 dauerte Die Personalangaben stimmen mit den Eintragen in den Alpirsbacher Kirchenbuchern uberein die Oberstudienrat Georg Albrecht 1891 1976 mustergultig ausgewertet hat Beginnen wir mit dem Metzger Sigmund Leibiger 1713 Dieser hat sich 1746 mit Maria Margareta einer Tochter des Schneiderzunftmeisters Johann Friedrich Worner verheiratet Ihrer Ehe wurden zehn Kinder geboren von denen die Sohne Georg Jakob in Frankfurt Gottlieb Heinrich aber in Brabant ansassig wurden Die Leibiger waren durch den seit dem Anfang des 18 Jh aufbluhenden Witticher Bergbau mit seinem Kloster Wittichen und Reinerzauer Bergbau auf Silber und Kobalt aus den ausgeerzten Gruben in Sachsen Erzgebirge und Thuringen Harz angelockt worden und fanden als ausgewiesene Fachleute entsprechende Verwendung Das bekannteste Beispiel sind eben die Leibiger Sigmunds Vater war Konrad Leibiger 1695 1744 Obersteiger auf der Gute Gottes in Wittichen die Mutter eine Tochter des Zimmermanns Friedrich Maser Er war bei seiner Heirat erst 21 Jahre alt geboren in Neuenstadt jetzt Neustadtel bei Schneeberg wo sein Vater Alexander Leibiger verburgert war spater in Eckershausen Furstentum Eisenach Neustadtel und Schneeberg sind ganz aus dem Bergbau erwachsene Stadtchen heute zusammengewachsen Die Hauptgruben dort lieferten Kobalt und Silber also ganz entsprechend wie Alpirsbach Reinerzau und Wittichen Sie liegen ganz nahe bei Aue dem heute beruhmten oder beruchtigten Abbau fur Uranerz Georg Albrecht Von den zwolf Kindern Konrads sind die meisten jung gestorben nur Sigmund und Karl Friedrich als Backer konnten Familien grunden Christoph Friedrich Leibiger 1749 1794 der alteste Sohn Sigmunds war Sattler geworden und richtete seinem Beruf entsprechend eine Sattlerwerkstatt ein Erdurfte genugend Abnehmer fur seine Produkte gehabt haben gab es damals doch noch genugend Pferde und Kuhe in Alpirsbach und seinen Kloster Amtsorten Mit seiner Frau Elisabeth Barbara einer Tochter des Torwarts Johann Christoph Schneider hatte er sechs Kinder Das Amt des Klostertorwarts ist seit der zweiten Halfte des 16 Jh bezeugt 1619 starb der Torhans Hans Schwenk der uber 40 Jahre im Klosteramt beschaftigt war Seine Funktionen ausser dem Offnen und Schliessen der beiden Tore Oberes zwischen Oberamtei und Schalander Unteres beim ehemaligen Krankenhaus sind nicht bekannt Er war ein Sohn des Klosterkufers Johann Friedrich Schneider 1722 1765 Dessen Vater Johann Schneider 1684 1771 war bereits Klosterkufer gewesen Zur Erinnerung der im Breisgau gewonnene Weinmost wurde in Alpirsbach ausgebaut Was neben dem Besoldungswein fur Amtsleute und Pfarrer ubrig blieb wurde verkauft Die Familie Kobele Kobelin ist seit 1701 in Alpirsbach bezeugt Damals heiratete der Rotgerber Gabriel Kobele 1666 1735 die Backerstochter Sabina Barbara Hetzel die aber noch im selben Jahr mit 22 Jahren starb Aus der zweiten Ehe mit der vermutlich in Nordweil Breisgau geborenen Jakobina Mick ging u a der Sohn Matthias Kobele hervor der als Rotgerber auch Steiger auf den Gruben Eberhard und Unverhofft Gluck war und zuletzt als Amtsbote fungierte 1707 geboren heiratete er 1735 Sophia Elisabeth eine Tochter des Furstenbergischen Bergmeisters Daniel Zobel aus Wittichen Ein Bruder des Matthias K war Georg Jakob Kobele 1717 1777 ebenfalls Rotgerber und Gerichtsverwandter Gemeinderat In dessen Ehe mit der Strumpfwirkerstochter Agnes Margareta Stortz 1721 1789 wurde 1758 der Sohn Gabriel Kobele geboren der unverheiratet 1784 starb also den Umbau nicht mehr geniessen konnte Sein Bruder Andreas ubernahm dann das Anwesen s u Die Nachbarn der beiden Kobeles waren Hannss Jerg Fassnacht Andreas Kobele und Ludwig Weitbrecht Johann Georg Fassnacht 1749 1789 war Weissgerber Sein Vater stammte aus Reutlingen Er selber hatte mit der Alpirsbacher Schmiedstochter Christina Maria Adrion 1753 1818 zwolf Kinder die grossenteils ihren Verdienst ausserhalb fanden so die Sohne Johann Christian und Gottlieb in der Schweiz Andreas Kobele 1762 1819 war zwei Mal verheiratet zunachst mit Anna Maria Trautwein 1765 1805 nach deren Tod mit CordulaWossner einer Tochter des Bauern Matthaus Wossner vom Dieboldsberg Anna Maria entstammte einem weitverzweigten Schiltacher Geschlecht Ihr Vater Johann Georg Trautwein war Eisenfaktor und Rotgerber Johann Ludwig Weitbrecht 1740 1806 ein Sohn des Zollbereiters Johann Jakob Weitbrecht 1704 1778 war Schneider und hatte die Tochter Johanna Christina des Schneiderzunftmeisters Hans Friedrich Worner geheiratet die hochbetagt mit 81 Jahren 1819 starb Sie war eine Schwester der Ehefrau des Sigmund Leibiger s o Quellen BearbeitenBeschreibung der Gebaude und Hofstatten welche zum Genuss des Gerechtigkeisbauholzes berechtigt sind 1805 Stadtarchiv Alpirsbach Georg Albrecht Alpirsbacher Familien I IV o J Archiv des evangelischen Pfarramts Alpirsbach Texte ubernommen mit Genehmigung von Studiendirektor i R Karl Martin Hummel ehemaliger Stadtarchivar in AlpirsbachNeuere Geschichte Bearbeiten Historisches Gebaude erstrahlt in neuem Glanz So war im Nachrichtenblatt fur die Stadt Alpirsbach Nr 23 am 8 Juni 2012 zu lesen nachdem die Stadt Alpirsbach das Gebaude zum Zwecke des Erhalts gekauft und dann mit der Auflage des Erhalts fur einen Euro weiterverkauft hatte Der Kaufer Hartmut Knortz hat nach intensiven Arbeiten ein sehr altes fast baufalliges Gebaude zu einem Schmuckstuck verwandelt Das Gebaude wird als Ferienhaus genutzt 2 unter dem Namen Historisches Gerberhausle 3 und somit auch weiter fur die Allgemeinheit erhalten Das Gebaude wurde vom Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg als erhaltenswert eingestuft und bei Tag des offenen Denkmals 2012 fur die Offentlichkeit zur Besichtigung freigegeben Einzelnachweise Bearbeiten Alpirsbach Gerberhaus erstrahlt in neuem Glanz Schwarzwalder Bote 4 Juni 2012 Ferien im Denkmal Historisches Ferienhaus Gerberhaus Memento des Originals vom 24 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www europtravel de Historisches Gerberhausle48 344925 8 405036 Koordinaten 48 20 41 73 N 8 24 18 13 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerberhaus Alpirsbach amp oldid 204913265