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Die Georges Philippar war ein 1932 in Dienst gestelltes Passagierschiff der franzosischen Reederei Messageries Maritimes das fur den Passagierverkehr von Frankreich in den Fernen Osten eingesetzt werden sollte Sie und ihre beiden Schwesterschiffe waren die bis dahin grossten Schiffe der Reederei Auf der Ruckreise von seiner Jungfernfahrt wurde der Luxusdampfer am 16 Mai 1932 vor Kap Guardafui im Golf von Aden durch ein mysterioses Feuer zerstort dessen Ursache bis heute nicht geklart ist 54 Menschen starben alles Passagiere Es wurden unter anderem Sabotage Brandstiftung und ein Bombenattentat vermutet Es handelt sich um das grosste Ungluck der Reederei in Friedenszeiten Georges Philippar Die Georges Philippar im Jahr 1931 Die Georges Philippar im Jahr 1931SchiffsdatenFlagge Frankreich FrankreichSchiffstyp PassagierschiffRufzeichen ORVAHeimathafen MarseilleReederei Messageries MaritimesBauwerft Chantiers de l Atlantique Saint NazaireStapellauf 6 November 1930Ubernahme Januar 1932Indienststellung 23 Februar 1932Verbleib 20 Mai 1932 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 171 5 m Lua Breite 20 8 mTiefgang max 13 35 mVerdrangung 21 448 tVermessung 17 359 BRT Besatzung 253MaschinenanlageMaschine Zwei zehnzylindrige Dieselmotoren der Sulzer AGMaschinen leistung 11 000 PS 8 090 kW Hochst geschwindigkeit 18 5 kn 34 km h Propeller 2TransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl I Klasse 196II Klasse 110III Klasse 90Touristenklasse 1 200 Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff 2 Die Jungfernfahrt 3 Sonstiges 4 WeblinksDas Schiff BearbeitenDas 17 359 BRT grosse Motorschiff Georges Philippar wurde von 1930 bis 1932 in der Werft Chantiers de l Atlantique in Saint Nazaire fur die 1835 gegrundete Schifffahrtsgesellschaft Messageries Maritimes gebaut Die Reederei hatte ihren Sitz in Paris der Heimathafen ihrer Schiffe war aber Marseille an der Cote d Azur Die Fertigstellung erfolgte im Januar 1932 Sie war das zweite in einer Reihe von drei neuen Schwesterschiffen Die beiden anderen waren die Felix Roussel 1931 die bis 1960 im Dienst war und die Aramis 1932 die im Zweiten Weltkrieg von den Japanern beschlagnahmt und in einen Truppentransporter umgewandelt wurde beide ebenfalls 17 359 BRT Sie wurde nach einem ehemaligen Prasidenten der Messageries Maritime benannt Die luxuriose Inneneinrichtung des Schiffes war im Gegensatz zu den meisten anderen franzosischen Passagierschiffen seiner Zeit nicht Art deco sondern sehr modern Ihre beiden Schornsteine wurden nicht im klassischen Design gestaltet sondern hatten einen rechteckigen Querschnitt Dies setzte sich aber bei spateren Schiffen nicht durch Die Jungfernfahrt BearbeitenAm Dienstag dem 23 Februar 1932 legte die Georges Philippar in Marseille unter Kapitan Auguste Vicq zu ihrer Jungfernfahrt nach Yokohama ab Auf der Ruckreise stoppte sie in Saigon Shanghai und am 10 Mai in Colombo auf Sri Lanka An Bord befanden sich 514 Passagiere und 253 Besatzungsmitglieder Anschliessend lief das Schiff in den Indischen Ozean aus Nachstes Ziel sollte Dschibuti am Golf von Aden sein Am Abend des 15 Mai fanden an Bord Feierlichkeiten anlasslich des Pfingstfestes statt Am Montag dem 16 Mai 1932 gegen 02 00 Uhr morgens sah die Passagierin Madame Valentin in der Luxuskabine 5 auf dem D Deck Rauch aus einem elektrischen Stromwender aufsteigen Sie alarmierte die Besatzung woraufhin umgehend versucht wurde das Feuer zu isolieren Es wurden alle notigen Schalter umgelegt um die Stromleitungen in dem Bereich des Schiffs abzuschalten Trotz der Bemuhungen standen jedoch schnell die Leitungen in Flammen bevor der betroffene Teil des Schiffs gesichert werden konnte Zum Zeitpunkt der Entdeckung des Feuers schliefen fast alle Passagiere an Bord die meisten trugen daher Schlafanzuge und Nachtgewander als sie an Deck kamen Das Schiff befand sich zu diesem Zeitpunkt funf Meilen vor Kap Guardafui am Eingang zum Golf von Aden Kapitan Vicq gab den Befehl die Georges Philippar in Windrichtung zu drehen und die Maschinen zu stoppen Die Rettungsboote wurden beladen und zu Wasser gelassen wobei die Boote im mittleren Bereich des Bootsdecks konstant mit Feuerloschern vor den Flammen beschutzt werden mussten Die Situation auf dem D Deck wurde wahrenddessen immer schlimmer da die Feuerbekampfungsgerate gegen die Flammen nichts ausrichten konnten Als dann der Befehl erging die feuerfesten Turen zu schliessen wurden zahlreiche Passagiere in ihren Kabinen oder den Korridoren eingeschlossen und konnten nicht mehr entkommen Viele erstickten unter Deck im dicken Rauch Das SOS Signal konnte funf bis sechs Mal gesendet werden bevor die Funkanlage und die Notgeneratoren auf dem Oberdeck Feuer fingen und keine weiteren Notrufe mehr abgesetzt werden konnten Die Notrufe wurden von den britischen Frachtschiffen Contractor der Harrison Line und Mahsud der Brocklebank Line und dem 8 228 BRT grossen russischen Tanker Sovetskaia Neft empfangen die sich auf den Weg zum Unglucksort machten und zwischen 5 und 8 Uhr eintrafen um gemeinsam die Uberlebenden aufzunehmen Allein die Sovetskaia Neft rettete 420 Menschen die auf das franzosische Passagierschiff Andre Lebon transferiert und nach Dschibuti gebracht wurden Andere Uberlebende wurden in Aden an Land gesetzt Gegen 08 00 Uhr morgens inspizierte Kapitan Vicq alle noch zuganglichen Kabinen der Ersten und Zweiten Klasse und verliess die brennende Georges Philippar erst nachdem er sich davon uberzeugt hatte dass niemand mehr an Bord war Er war der letzte der das Schiff verliess Trotz schwerer Verbrennungen im Gesicht und an den Beinen liess er das Boot in dem er sich befand weiter nach Uberlebenden suchen Im Verlauf des Tages driftete der manovrierunfahige ausgebrannte Luxusdampfer mit Schlagseite etwa 45 Meilen nordwarts in der Stromung In der Nacht vom 19 auf den 20 Mai ging die Georges Philippar schliesslich vor der arabischen Kuste unter In dem Feuer kamen 54 Personen ums Leben allesamt Passagiere darunter der anerkannte franzosische Journalist und Autor Albert Londres Kapitan Vicq sagte spater aus dass etwa eine Woche vor dem Feuer der Feueralarm vollig grundlos ansprang Etwa eine halbe Stunde vor dem Feuer am 16 Mai sei dies erneut geschehen In beiden Fallen war vollig unklar wie und durch wen der Alarm ausgelost worden war Es konnte zudem nie eindeutig geklart werden was den Brand an Bord der Georges Philippar verursacht hatte Ein Verbrechen wird nicht ausgeschlossen es wurde unter anderem uber Brandstiftung und sogar einen Bombenanschlag von Terroristen oder Rebellen spekuliert Sonstiges BearbeitenDas uberlebende Ehepaar Alfred und Suzanne Lang Willar sollte am 25 Mai mit einem Flugzeug von Brindisi nach Marseille geflogen werden doch die Maschine sturzte am Monti Ernici in der Nahe der Stadt Veroli ab Das Ehepaar und beide Piloten Marcel Goulette und Lucien Moreau starben Weblinks BearbeitenTechnische Daten der Georges Philippar Das Feuer an Bord Ubersicht uber das Schiff und das Ungluck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georges Philippar Schiff amp oldid 235037860