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George Maciunas Jurgis Maciunas 8 November 1931 in Kaunas 9 Mai 1978 in Boston war ein US amerikanischer Kunstler litauischer Abstammung Er war Mitbegrunder Theoretiker und Propagandist der Fluxusbewegung George Maciunas Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Studium 1 3 Das Magazin Fluxus 1 4 Almus Galerie und AG Galerie 1 5 Erste Fluxus Veranstaltungen 1 6 Spate Jahre 1 7 Posthum 2 Einzelausstellungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Filme uber George Maciunas 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten George Maciunas wurde im November 1931 in Kaunas in Litauen als zweites Kind neben seiner um ein Jahr jungeren Schwester Nijole des litauischen Architekten und Spezialisten fur E Kraftwerke Alexander M Maciunas und der Russin Leokadija Maciunas einer ehemaligen Balletttanzerin an der litauischen Staatsoper geboren Aus Angst vor der russischen Armee floh die Familie 1944 mit den abziehenden deutschen Soldaten von Kaunas nach Deutschland und liess sich 1947 in Bad Nauheim nieder Sein Vater konnte in der amerikanisch besetzten Zone als Elektriker bei Siemens Schuckert in Frankfurt am Main arbeiten 1946 besuchte Maciunas das Ernst Ludwig Gymnasium in Bad Nauheim und fiel durch Talente im Zeichen und Mathematikunterricht auf Zwei Jahre spater im Jahre 1948 emigrierte die Familie in die USA und lebte fur mehrere Jahre in einer Einwanderersiedlung auf Long Island Sein Vater erhielt eine Professur am City College of New York Studium Bearbeiten Von 1949 bis 1952 studierte Maciunas Bildende Kunst Graphik und Architektur an der Cooper Union School of Art in New York City Darauf folgte von 1952 bis 1954 ein Studium der Architektur und Musikwissenschaft am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh Pennsylvania Im Jahre 1954 starb sein Vater Nach der Heirat der Schwester wurde das Haus auf Long Island verkauft und Maciunas zog mit seiner Mutter nach Manhattan in die 86th Street um Von 1955 bis 1960 erweiterte Maciunas sein Studium in Kunstgeschichte an der New York University Institute of Fine Arts und arbeitete nach seinem Abschluss als Designer fur die Knoll Associates in New York Parallel dazu besuchte er von 1959 bis 1960 die Kompositionsklasse von Richard Maxfield an der New School of Social Research wo er u a Bekanntschaft mit La Monte Young George Brecht Al Hansen Dick Higgins Allan Kaprow Jackson Mac Low und Yoko Ono machte Das Magazin Fluxus Bearbeiten Im Oktober 1960 traf sich Maciunas mit Freunden darunter die litauischen Galeriebesitzer Almus Salcius Almus Galerie und Jonas Mekas um einen litauischen Kulturklub zu grunden Stattdessen beschlossen sie in Zusammenarbeit mit jungen Kunstlern und Komponisten aus dem Umfeld von John Cage ein Magazin zu publizieren Auf der Suche nach dem passenden Namen einigten sie sich im Sommer 1961 auf den Namen Fluxus weil die Worte Rysys litauisch fur Union und Influx fur unpassend empfunden wurden Die medizinische Bedeutung der fliessenden Darmentleerung war ihnen zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt was aus einem Gesprach mit ihm und Yoko Ono gehalten im Juli 1961 hervorgeht Er erzahlte Ono von dem Wort Fluxus und las ihr eine Definition aus einem Lexikon vor FLUXUSReinigen Flussige Entladung vor allem exzessive Entladung der Gedarme oder anderer Korperteile Kontinuierliches Bewegen oder Vergehen wie etwa bei einem fliessenden Strom ein Strom uppiger Fluss die Stromung der ans Ufer rollenden Flut Substanz oder Mixtur wie Silikate Kalk oder Flussspat die zur Verschmelzung vor allem von Metallen oder Mineralien verwendet werden 1 Maciunas kaufte im Auftrag der Gruppe eine IBM Schreibmaschine und entwarf ein Layout fur das Magazin Er dachte dabei an ein grossformatiges Magazin Im Dezember 1961 hatte er sechs Nummern im Januar 1962 sieben Jahrbucher geplant Das von ihm geplante Magazin wurde nie veroffentlicht da okonomische Probleme bestanden und eine Beteiligung der meisten Musiker nicht gewunscht war So produzierte Maciunas nur Fluxus I fertiggestellt 1964 sowie weitere Produktionen bis ins Jahr 1975 Almus Galerie und AG Galerie Bearbeiten Bei einem weiteren Treffen im November 1960 beschlossen Almus Salcius und Maciunas die Almus Galerie zu erweitern Einen Monat spater fanden sie passende Geschaftsraume in der Madison Avenue 925 in der Nahe der Park Bernet Galerien Die Galerie wurde AG Gallery fur Almus und George benannt Fur den Unterhalt sollten die dort ausgestellten Kunstler mitaufkommen zudem versuchte Maciunas durch Handel mit seltenen Musikinstrumenten Buchern und Delikatessen die Galerie zu finanzieren Nachdem von Marz bis Juli 1961 neben ersten Ausstellungen und Performances auch Konzerte unter dem Titel Musica Antiqva et Nova veranstaltet worden waren war wegen geringen Zulaufs die Finanzierung nicht mehr gewahrleistet und die Galerie wurde im August 1961 geschlossen George Maciunas andert seinen Namen von Jurgis zu George Erste Fluxus Veranstaltungen Bearbeiten nbsp Manifesto Festum Fluxorum Fluxus Dusseldorf Februar 1963Im Jahre 1961 nahm Maciunas in New York zusammen mit George Brecht Al Hansen und Allan Kaprow an den ersten Happenings teil und fertigte im September desselben Jahres Layouts fur La Monte Youngs An Anthology Im Herbst ging Maciunas mit seiner Mutter nach Wiesbaden wo er als Zivilangestellter und Graphiker bei der US Air Force arbeitete In Wiesbaden grundete er die Fluxus Gruppe und machte Bekanntschaft mit den wichtigsten Kunstlern der Avantgarde in Deutschland und Frankreich Im September 1962 folgte die Konzertreihe Fluxus Internationale Festspiele Neuester Musik bestehend aus 14 Auffuhrungen im Horsaal des Stadtischen Museums in Wiesbaden die als erste Fluxus Veranstaltungen angesehen werden Die wichtigsten Teilnehmer waren neben Maciunas Nam June Paik Dick Higgins Wolf Vostell Emmett Williams und die Komponisten Karlheinz Stockhausen und John Cage Darauf fanden sechs Konzerte in der Nikolai Kirche in Kopenhagen und sieben Konzerte am Centre American des Artistes in Paris statt Im Februar 1963 veroffentlichte er das Fluxus Manifest fur das Fluxus Festival FESTUM FLUXORUM FLUXUS das von Joseph Beuys in der Aula der Kunstakademie Dusseldorf organisiert wurde Maciunas verfasste zahlreiche Dokumentationen und sammelte und ordnete Artefakte zur Fluxuskunst Wichtige Teile davon befinden sich in der Staatsgalerie Stuttgart und im Museum Wiesbaden nbsp Plattencover Joseph Beuys Nam June Paik Fluxus Soiree 1978 Spate Jahre Bearbeiten Nachdem ihn die US Army wegen haufiger Krankheit entlassen hatte kehrte er im September 1963 nach New York zuruck Ab 1965 traten die Veranstaltungen in den Hintergrund stattdessen fertigte Maciunas zahlreiche Multiples und Fluxus Publikationen an Im Jahr 1966 grundete Maciunas die Fluxhouse Cooperative Building Projects eine gemeinnutzige Kooperative zur Finanzierung von Lofts in SoHo Er kaufte hierfur mehrere Hauser in New York mit dem Ziel Kunstlern Filmemachern und Tanzern zu helfen adaquate Arbeits und Lebensraume zu vermitteln 1975 nachdem er von einem Handwerker angegriffen wurde wobei er ein Auge verlor zog er nach New Marlborough Massachusetts Im Sommer 1977 erkrankte Maciunas an Krebs Im Februar 1978 heiratete er die Dichterin Billie Hutching Drei Monate spater starb er am 9 Mai im University Hospital in Boston Die Beerdigung fand am 11 Mai 1978 auf dem Fresh Pond Crematory Queens in New York statt Posthum Bearbeiten Am 7 Juli 1978 gaben Joseph Beuys und Nam June Paik in der Aula der Staatlichen Kunstakademie Dusseldorf ein Klavierduett Fluxus Soiree In memoriam George Maciunas Maciunas starb im Alter von 47 Jahren In Umkehrung dieser Zahlen war die Dauer des Klavierduetts fur 74 Minuten geplant Das Ende dieses denkwurdigen Abends wurde durch einen Wecker bestimmt der auf 21 14 Uhr gestellt war 2 3 Einzelausstellungen Bearbeiten1992 George Maciunas Fluxus Galerie und Edition Hundertmark Koln 1996 Stiftung Starke Berlin 1999 Gallery Susan Inglett New York 2001 Art in General New York 2003 George Maciunas Kunstbibliothek Staatliche Museen zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Berlin 2006 George Maciunas Learning Machines Von der Kunstgeschichte bis zur Fluxus Chronologie Kunstsammlung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Budapest 2007 George Maciunas Der Traum von Fluxus Kunsthalle Bielefeld Fluxus Multiple Strategies Joseph Beuys George Maciunas Busch Reisinger Museum Harvard University Art Museums Cambridge MassachusettsWerke Auswahl Bearbeiten1962 1964 Flux Year Box Flux 1 Holzkasten 5 9 24 3 21 6 cm darin Buch mit gefacherten Seiten In den gefacherten Seiten stecken Buch Events Objekte Kompositionen und Essays verschiedener Fluxus Kunstler Multiple Edition Fluxus George Maciunas New York 1963 Preview Review Fluxus achtteiliges beidseitig bedrucktes Leporello mit Vor und Ruckschau von Fluxus Aktionen und Publikationen Edition Fluxus George Maciunas New York 1964 Flux Chess with Grinders Schachbrett aufklappbarer Holzkasten 7 17 17 cm Schachfiguren Schleifsteinsatze 1968 USA Surpasses All The Genocide Records Poster mit den Farben Rot Weiss und Blau des Banners der USA Offset auf weissem Papier 54 88 cm Literatur BearbeitenRene Block Gabriele Knapstein Konzept Eine lange Geschichte mit vielen Knoten Fluxus in Deutschland 1962 1994 Institut fur Auslandsbeziehungen Stuttgart 1995 Thomas Kellein FLUXUS Kunsthalle Basel Edition Hansjorg Mayer Katalog zur Ausstellung vom 21 August bis 31 Oktober 1994 Basel 1994 Mr Fluxus A Collective Portrait of George Maciunas 1931 1978 Emmett Williams Ann Noel Ay O Thames amp Hudson 1998 ISBN 0 500 97461 6 Astrit Schmidt Burkhardt Maciunas Learning Machines From Art History to a Chronology of Fluxus With a Forword by Jon Hendricks Second revised and enlarged edition Wien and New York 2011 ISBN 978 3 7091 0479 8 Ursula Peters Georg F Schwarzbauer Hrsg FLUXUS Aspekte eines Phanomens 15 Dezember 1981 31 Januar 1982 Kunst und Museumsverein Wuppertal 1982 George Maciunas and Jonas Mekas Two Lithuanians in the International Avant Garde ISBN 9955 548 01 0 Der Traum von Fluxus George Maciunas Eine Kunstlerbiographie Thomas Kellein Walther Konig 2007 ISBN 978 3 86560 228 2 Petra Stegmann The lunatics are on the loose European Fluxus Festivals 1962 1977 Down with art Potsdam 2012 ISBN 978 3 9815579 0 9 Filme uber George Maciunas BearbeitenGeorge Jeffrey Perkins USA 2018 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber George Maciunas im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Videokunst von George Maciunas George Maciunas Fluxus Manifest Interviews mit George Maciunas Sep 1977 Biografie George Maciunas Medienkunstnetz de Biografie George Maciunas ifa de Biografie George Maciunas kunstwissen de Einzelnachweise Bearbeiten Jon Hendricks Fluxus aufdecken Fluxus entdecken In Rene Block Gabriele Knapstein Konzept Eine lange Geschichte mit vielen Knoten Fluxus in Deutschland 1962 1994 Institut fur Auslandsbeziehungen Stuttgart 1995 S 120 Joseph Beuys amp Nam June Paik In Memoriam George Maciunas Klavierduett Discogs abgerufen am 8 Februar 2023 Mitschnitt abgerufen am 8 Februar 2023 George 2018 IMBdNormdaten Person GND 119081784 lobid OGND AKS LCCN n85173011 VIAF 36975044 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maciunas GeorgeALTERNATIVNAMEN Maciunas GeorgeKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer KunstlerGEBURTSDATUM 8 November 1931GEBURTSORT KaunasSTERBEDATUM 9 Mai 1978STERBEORT Boston Abgerufen von https de wikipedia org w index php title George Maciunas amp oldid 236914528