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Georg von Kanitz 18 Juli 1877 in Pansevitz auf Rugen 15 Januar 1916 bei Kangawar in Persien vermisst war ein deutscher Jurist Heeresoffizier Diplomat Legationsrat und Militarattache Inhaltsverzeichnis 1 Beruflicher Werdegang 2 Einsatz in Asien 3 Familie 4 Publikationen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseBeruflicher Werdegang BearbeitenDas Gymnasium besuchte Georg von Kanitz zuerst in Wernigerode spater in Norden Ostfriesland Zu Ostern 1897 legte er das Abitur ab Daran schloss sich ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Heidelberg an Seine Dissertation legte er 1901 gemeinsam mit Rudolv von Stillfried Alcantara vor Sie beschaftigte sich mit Entwicklungs und Personalfragen des koniglich preussischen Ordens vom Schwarzen Adler Zeitnah leistete er Militardienst und wurde im Januar 1900 zum Leutnant befordert Nach weiteren neun Jahren im kaiserlichen Heer erhielt von Kanitz im Oktober 1909 die Beforderung zum Oberleutnant Einsatz in Asien BearbeitenEin Jahr spater erhielt von Kanitz eine Einberufung zum Auswartigen Dienst Dabei sollte ab Mai 1910 seine Eignung fur eine diplomatische Laufbahn uberpruft werden Das erfolgte zuerst durch seine Kommandierung an die preussische Gesandtschaft in Teheran Neben der Sammlung von Erfahrungen im Umgang mit der neuen Materie sollte dabei auch seine Motivation fur kunftige Auslandseinsatze gestarkt werden Den Dienst im Iran trat er Anfang August 1910 an Vorgesehen waren dabei neun Monate im Ausland Mit der Beendigung seines ersten Auftrages trat von Kanitz im April 1911 die Ruckreise an Diese fuhrte ihn 1911 uber das kaum erschlossene Gebiet von Russisch Turkestan Uber diese Reise fertigte er einen ausfuhrlichen Bericht an Aus diesem lassen sich seine Route und die dabei gemachten Beobachtungen nachvollziehen Dazu gehorten die Lebensweise der dort wohnenden Menschen die Produkte der Landwirtschaft und der Abbau von Bodenschatzen Das alles erganzte von Kanitz mit Feststellungen uber militarische Objekte 1 Diese Berichterstattung bildete mit seiner Ankunft in Berlin die Grundlage fur seine Prufung hinsichtlich der Eignung fur den diplomatischen Dienst Er wurde fur geeignet befunden und wurde fur Dienstleistungen im Haus des Auswartigen Amtes ab Juni 1911 eingesetzt Dabei durchlief er mehrere Abteilungen und erhielt am Ende die Zulassung fur den diplomatischen Dienst 2 Ab Dezember 1911 kam von Kanitz an der Gesandtschaft in Belgrad zum Einsatz Hier nahm er die Geschafte eines Legationssekretars wahr Kurz darauf wurde ihm die kommissarische Leitung der Geschaftsstelle ubertragen Im Sommer des Folgejahres legte er dann die obligatorischen diplomatischen Prufungen in Berlin ab Mit diesem Zeitpunkt schied er offiziell aus dem Militardienst aus Er kehrte als Legationssekretar nach Belgrad zuruck Bis zum Ende erhielt er zwischenzeitlich mehrere Kommandierungen ins Auswartige Amt Der nachste Wechsel fuhrte ihn Anfang 1912 an die deutsche Botschaft nach Konstantinopel Fur ein Jahr geplant wurde er als 2 Sekretar verwendet Durch den Beginn des Ersten Weltkrieges wurde im Sommer 1914 dieser Einsatz unterbrochen und von Kanitz kehrte mobilisiert in den Militardienst zuruck Kurz zuvor war er noch zum Rittmeister d R befordert worden Nach 6 Monaten im kaiserlichen Heer erhielt er Anfang 1915 den Charakter als Legationsrat So ausgestattet reiste er in den Iran und ubernahm an der Gesandtschaft in Teheran die Aufgaben des Militarattaches Sein Vorgesetzter war der Gesandte Heinrich XXXI Reuss zu Kostritz jungere Linie 1868 1929 Dieser fuhrte bereits seit Sommer 1912 die Geschafte der Gesandtschaft in Teheran 3 Seinen Dienst trat von Kanitz Anfang Mai 1915 an Dabei fungierte er als Verbindungsglied zwischen dem Auswartigen Amt und den im Persischen Raum eingesetzten Heereskraften 4 Diese stiessen zeitweilig bis in die Grenzbereiche des britischen Kolonialreiches vor Bei einem solcher Einsatze Anfang 1916 in den Raum bis zur irakischen Grenze bei Kangavar kehrte von Kanitz nicht zuruck Mit dem Datum des 15 Januar 1916 wurde er als vermisste Person gefuhrt 5 Der von Militarattache von Kanitz geleistete Einsatz in feindlichem Gebiet wurde nach dem Ende des Krieges dokumentiert und fur die Wurdigung seiner Dienste genutzt Im Verlaufe der Jahre hat dieses Ereignis zur Legendenbildung fur Einsatze im Feindesland mit beigetragen 6 Familie BearbeitenDie Eltern von Georg waren der preussische Kammerherr und Mitglied des preussischen Abgeordnetenhauses Hans von Kanitz sowie dessen Ehefrau Maria geborene Freiin von Krassow Publikationen BearbeitenDie Ritter des Koniglich Preussischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler und ihre Wappen 1701 1901 Nach dem Stande vom 1 Januar 1901 gemeinsam mit Rudolv von Stillfried Alcantara Moeser Verlag Berlin 1901Bericht Georg von Kanitz an das Auswartige Amt 1911 in Turkestan in Martin Kroger Die Karawane des Gesandten und andere Reiseberichte deutscher Diplomaten Vandenhoeck amp Ruprecht Verlag Gottingen 2009 S 92ff Literatur BearbeitenTobias C Bringmann Handbuch der Diplomatie 1815 1963 Saur Munchen 2001 ISBN 3 598 11431 1 Monika Gronke Geschichte Irans Von der Islamisierung bis zur Gegenwart 5 Auflage C H Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 48021 8 Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 2 Schoningh Paderborn u a 2005 ISBN 3 506 71841 X S 470f Martin Kroger Die Karawane des Gesandten und andere Reiseberichte deutscher Diplomaten Vandenhoeck amp Ruprecht Verlag Gottingen 2009Heinrich Otto Meissner Militarattaches und Militarbevollmachtigte in Preussen und im Deutschen Reich Geschichte der Militardiplomatie Rutten amp Loening Verlag Berlin 1957Hermann Schafer Der deutsche Lawrence in Die Welt Nr 102 vom 3 Mai 1975Einzelnachweise Bearbeiten Martin Kroger Die Karawane des Gesandten und andere Reiseberichte deutscher Diplomaten Vandenhoeck amp Ruprecht Verlag Gottingen 2009 S 92ff Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 2 Schoningh Paderborn u a 2005 ISBN 3 506 71841 X S 470f Monika Gronke Geschichte Irans Von der Islamisierung bis zur Gegenwart 5 Auflage C H Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 48021 8 S 75ff Heinrich Otto Meissner Militarattaches und Militarbevollmachtigte in Preussen und im Deutschen Reich Geschichte der Militardiplomatie Rutten amp Loening Verlag Berlin 1957 S 58ff Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 2 Schoningh Paderborn u a 2005 ISBN 3 506 71841 X S 471 Hermann Schafer Der deutsche Lawrence in Die Welt Nr 102 vom 3 Mai 1975PersonendatenNAME Kanitz Georg vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Heeresoffizier Diplomat Legationsrat und MilitarattacheGEBURTSDATUM 18 Juli 1877GEBURTSORT Pansewitz auf RugenSTERBEDATUM 15 Januar 1916STERBEORT bei Kangawar in Persien vermisst Abgerufen 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