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Das Ubereinkommen uber weitraumige grenzuberschreitende Luftverunreinigung Convention on Long range Transboundary Air Pollution LRTAP ist ein volkerrechtlicher Vertrag zur Luftreinhaltung 1 Das Ubereinkommen wurde am 13 November 1979 in Genf geschlossen und ist am 16 Marz 1983 in Kraft getreten Es wird auch Genfer Luftreinhalteabkommen LRTAP Convention on Long Range Transboundary Air Pollution Genfer Ubereinkommen oder Genfer Konvention genannt sofern keine Verwechslungsgefahr mit den Genfer Konventionen des Kriegsrechts besteht Das Abkommen wurde zwischen europaischen Staaten USA und Kanada und der Sowjetunion geschlossen und ist weiterhin in diesem Wirkungskreis gultig Derzeit gibt es 51 Vertragsparteien Die Einhaltung wird von der Wirtschaftskommission fur Europa UNECE uberwacht Auf der Basis des Genfer Ubereinkommens sind bisher acht Protokolle erarbeitet worden Diese sind Das Goteborg Multi komponentenprotokoll und seine Vorlaufer Abkommendas Helsinki Protokoll zur Reduzierung der Schwefelemissionen bzw deren grenzuberschreitender Stoffstrome um mindestens 30 Prozent 2 1985 verabschiedet am 2 September 1987 in Kraft getreten das erweiterte Oslo Protokoll wurde 1994 verabschiedet und trat am 5 August 1998 in Kraft 3 das Montrealer Protokoll zur Reduktion Ozon schadlicher Fluorchlorkohlenwasserstoffe 16 September 1987 beschlossen seit 1 Januar 1989 in Kraft das Sofia Protokoll zur Kontrolle der Stickoxidemissionen oder deren grenzuberschreitender Stoffstrome 1988 verabschiedet am 14 Februar 1991 in Kraft getreten 4 das Genfer Protokoll uber fluchtige organische Verbindungen VOC 1991 verabschiedet am 29 September 1997 in Kraft getreten 5 das Aarhus Protokoll uber die Schwermetalle 1998 verabschiedet am 29 Dezember 2003 in Kraft getreten 6 das Aarhus Protokoll uber langlebige bzw persistente organische Schadstoffe POP 1998 verabschiedet am 23 Oktober 2003 in Kraft getreten 7 das Goteborg Protokoll Multikomponentenprotokoll 8 zur Vermeidung von Versauerung und Eutrophierung sowie des Entstehens von bodennahem Ozon 1999 verabschiedet am 17 Mai 2005 in Kraft getreten 2012 verscharft 9 10 Das Goteborg Protokoll legt fur die Unterzeichnerstaaten praktisch alle europaischen Staaten sowie USA und Kanada Grenzen fur die jahrlichen Emissionen der geregelten Schadstoffe SO2 NOx NH3 und VOC fur das Jahr 2010 Bezugsjahr fur die prozentuale Reduktion 1990 fest Landerspezifische Grenzwerte fur jahrliche Emissionsmengen gemass dem Goteborg Protokoll die bis zum Jahr 2010 erreicht werden mussten Land Schwefeldioxid Stickoxide Ammoniak VOCDeutschland 520 kt 90 1 051 kt 60 550 kt 28 995 kt 69 Osterreich 91 kt 57 107 kt 45 66 kt 19 159 kt 55 Schweiz 43 kt 40 79 kt 52 63 kt 13 144 kt 51 Europa 16 436 kt 75 6 671 kt 49 3 129 kt 15 6 600 kt 57 kt 1 000 TonnenIn Deutschland sanken die energiebedingten Stickoxidkonzentrationen von 2 861 kt im Jahre 1990 auf 1 442 kt im Jahre 2005 Die Schwefeldioxidkonzentration verringerte sich von 5 350 kt im Jahre 1990 auf 560 kt im Jahr 2005 Die Kohlenmonoxidabgase sanken von 12 145 kt im Jahr 1990 auf 4 035 kt im Jahr 2005 Wahrend bisherige Protokolle nur einen einzelnen Schadstoff betrachteten werden die Auswirkungen von Schwefel und Stickstoffverbindungen sowie von fluchtigen organischen Verbindungen VOC und Ozon im Zusammenhang betrachtet Das Goteborg Protokoll ist durch seinen Problem ubergreifenden Ansatz gekennzeichnet und wird daher auch als Multi Effekt oder als Multikomponenten Protokoll bezeichnet Gleich drei Problemfelder sollen entscharft werden die Bildung von bodennahem Ozon durch die Emissionsreduktion von Ozon Vorlaufersubstanzen Stickoxide NOx und fluchtige organische Verbindungen VOC die Versauerung von Boden und Gewassern durch die Emissionsreduktion von Stoffen die zur Versauerung der Niederschlage SO2 NOx beitragen die Eutrophierung Nahrstoffanreicherung durch atmospharischen Stickstoffeintrag NOx NH3 Weblinks BearbeitenUN ECE Informationen vom Umweltbundesamt Lesefassung des Ubereinkommens im Bundesgesetzblatt PDF 51 kB Informationen des Bundes Umweltministeriums Memento vom 24 Dezember 2012 im Internet Archive Das Ubereinkommen in der Systematischen Sammlung des Bundesrechts in der Schweiz Second Protocol to the Convention on Long Range Transboundary Air Pollution Vertrag verfugbar in ECOLEX the gateway to environmental law englisch Einzelnachweise Bearbeiten UNECE 1979 Geneva Convention H Koschel K L Brockmann T F N Schmidt M Stronzik H Bergmann Handelbare SO2 Zertifikate fur Europa Physica Verlag Heidelberg 1998 S 167 ff UNECE 1985 Helsinki Protocol 1994 Oslo Protocol UNECE 1988 Sofia Protocol UNECE 1991 Geneva Protocol UNECE 1998 Aarhus Heavy Metals Protocol UNECE 1998 Aarhus POP Protocol Multi effect Protocol in der englischsprachigen Wikipedia Parties to UNECE Air Pollution Convention approve new emission reduction commitments for main air pollutants by 2020 UNECE Pressemitteilung vom 4 Mai 2012 UNECE 1999 Gothenburg Protocol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ubereinkommen uber weitraumige grenzuberschreitende Luftverunreinigung amp oldid 228792487