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Der General Problem Solver GPS ist eine von Herbert A Simon und Allen Newell ab 1957 entwickelte Software zur Realisierung einer allgemeinen Problemlosungsmethode im Rahmen der damals beginnenden Forschung zur Kunstlichen Intelligenz Die Software wurde von Simon und Newell in dem Artikel GPS a Program That Simulates Human Thought beschrieben In diesem Versuch der schliesslich als gescheitert angesehen wurde flossen sowohl kognitionswissenschaftliche Aspekte als auch Methoden zur mathematischen Formalisierung von Problemen und Problemlosen Die Software und das entwickelte theoretische Rahmenwerk hatte massgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der kognitiven Psychologie sowie der Kunstlichen Intelligenz Das Scheitern des allgemeinen Problemlosungsansatzes fuhrte schliesslich zur Entwicklung von Expertensystemen die auf einem engeren Wissensgebiet zu besseren Ergebnissen gelangen sollten Arbeitsweise BearbeitenDer GPS basierte auf dem Prinzip der Problemreduktion Dabei wird ein Problem so in Teilprobleme zerlegt dass es gelost werden kann indem man die gewonnenen einzelnen Teilprobleme lost Diese Methode steht der sogenannten Problemtransformation gegenuber bei der ein Problem in ein anderes Problem transformiert wird dessen Losung man schon kennt oder leichter finden kann Aufgrund der Anwendung von Problemreduktion lasst sich der GPS der Gruppe der zustandsbasierten Problemloser zuordnen Ein Problem wird dabei durch einen Raum moglicher Zustande formalisiert zwischen denen mittels Operationen Ubergange herbeigefuhrt werden Der Einsatz der Operationen zielte im Falle von GPS eben auf Problemreduktion Eine Reihe von Autoren hat spater dargelegt dass dieser Ansatz keineswegs so allgemein war wie man in der ersten Euphorie und aufgrund des anmassenden Namens geglaubt hatte So kommentierte etwa McDermott in einem beruhmt gewordenen Artikel Artificial Intelligence Meets Natural Stupidity nicht ohne Spott dass das Programm wohl anstelle von GPS besser LFGNS Local Feature Guided Network Searcher hatte heissen sollen Tatsachlich konnte GPS nur auf wohldefinierte Probleme wie etwa das Beweisen simpler Theoreme aus Logik und Geometrie Wortpuzzle oder Schach angewandt werden Beispiel BearbeitenSimon und Newell geben ein Beispiel fur die Losung des logischen Problems der Transformation von L1 R P Q in L2 Q P R Newell amp Simon 1972 Seite 420 Dieses Beispiel gibt einen Einblick in die Arbeitsweise des GPS Goal 1 Transform L1 into L0 Goal 2 Reduce difference between L1 and L0 Goal 3 Apply R1 to L1 Goal 4 Transform L1 into condition R1 Produce L2 P Q R Goal 5 Transform L2 into L0 Goal 6 Reduce difference between left L2 and left L0 Goal 7 Apply R5 to left L2 Goal 8 Transform left L2 into condition R5 Goal 9 Reduce difference between left L2 and condition R5 Rejected No easier than Goal 6 Goal 10 Apply R6 to left L2 Goal 11 Transform left L2 into condition R5 Produce L3 P Q R Goal 12 Transform L3 into L0 Goal 13 Reduce difference between left L3 and left L0 Goal 14 Apply R1 to left L3 Goal 15 Transform left L3 into condition R1 Produce L4 Q P R Goal 16 Transform L4 into L0 Identical QEDLiteratur BearbeitenA Newell J C Shaw und H A Simon Report on a general problem solving program 1958 online PDF A Newell und H A Simon 1961 GPS a program that simulates human thought in E Feigenbaum und J Feldmann Hrsg 1995 Computers and Thought ISBN 0262560925 A Newell und H A Simon 1972 Human problem solving Englewood Cliffs N J Prentice Hall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title General Problem Solver amp oldid 174348283