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Gelterkindersturm wird der Uberfall in der Nacht vom 6 auf den 7 April 1832 der Baselbieter Landbevolkerung auf die Baselstadttreue Gemeinde Gelterkinden genannt Inoffizielles gemeinsames Kantonswappen von Stadt und Land wie es in der Kuppel des Bundeshauses abgebildet istInhaltsverzeichnis 1 Die Vorgeschichte 2 Der Sturm 3 Der neue Kanton Baselland 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksDie Vorgeschichte BearbeitenIm Jahre 1830 garte es im Kanton Basel Die Landbevolkerung war im Grossen Rat verhaltnismassig in der Minderheit Steuern und Gebuhren waren fur Landschaftler vergleichsweise hoher als fur Stadter Die Gemeinden forderten Gleichberechtigung was ihnen jedoch von der Stadt nicht gewahrt wurde Das politische Klima war vergiftet und viele Dorfer trennten sich von der Stadt Einige Gemeinden hielten jedoch zu Basel Gelterkinden war eines dieser Baseltreuen Dorfer nbsp Wappen von GelterkindenIm Dorf standen zwei grosse Seidenbandwebereien der Basler Seidenherren die Obere Fabrik und die Untere Fabrik Diese boten den Gelterkinder Posamentern Arbeit und Auskommen man wollte es mit den Stadtern nicht verscherzen und hielt treu zu Basel Dies wiederum gefiel den umliegenden Gemeinden nicht und die Gelterkinder Einwohner wurden massiv bedroht In Gelterkinden wurden deshalb auf Beschluss der Tagsatzung drei Kompanien eidgenossischer Truppen zum Schutz des Dorfes stationiert Auch die Stadt wollte jedoch Gelterkinden Ehre erweisen indem sie ihm am 6 April 1832 uber Rheinfelden das Fricktal Anwil und das Grossholz eine Besatzung von 160 Mann Garnisonstruppen unter dem Kommando von Hauptmann Geigy schickte Den eidgenossischen Reprasentanten Merk und La Harpe und dem Befehlshaber der eidgenossischen Truppen Oberst Donats gefiel es nicht dass die Basler Stanzler so wurde die stadtische Berufstruppe genannt nach Gelterkinden kamen Sie befurchteten es konne zu Spannungen kommen und sie hatten Recht Schon gleichen Tags erschienen an der Dorfgrenze bewaffnete Baselbieter man nannte sie Freisinnige Revoluzzer oder Patrioten und es wurden immer mehr Der Sturm Bearbeiten nbsp GelterkindersturmEidg Reprasentanten beschutzen einen Basler Leutnant im Hintergrund die brennende Untere Fabrik Bald fielen die ersten Schusse und es gab die ersten Verwundeten Die Untere Fabrik ging in Flammen auf Die Eidgenossischen Reprasentanten schickten Unterhandler und versprachen die Stanzler aus Gelterkinden zu verjagen Darauf zogen sich die Freisinnigen etwas zuruck Die Basler Verteidiger wollten jedoch nicht abziehen Da verliessen die Eidgenossischen Truppen fluchtartig Gelterkinden und zogen sich uber Rickenbach nach Rheinfelden zuruck und zwar so ubersturzt dass sie sogar ihre Wachsoldaten zuruckliessen Jetzt da die Eidgenossischen Vermittler und Verteidiger weg waren erschien auf der unteren Brucke der alte Engelwirt von Liestal man nannte ihn General Buser Er war ein bekannter Hetzer und der Anfuhrer der Baselbieter Er stachelte die Revoluzzer an und rief zu Mord und Totschlag auf Da hielt die Angreifer nichts mehr auf Nun merkten die Stanzler dass sie mit ihrer Anwesenheit nur Ungluck uber Gelterkinden bringen werden Sie traten den Ruckzug an uber Runenberg nach Aarau und hinuber nach Sackingen dann am rechten Rheinufer entlang nach Basel Mit dem Ruckzug der Baslertruppen brach die Gegenwehr zusammen und die Baselbieter nahmen das Dorf ein Fieberhaft suchten sie nach Samuel Pumpin und Rossliwirt Freivogel den beiden Anfuhrern der Gelterkinder und nach Pfarrer Buxdorf fanden sie aber nicht Inspektor Pumpins Hauser wurden in Brand gesetzt Nach der langen Nacht plagte die Angreifer Hunger und Durst Sie drangen in Keller und Vorratskammern ein und taten sich an Wein und Lebensmittel gutlich Was sie nicht zu trinken mochten verschutteten sie mutwillig auf den Kellerboden Sogar in der Kirche auf dem Altar soll gewirtet worden sein mit Wein Schnaps Wurst und Brot aus dem Pfarrhaus Im Hinterzimmer der Gaststatte Rossli lagen die zuruckgelassenen verwundeten Basler Die besoffenen Landschaftler behandelten diese mit Fausten und Gewehrkolben einer wurde mit einer Kegelbahn Kugel erschlagen Funf Manner und eine Frau mussten beim Gelterkindersturm vom 6 auf den 7 April 1832 ihr Leben lassen und wurden in einem Gemeinschaftsgrab beerdigt Bald darauf wurde in Basel ein Gelterkinderverein gegrundet mit dem Ziel dem schwergepruften Dorfe zu helfen Innert kurzester Zeit kamen uber dreissigtausend Franken zusammen Der neue Kanton Baselland Bearbeiten nbsp Karikatur zur Basler Kantonstrennung von 1833 Der konservativ aristokratische Stadter wird vom liberalen Bauern ubervorteiltDie Eidgenossische Tagsatzung sanktionierte am 26 August 1833 die Trennung des Kantons Basel in zwei Halbkantone unter dem Vorbehalt dass sie sich spater wieder vereinigen sollen Die argsten Gegner einer Trennung Gelterkinden und Reigoldswil mussten sich in ihr Schicksal ergeben Ein Jahr spater als der neue Kanton Baselland seinen ersten Geburtstag feierte wurden an Gelterkindens Kirchenglocken die Kloppel abgeschnitten damit das verordnete Festgelaute nicht abgehalten werden konnte In Reigoldswil wurde ein Trauergottesdienst abgehalten Im Jahre 1840 wurde Gelterkinden beim Gelterkinderhandel nochmals von Baselbieter Truppen besetzt Siehe auch BearbeitenGeschichte von Gelterkinden Basler KantonstrennungLiteratur BearbeitenHeimatkunde von Gelterkinden von 1864 Seiten 73 75 Heimatkunde von Gelterkinden von 1966 Seite 20 430 Jahre Pumpin von Gelterkinden von 1986 Seiten 100 104Weblinks BearbeitenFriedrich Freivogel Rossliwirt Gelterkinder Wirtschaftsgeschichte die Ursprunge letzter Teil Wir haben Hier Zwey Brafe Wirthshauser Artikel aus der Volksstimme vom 15 Juni 2000 PDF Datei 208 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gelterkindersturm amp oldid 234152977