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Die Gedenkstatte Gudendorf Kreis Dithmarschen Schleswig Holstein soll an sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter erinnern die hier wahrend des Zweiten Weltkrieges in einem Lager umgekommen sind Die Gedenkstatte liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes Klev von Windbergen bis St Michaelisdonn Gedenkstatte Gudendorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gestaltung 3 Graberfelder 4 Gedenken 5 Literatur 6 Quellen 7 WeblinksGeschichte BearbeitenSowjetische Kriegsgefangene kamen in Schleswig Holstein in einem erbarmlichen Zustand an da sie nur unzureichend ernahrt wurden Kurz nach dem Uberfall Nazi Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 entstand in Gudendorf ein Gefangenenlager fur sowjetische Kriegsgefangene Auf einer Flache von rund einem Hektar standen an der heutigen Schulstrasse Baracken in denen die sowjetischen Kriegsgefangenen untergebracht waren Das Lager gehorte zum STALAG Stammlager XA Schleswig Ausserdem wurden an der Strasse nach St Michaelisdonn in der Nahe von Hindorf Baracken aufgestellt die als Seuchenrevier dienen sollten Ein Teil des Gelandes diente auch als Wehrertuchtigungslager Im April 1944 wurde das seit 1941 in Kaltenkirchen Heidkaten befindliche Stalag X Az Erweitertes Krankenrevier fur arbeitsunfahige und kranke sowjetische Kriegsgefangene nach Gudendorf in den Bereich der jetzigen Schulstrasse verlegt Uber die genauen Bedingungen unter denen die Gefangenen leben und arbeiten mussten ist nur wenig bekannt Gerhard Hoch hatte das Vorgangerlager Heidkaten als Sterbelager charakterisiert 1 Dies kann nach jungeren Forschungen nicht mehr aufrechterhalten werden kann 2 Nach Schatzungen aus den Funfzigerjahren sollen 1944 und 1945 3 000 sowjetische Kriegsgefangene in Gudendorf gestorben sein 3 Der Historiker Martin Gietzelt konnte dagegen nach einer Auswertung der Personalkarten 46 Verstorbene festmachen er rechnet mit weniger als einhundert Toten 4 Nach Kriegsende diente das Gelande als Auffanglager fur Jugendliche aus den deutschen Ostgebieten als Reservelazarett und als ziviles Objekt des Kreiskrankenhauses Suderdithmarschen bevor 1946 eine erste Gedenkstatte eingerichtet wurde Gestaltung Bearbeiten nbsp Gedenkstatte Gudendorf Denkmal DetailDie Gedenkstatte fur die Toten von Gudendorf sowie fur weitere 228 Verstorbene die man von anderen Lagern u a aus Eggebek hierher umgebettet hatte wurde 1960 61 auf Initiative des Kreises Suderdithmarschen von dem Kieler Landschaftsgartner Hans Erik Brodersen und dem Bildhauer Siegfried Assmann aus Grosshansdorf errichtet und ersetzte eine kleinere Anlage von 1946 Sie wurde im Fruhjahr 1961 fertiggestellt Im Zentrum befindet sich eine 11 Meter hohe Betonsaule in deren Aussparung sich eine Bronzeplastik befindet die den Totenschiffer Charon aus der griechischen Mythologie darstellt der mit seinem Nachen eine trauernde Mutter mit ihrem toten Sohn uber den Acheron Fluss an den Eingang des Hades fahrt Die Fahrtrichtung des Bootes fuhrt direkt auf die Besucher zu wenn sie sich dem Mahnmal nahern Graberfelder BearbeitenDie drei symbolischen Graberfelder mit ihren Steinringen erinnern an das mit Stacheldraht eingezaunte Lager Dem Gedenken an die Toten die in weiter nicht gekennzeichneten Massengrabern des Dunensandes hier im Umkreis liegen ist das erste Graberfeld gewidmet Die Namen dieser Toten sind fast alle unbekannt Auf den beiden anderen Graberfeldern sind 1961 durch Umbettung von schleswig holsteinischen Friedhofen 248 sowjetische Tote Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter beigesetzt worden Gedenken Bearbeiten1983 hat sich ein Kreis von Personen aus der antifaschistischen und der Friedensbewegung gegrundet der sich Initiative Blumen fur Gudendorf nennt Alljahrlich um den 8 Mai veranstaltet die Initiative auf dem Gudendorfer Ehrenfriedhof eine Mahn und Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Toten die Verbrechen des NS Regimes und als Aufruf zu Frieden und Volkerverstandigung Literatur BearbeitenVerena Meier Das Lager und die Gedenkstatte fur sowjetische Kriegsgefangene in Gudendorf Husum 2021 Schriftenreihe zur Erinnerungskultur in Norddeutschland Bd 1 Hrsg von der Burgerstiftung Schleswig Holsteinische Gedenkstatten Harald Schmid Sowjetische Kriegsgefangene im Erinnerungsschatten Die Gedenkstatte Gudendorf zwischen Staat und Zivilgesellschaft In Habbo Knoch Oliver von Wrochem Hrsg Entdeckendes Lernen Orte der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen Gottingen 2022 S 387 397 Harald Schmid Von vergessenen KZs zur historisch politischen Bildung Gedenkstatten und Erinnerungsorte in Schleswig Holstein in Burgerstiftung Schleswig Holsteinische Gedenkstatten Hrsg Gedenkstatten und Erinnerungsorte zur Geschichte des Nationalsozialismus in Schleswig Holstein Wegweiser und Bildungsangebote Redaktion Harald Schmid Rendsburg 2020 S 11 21 Online Fassung Quellen Bearbeiten Gerhard Hoch Erweitertes Krankenrevier Heidkaten In HOCH Gerhard SCHWARZ Rolf Hrsg Verschleppt zur Sklavenarbeit Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Schleswig Holstein Alveslohe 1985 78 Hoch hatte in einer unveroffentlichnzten Thomas Tschirner Kleine Fische Das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener in Schleswig Holstein Eine regionale Studie anhand von Personalkarten der im Erweiterten Krankenrevier Heidkaten gestorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen Examensarbeit Kiel 2011 55 62 68 Online http www zwangsarbeiter s h de Ergebnisse Tschirner Sowjetische 20Kriegsgefangene 20in 20S H pdf Uwe Danker Astrid Schwabe Schleswig Holstein und der Nationalsozialismus Neumunster 2005 S 139 Martin Gietzelt Die Gedenkstatte Gudendorf Von der Schwierigkeit zu erinnern In Katja Kohr Hauke Petersen Karl Heinrich Pohl Hrsg Gedenkstatten und Erinnerungskulturen in Schleswig Holstein Geschichte Gegenwart Zukunft Berlin 2011 81 Martin Gietzelt Die Gedenkstatte Gudendorf Dithmarschen Neue Forschungsergebnisse Heide Heft 3 2004 58 80 Martin Gietzelt Das Lager und die Gedenkstatte Gudendorf Studie zum Forschungsstand In Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig Holstein e V AKENS Hrsg Kritische Annaherungen an den Nationalsozialismus in Norddeutschland Festschrift fur Gerhard Hoch zum 80 Geburtstag am 21 Marz 2003 Informationen zur Schleswig Holsteinischen Zeitgeschichte 41 42 2003 330 353Hinweisschild am Eingang der Gedenkstatte Zeitschrift Dithmarschen Heft 1 1996 Gudendorf Gefangenenlager und Gedenkstatte Zeitschrift Dithmarschen Heft 3 2004 Martin Gietzelt Die Gedenkstatte Gudendorf Neue ForschungsergebnisseWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gedenkstatte Gudendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artikel uber die Gedenkveranstaltung 200654 018472222222 9 1047222222222 Koordinaten 54 1 6 5 N 9 6 17 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gedenkstatte Gudendorf amp oldid 238160419