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Garfield Akers 1902 in Mississippi zw 1953 und 1959 wahrscheinlich in Memphis Tennessee war ein US amerikanischer Bluessanger und gitarrist Gelegentlich agierte er auch unter dem Namen Garfield Partee 1 Seine Lebensdaten sind nicht gesichert die Kenntnisse seiner Biografie basieren fast vollstandig auf Berichten weniger Zeitzeugen Cottonfield Blues 1929 A Seite Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Aufnahmen 1 3 Memphis 2 Werk 3 Rezeption 4 Diskografie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Akers kam vermutlich als Jugendlicher nach Hernando Mississippi einer kleinen Stadt nahe Memphis Tennessee bereits zu dieser Zeit spielte er Gitarre In Hernando traf er auf Frank Stokes der heute vielfach als der Vater des Memphis Blues betrachtet wird gemeinsam mit ihm trat er Mitte bis Ende der 1910er Jahre als Songster eine Form des Wandermusikers Komodiant und Tanzer in der Doc Watts and his Spoan s Linament Medicine Show auf die den Suden der USA bereiste Mitte der 1920er Jahre heiratete er Missie Geburtsname unbekannt ihre Ehe blieb kinderlos Ebenfalls in den 1920er Jahren begegnete er dem Gitarristen Joe Callicott mit dem er bis weit in die 40er Jahre hinein zusammenspielte und der sein zweiter Gitarrist war Beide spielten die damals von Bluesgitarristen viel benutzten Instrumente der Marke Stella und traten an Wochenenden rund um Hernando auf wo sie es zu einiger Bekanntheit brachten Akers und Callicott lebten nicht von der Musik vielmehr verdiente Akers seinen Lebensunterhalt vor allem als Sharecropper eine Form der Schuldknechtschaft Aufnahmen Bearbeiten Callicott begleitete Akers auf dessen erster Aufnahme fur Vocalion Records dem zweiteiligen Cottonfield Blues zu der es im September 1929 im Peabody Hotel in Memphis kam Fur diese Aufnahme erhielt Akers vierzig Dollar 2 Callicott funf 3 Der Cottonfield Blues war Akers bekanntestes Stuck und er hatte es seit ca 1926 27 meist mit Callicott sehr oft gespielt und die Aufnahme zeigt wie gut Akers und Callicott harmonierten Obwohl Akers weiteres Material vorbereitet hatte kam es im Peabody Hotel zu keinen weiteren Aufnahmen da der Produzent J Mayo Williams andere ebenfalls anwesende Musiker aufnehmen wollte und so Akers Session rasch beendete Zu Akers zweiter Aufnahme kam es im Februar 1930 wobei die Stucke Jumpin And Shoutin Blues Dough Roller Blues eingespielt wurden Bei dieser Aufnahme ist nicht sicher ob Callicott Akers begleitete doch war das nach Auskunft von Callicott der Fall 4 Dafur spricht auch dass Callicott wahrend dieser Session vor Ort war denn seine einzige Solo Aufnahme aus dieser Zeit entstand damals wobei Akers fur Callicotts Travelling Mama Blues zudem als Verfasser angegeben wurde Memphis Bearbeiten In den 1940er Jahren beendeten Akers und Callicott ihre gemeinsame musikalische Arbeit und Akers zog nach Memphis wo er als Nachbar von Robert Wilkins lebte 5 und in einer Getreidemuhle arbeitete Moglicherweise war er mit Emma Horton verheiratet der Mutter von Big Walter Horton Mit diesem Nate Armstrong Little Buddy Doyle und Robert Lockwood Jr spielte er wochenends haufig in der Beale Street und trat um Memphis herum in Juke Joints auf Armstrong berichtet auch dass Akers zu der Zeit eine elektrische Gitarre spielte 2 Uber sein Todesdatum gibt es widerspruchliche Aussagen zumeist wird das Jahr 1959 genannt das The Mississippi Writers and Musicians Project gibt 1958 an 6 Nachforschungen uber eine Todesurkunde zwischen 1955 und 1964 schlugen jedoch fehl Nate Armstrong berichtete dass er bereits 1953 oder 1954 nach rund sechsmonatiger Krankheit gestorben sei bestatigt ist jedoch auch dies nicht Nur wenige Jahre nach seinem Tod erschien 1962 bei Origin Jazz Library die Compilation Really The Country Blues 1927 1933 auf der erstmals seit 1929 mit den beiden Teilen des Cottonfield Blues Stucke von Akers wieder veroffentlicht wurden 7 Werk BearbeitenAkers bekanntes Werk umfasst vier von ihm selbst eingespielte Stucke sowie ein weiteres von Joe Calicott eingespieltes Stuck Alle Stucke sind fur die Zeit schnell und stampfend gespielt und lassen Rhythm and Blues wie Rock n Roll deutlich vorausahnen Akers hatte eine hohe Stimme seinen heulenden tremolierenden Gesangsstil hatte er nach dem Vorbild von Ed Newsome geformt Robert Wilkins berichtete dass der unverkennbare und fur die Zeit sehr ungewohnliche Rhythmus allerdings nicht unbedingt von Akers selbst erfunden wurde sondern zwischen 1915 und 1920 bereits von zwei Brudern namens Byrd in der Gegend von Hernando gespielt worden sei 3 Mitte der 1920er muss Akers dann den Rhythmus adaptiert haben wie genau er dazu kam ist nicht klar Ahnliche Rhythmen tauchen im Blues erst spater wieder auf mit dem 1935 aufgenommenen jedoch 1940 erst veroffentlichten Look Who s Coming Down The Road von Joe McCoy sowie Robert Wilkins Get Away Blues 8 Der zweiteilige Cottonfield Blues ist ein Bluesstuck fur zwei Gitarren und Gesang in einem aus heutiger Perspektive sehr traditionellen Bluesschema Wahrend die Rhythmusgitarre in Achteln spielt ohne irgendwelche besonderen Betonungen oder einem ternaren Shuffle eher langweilig wirkend wird durch das nur vier Noten lange Motiv der Leadgitarre das immer auf der zweiten bzw funften Achtel beginnt und abwarts gerichtet ist ein Gegenrhythmus erzeugt sodass die eigentlich schweren Zeiten verschoben werden Dies fuhrt beim Zuhoren zu Irritationen da die Harmoniewechsel nicht mit den Taktwechseln ubereinzustimmen scheinen zumal auch der Gesang sich rhythmisch auf das richtige Metrum bezieht Dies und die sehr bluesige Gesangslinie die die Blue Notes stark in der Intonation verschleift und sich damit harmonisch von den Gitarren entfernt erzeugt einen Effekt der darauf abzielt den Gesang also den Sanger bzw Erzahler allein gelassen erscheinen zu lassen wodurch die Dramaturgie des Textinhaltes ein Mann wurde von seiner Geliebten verlassen gesteigert wird Rezeption BearbeitenAkers Stil beeinflusste zu seiner Zeit Bluesmusiker wie John Lee Hooker und Robert Wilkins 9 Aufgrund seines ausserst schmalen Werkes ist Akers heute ausserhalb von Liebhaberkreisen nur wenig bekannt Insbesondere der Cottonfield Blues jedoch ist unzahlige Male auf Vinyl und CD wiederveroffentlicht worden und gilt mittlerweile als Klassiker des Genres Der Bob Dylan Biograph Michael Gray wurdigte das Stuck als die Geburt des Rock n Roll von 1929 the birth of rock n roll from 1929 10 Don Kent hob hervor dass nur eine Handvoll von Gitarren Duetten des gesamten Blues dem unglaublichen Drive den komplizierten Rhythmen und der wilden Intensitat des Stuckes gleichkommen only a handful of guitar duets in all blues match the incredible drive intricate rhythms and ferocious intensity und nannte ihn einen der grossten Sanger in der Geschichte des Blues one of the greatest vocalists in blues history 11 Gayle Dean Wardlow nannte die Platte eine der klassischen Vorkriegs Platten one of the classic prewar records mit einem unglaublichen Rhythmus hinter Garfields Wehklagen amazing rhythm behind Garfield s moanin 8 Der Musikwissenschaftler Ted Gioia beschrieb seinen Stil mit den Worten Akkord Fragmente prallen wie Geschosse vom Griffbrett ab dienen als Teile eines harmonischen Schrapnells das Akers schneidenden Gesangsangriff unterstreicht ein lang andauerndes Wehklagen das angenehm mit dem schnellfeuerartigen Pulsieren seiner Gitarre kontrastiert Here chord fragments ricochet like bullets off the fretboard serving as bits of harmonic shrapnel underscoring Akers piercing vocal attack a long lingering wail that contrasts pleasingly with the rapidfire pulsations of his guitar 12 Diskografie BearbeitenAlle Stucke wurden seit ihrer Originalveroffentlichung zahlreich auf Zusammenstellungen wiederveroffentlicht diese sind hier nicht angefuhrt Cottonfield Blues Part 1 Cottonfield Blues Part 2 1929 Vocalion Records 1442 Jumpin And Shoutin Blues Dough Roller Blues 1930 Vocalion Records 1481 Literatur BearbeitenGayle Dean Wardlow Garfield Akers From the Hernando Cottonfields In Living Blues No 50 1981 S 26 27 ISSN 0024 5232 geringfugig erweiterte Neuveroffentlichung in Gayle Dean Wardlow Chasin that devil music 1998 ISBN 0 87930 552 5 S 118 125 Jim O Neal Garfield Akers to Beale Street and the Juke Joints In Living Blues No 50 1981 S 27 28 ISSN 0024 5232 Robert Palmer Deep Blues 1995 ISBN 0 14 006223 8 S 243 244 Robert Santelli The Big Book Of Blues A Biographical Encyclopedia 1993 ISBN 0 14 015939 8 S 5Weblinks BearbeitenCottonfield Blues Pt 1und2 zum freien Download Garfield Akers DiskografieEinzelnachweise Bearbeiten Neil Slaven Blues in Memphis In Masters of Memphis Blues CD Booklet B JSP Records 2004 a b Jim O Neal Garfield Akers to Beale Street and the Juke Joints S 28 a b Gayle Dean Wardlow Garfield Akers From the Hernando Cottonfields S 27 Gayle Dean Wardlow Garfield Akers From the Hernando Cottonfields S 26 Carl Ludwig Reichert Blues Geschichte und Geschichten dtv 2001 ISBN 3 423 24259 0 S 79 Mississippi Musicians Memento vom 11 August 2006 im Internet Archive The Mississippi Writers and Musicians Project Online Diskografie Memento vom 6 November 2006 im Internet Archive a b Gayle Dean Wardlow Chasin that devil music 1998 ISBN 0 87930 552 5 S 119 Robert Santelli The Big Book Of Blues S 5 Michael Gray Song amp Dance Man III The Art of Bob Dylan ISBN 0 8264 6382 7 Don Kent In The Best There Ever Was CD Booklet Yazoo Records YA 3002 2003 Ted Gioia Delta Blues 2008 ISBN 978 0 393 06258 8 S 127 132 nbsp Dieser Artikel wurde am 22 Marz 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 134743164 lobid OGND AKS LCCN no96020813 VIAF 43891111 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Akers GarfieldALTERNATIVNAMEN Partee Garfield Pseudonym KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer BluesmusikerGEBURTSDATUM um 1902GEBURTSORT Brights oder Bates MississippiSTERBEDATUM zwischen 1953 und 1959STERBEORT unsicher Memphis Tennessee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Garfield Akers amp oldid 236368681