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Gunter Drebusch 6 Dezember 1925 in Witten Westfalen 3 Januar 1998 in Bochum war ein deutscher Maler Zeichner Grafiker und Vertreter der Abstrakten Kunst sowie des Informel in Deutschland Gunter Drebusch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Fruhwerk 2 1 Zeichnungen 2 2 Grafik 2 3 Objekte 3 Spatwerk 4 Auszeichnungen 5 Funktionen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Studium der Padagogik wurde Gunter Drebusch zunachst 1949 Volksschullehrer in Witten und ab 1951 in Ennepetal bis er 1965 als kunstlerischer Lehrer fur Zeichnen an die Werkkunstschule Munster berufen wurde Von 1971 bis 1979 war er Dekan des Fachbereichs Design der Fachhochschule Munster an der er 1973 zum Professor fur Zeichnen und Designtheorie ernannt wurde und bis 1990 lehrte 1976 veroffentlichte er in der Reihe Heyne Stilkunde eine Arbeit zur Industrie Architektur welche die Baukunst und die Bautechnik um neue Zweckbestimmungen Gestaltprobleme und Formlosungen bereichert 1 Als Kunstler war Drebusch Autodidakt Erste Anregungen und Forderung verdankte er seinem Lehrer Peter Emil Noelle der zwischen 1932 und 1938 und von 1946 bis zu seinem Tode 1953 zugleich Direktor des Markischen Museums in Witten war Eine Reihe von Kunstlern hatte Noelle zur Auseinandersetzung mit der technischen industriellen Umwelt des Ruhrgebiets veranlasst und damit auch Drebusch wahrend seiner kunstlerischen Anfange einen wesentlichen Themenkreis erschlossen Durch Noelle lernte dieser dann um 1950 den Wittener Maler Gustav Deppe und den Sammler Alfred Pott kennen Deppe war Mitbegrunder der Kunstlergruppe junger westen der ausser ihm die Maler Thomas Grochowiak Emil Schumacher Heinrich Siepmann und Hans Werdehausen sowie der Bildhauer Ernst Hermanns angehorten Durch die Freundschaft mit Deppe und durch den engen Kontakt mit der Gruppe erfuhr Gunter Drebusch wichtige kunstlerische Impulse Als ordentliches Mitglied des Deutschen Kunstlerbundes beteiligte er sich zwischen 1959 und 1984 an insgesamt vierzehn grossen Jahresausstellungen 2 von 1976 bis 1986 war Gunter Drebusch Mitglied im DKB Vorstand 3 Fruhwerk Bearbeiten nbsp Im Winter Aquarell weisse und schwarze Tusche mit Rohrfeder auf Papier 19531954 erfand Drebusch durch Zufall die Zeichentechnik mit Tusche auf Loschkarton in der durch eine Besichtigung der Ford Werke in Koln ausgelost in der darauffolgenden Zeit eine Serie linear bestimmter Darstellungen technisch maschineller Situationen entstand die 1955 durch flachig strukturierte Zeichnungen phantastischer technoider Gebilde abgelost wurde Die Zeit von 1956 bis 1959 in Gunter Drebuschs Werk ist von der Beschaftigung mit unterschiedlichen malerischen und zeichnerischen Techniken bestimmt wobei die Darstellungsweise zusehends ungegenstandlicher wurde um ins Skriptural Informelle zu munden Der zeichnerische Stil ist nun von der autonomen Linie gekennzeichnet Intensive Diskussionen mit seinem Schulfreund dem Kunstwissenschaftler und Sammler Rolf Linnenkamp aus Anlass des Auftrages fur diesen die Neue Lombardsbrucke in Hamburg zu malen fuhrten dazu dass trotz des zunehmenden Verzichts auf eine gegenstandsbezogene Abbildhaftigkeit assoziativ auf reale Situationen in den Bildern Bezug genommen wurde Dies gilt auch fur eine neuerliche Reihe von Tuschzeichnungen auf Loschkarton die mit wenigen Ausnahmen Gunter Drebusch von 1959 bis 1967 beschaftigte Zeichnungen Bearbeiten In derselben Technik erfand Drebusch im Sommer 1963 die so genannten Wechselbilder die in den folgenden Jahren zu variablen Ornamentprogrammen weiterentwickelt wurden Dieser neuartige Bildtyp in der Kunstwissenschaft inzwischen Versionismus genannt beruht auf dem Prinzip dass mehrere gleichformatige Zeichnungen an mehreren oder allen Seiten stets nahtlos aneinanderpassen und so gemeinsam unterschiedliche Versionen bilden konnen obwohl sie verschieden aussehen Grafik Bearbeiten nbsp Li VI 59 Lithografie 1959Die Druckgraphik Drebuschs die 1958 einsetzt und die aus Radierungen und Lithographien besteht folgte anfanglich ebenfalls dem Prinzip der assoziativ ausgelosten Bildaussage in informeller Darstellungsweise Um 1966 wurde in den Radierungen jedoch die Tendenz zur gegenstandsbezogenen Figuration deutlich In den folgenden Jahren bis 1980 wurde diese Neigung weiterentwickelt Bis zu diesem Jahr dem Erscheinungsjahr des Werkverzeichnisses der Druckgraphik von Drebusch sind insgesamt 270 Blatter entstanden Die so genannten Umsetzungen in denen Gunter Drebusch die Werke alterer Meister mit den Mitteln der Zeichnung oder der Radierung bildnerisch interpretierte verstarkten zunachst die figurative Entwicklung in seinem Œuvre Dieser weitere wichtige Themenkreis umfasst seit 1962 insgesamt 49 Arbeiten die sich u a an Altdorfer Botticelli Brueghel David Durer Friedrich Ingres Leonardo da Vinci Mantegna oder Velasquez orientieren Objekte Bearbeiten nbsp Labyrinthische Tektonik I Aluminiumguss geschliffen auf Holzwand 1966 68 Universitat Siegen1967 und 1968 entstanden nur wenige Zeichnungen oder Bilder Der Kunstler realisierte in dieser Zeit zwei Aluminiumreliefs Labyrinthische Tektonik I und II fur ein Foyer der heutigen Universitat Siegen 4 Die Auseinandersetzung mit raumlich plastischen Problemen im Zusammenhang mit diesem Auftrag sowie Anregungen des Bildhauerfreundes Karl Ehlers fuhrten ab 1968 zu den Objektkasten Bleistiftzeichnungen skulpturale Elemente Fundstucke und zuweilen auch farbige Stucke wurden darin unter Plexiglashauben zu raumlich plastischen Gebilden zusammengefasst Spatwerk Bearbeiten nbsp B 1 Olkreide auf Karton 1984 nbsp Eisgewachse Mischtechnik auf Fabriano 1997Thematisch standen weiterhin die menschliche Figur die Umsetzung vereinzelt auch wieder technoide Gebilde und in zunehmendem Masse die Landschaft im Vordergrund von Drebuschs Interesse Nach einer Reise 1976 in die Berglandschaft des Bieszscady im aussersten Sudostpolen wird dann das Landschaftsmotiv beherrschend wobei die Landschaften sehr reduziert und abstrahiert werden Die Objektkasten kommen nun seltener vor und werden durch Bleistiftzeichnungen ersetzt Ende 1979 entstand das erste Bunkerbild Drebuschs Diese Serie die 75 Bilder umfasst und welcher sich der Kunstler bis 1986 widmete bestand zunachst aus Bleistiftzeichnungen dann aus bemalten collagierten Zeichnungen und etwa zur zweiten Halfte aus Collageobjekten in denen die Farbe wieder ihren Platz fand Gleichzeitig ist die Serie gekennzeichnet von einer fortschreitenden Entgegenstandlichung Nach einer Pause von zwei Jahren in der sich Drebusch mit literarischen Arbeiten befasst setzt 1988 das bildnerische Werk wieder ein In verwandelter Form knupft Drebusch an seine informelle Phase der 1950er und 1960er Jahre mit teilweise grossformatigen Graphitstiftzeichnung und Aquarellen an Auszeichnungen BearbeitenGunter Drebusch erhielt funf Kunstpreise in Deutschland einen Kunstpreis in Polen und einen Kunstpreis in den USA Fur seine Verdienste um den deutsch polnischen Kulturaustausch verlieh ihm die Stadt Krakau 1988 ihr Goldenes Ehrenzeichen fur kulturelle Tatigkeit Funktionen BearbeitenEr war Ehrenmitglied des Westdeutschen Kunstlerbundes dessen 1 Vorsitzender er 21 Jahre lang war Daneben war er Sprecher des Deutschen Kunstrates stellvertretender Sprecher des Deutschen Kulturrates langjahriges Vorstandsmitglied des Deutschen Kunstlerbundes und der Internationalen Gesellschaft der Bildenden Kunste sowie Mitglied der Darmstadter Sezession Fruh hat sich Gunter Drebusch mit kunsttheoretischen und kunstsoziologischen Themen befasst Seit 1957 entstanden etwa 250 Texte Katalogvorworte Vortrage oder Eroffnungsreden darunter 1976 die erste umfassende Gesamtdarstellung der Industriearchitektur in Deutschland 5 Seit dem Jahr 2001 wird der Gunter Drebusch Preis fur junge Kunstler im Bereich der Zeichnung von der Stadt Witten verliehen 6 Literatur BearbeitenRadierungen und Lithografien von Gunter Drebusch 1958 bis 1980 F Coppenrath Verlag Munster 1980 ISBN 3 88547 102 7 Gunter Drebusch DruckVerlag Kettler Bonen 1993 ISBN 3 925608 14 1 Gunter Drebusch Gesamtkatalog Band 1 DruckVerlag Kettler Bonen 1995 ISBN 3 925608 29 X Thomas Drebusch Hrsg Gunter Drebusch Werkverzeichnis ikonom Verlag Soest 2022 ISBN 978 3 9820169 1 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gunter Drebusch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Gunter Drebusch in der Deutschen Digitalen Bibliothek Gunter Drebusch PreisEinzelnachweise BearbeitenDie Angaben zu Leben und Werk sind sofern nicht anders gekennzeichnet dem Gunter Drebusch Gesamtkatalog Band 1 Bonen 1995 S 148 f entnommen Gunter Drebusch Industrie Architektur Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1976 ISBN 3 453 41189 7 kuenstlerbund de Ausstellungen seit 1951 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 20 April 2016 kuenstlerbund de Vorstande des Deutschen Kunstlerbundes seit 1951 Memento vom 17 Dezember 2015 im Internet Archive abgerufen am 20 April 2016 WAZ Portal Kunst Installation an Uni verunstaltet 26 Mai 2008 Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive Nachlass Gunter Drebusch und vgl Dagmar Drebusch in Gunter Drebusch Gesamtkatalog Band 1 Bonen 1995 S 148 f Siehe Weblink Gunter Drebusch PreisNormdaten Person GND 118527258 lobid OGND AKS LCCN n82099858 VIAF 113370443 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Drebusch GunterKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 6 Dezember 1925GEBURTSORT Witten DeutschlandSTERBEDATUM 3 Januar 1998STERBEORT Witten Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunter Drebusch amp oldid 227718434