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Die Funktechnische Truppen FuTT waren eine Truppengattung der ehemaligen Luftstreitkrafte der NVA die dem Tieffliegermeldedienst Radarfuhrungsdienst bzw dem heutigen Einsatzfuhrungsdienst der Luftwaffe der Bundeswehr vergleichbar war Sie gliederten sich in Abgesetzte Funktechnische Posten Funktechnische Kompanien FuTK und Funktechnische Bataillone FuTB Der Waffeneinsatz wurde nicht unmittelbar durch den Gefechtsstand FuTB geleitet sondern durch den jeweils vorgesetzten Gefechtsstand 1 LVD bzw 3 LVD unter Nutzung der von den FuTT bereitgestellten Radardaten und der Luftlagedaten ARKONA FuWES Inhaltsverzeichnis 1 Aufgaben 2 Funkmesstechnik 3 Bodenradargerate der ehemaligen NVA 4 Organisation 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAufgaben Bearbeiten Die Funktechnischen Truppen FuTT sind eine Waffengattung der Luftstreitkrafte der Truppen der Luftverteidigung sowie der Landstreitkrafte Truppenluftabwehr Ihnen obliegt die Funkmesssicherstellung der Gefechtshandlungen der Waffengattungen und Spezialtruppen aller Teilstreitkrafte Zu ihren Aufgaben gehoren die ununterbrochene Kontrolle des Luftraumes die Funkmessaufkarung fliegender gegnerischer Luftangriffsmittel und die Weitergabe dieser dabei gewonnenen Informationen fur die Entschlussfassung zum Einsatz der Fla Raketentruppen und der Jagdfliegerkrafte Zur Ausrustung der FuTT gehoren Funkmessstationen FuMS unterschiedlicher Typen und der verschiedensten Zweckbestimmung sowie die unterschiedlichsten Objekte des automatisierten Fuhrungs und Leitsystems AFLS Die Ausrustung gestattet die Ortung von Luftzielen in allen Hohenbereichen die Bestimmung der Staatszugehorigkeit und der genauen Koordinaten und Ubergabe dieser Informationen an die anderen Waffengattungen im System der Luftverteidigung 1 Die Einheiten und Verbande der FuTT waren flachendeckend auf dem Territorium der DDR disloziert und stellten bereits im Frieden als Beitrag zum Diensthabenden System der Luftverteidigung DHS ein luckenloses Funkmessfeld mit definierter fur die einzelnen Stufen der Gefechtsbereitschaft Ober und Untergrenze sicher Dieses wurde gemessen an einer Funkmessfelduntergrenze die durch schnell verlegbare Radarstationen noch einmal nach unten auf eine Flughohe von etwa 50 m verschoben werden konnte Funkmesstechnik BearbeitenDie Rundsuchradargerate wurden gemass ihrem Frequenzbereich eingeteilt in Meterwellenradargerate Dezimeterwellenradargerate und ZentimeterwellenradargerateDabei wurde das Prinzip durchgesetzt dass der Luftraum mit allen Frequenzbereichen parallel aufgeklart werden musste Das sollte eine Anwendung von aktiven Storungen erschweren da kaum alle Frequenzbereiche gleich effektiv gestort werden konnten Die Hohenmesser gab es jedoch nur als Dezimeter und Zentimeterstation Deren Namen ist aus einer russischen Abkurzung entstanden PRW russisch PRV peredvizhnoj radiovysotomer deutsch verlegbarer Funkhohenmesser Hohenfinder dd Die Betonung auf verlegbar bezog sich auf die Schwierigkeit wahrend der Entwicklung dieser Radargerate eine stabile durch die Schwingungsenergie der geschwenkten Antenne unbeeinflusste Basis zu schaffen Dies wurde durch den Einsatz von schweren Artillerielafetten als Fahrwerk fur diesen Typ Radargerate erreicht Bodenradargerate der ehemaligen NVA BearbeitenName NATO Codename Kurzbeschreibung AntennensilhouetteMeterwellenradargerate der FuTTP 3 Dumbo Vorlaufer der Meterwellenstationen der NVA sehr wahrscheinlich nicht in der NVA eingesetzt aber in der GSSD nbsp P 8 Knife Rest A Erste Meterwellenstation bis 1963 im Einsatz abgesetzter und abgespannter Rohrmast mit vier Yagiantennen nbsp P 10 Knife Rest B schmaler Gittermast am Fahrzeug ebenfalls vier Yagiantennen nbsp P 12 MA Spoon Rest A stabiler Gittermast am Fahrzeug ZIL 157 mit 12 Yagiantennen nbsp P 12 NP Spoon Rest B Hangerversion mit zwei Zugmitteln UralP 12 NA Spoon Rest C stabiler Gittermast am Fahrzeug ZIL 131P 12 AMU 14 P 13 eine P 12 an einer Antenne der P 14 nbsp P 14 Tall King grosse stationare Parabolantenne 33 m 22 m z B FuTK 333 Putgarten auf Rugen und FuTK 312 Dobra Grossstobnitz bei Altenburg Oborona 5N84A Tall King C Nachfolger der P 14 mit ahnlich grosser AntenneP 18 Spoon Rest D teiltransistorisiert 16 Yagiantennen Antenne in 1 5m Schritten variable Antennenhohe nbsp Dezimeterwellenradargerate der FuTTP 15 Flat Face A zwei kleinere Parabolspiegel ubereinander nbsp P 15 AMU Squad Eye mit einer Spezialantenne auf einem abgesetzten hohen Gittermast 15 oder 30m Entgegen der NATO Codebezeichnung war dieses kein eigenstandiges Radar Die Antenne mit dem Mast war nur Zubehor der P 15 P 19 Flat Face B Weiterentwicklung der P 15 integriertes Sekundarradar 1L22 nbsp Kabina 66 5N87 Back Net zwei Sende Empfangskabinen mit je zwei Antennen mit um 180 versetzter Strahlrichtung nbsp ST 68U Tin Shield 3D Radargerat digitalisierte Signalverarbeitung nbsp Zentimeterwellenradargerate der FuTTP 25 Strike Out drehbare Sendekabine mit zwei sehr stabilen Cosecans Antennen massiv aus durchbohrtem Blech die obere um ca 15 schrag gestellt nbsp P 30 Big Mesh Schragstellung wie die P 25 aber leichterer Antennenaufbau mit Zusatzantenne fur aktive AntwortP 35 Bar Lock wie P 30 aber paralleler Antennenaufbau mit 6 Hohlleitern zur Antenne Stacked Beam Cosecans Antenne ebenfalls mit aktiver Antwort nbsp P 37 Bar Lock wie P 35 mit 5 Hohlleitern zur Antenne ebenfalls mit aktiver Antwort spater mit IFF Balken an der oberen AntenneP 40 Long Track Radargerat der Landstreitkrafte Heer auf einem gepanzerten Kettenfahrzeug 426U hydraulischer Antennenauf und abbau nbsp Funkhohenmesser der FuTTPRW 9 Thin Skin A Hohenfinder fur tieffliegende Ziele sehr schmale massive Parabolantenne etwa ab 1972 eingesetzt nbsp PRW 9A ein PRW 9 basiert auf einem LKW KrAZ 214PRW 10 Rock Cake erster Hohenfinder der ehem NVA ab 1963 64 breitere und massive Parabolantenne perforiertes Blech nbsp PRW 11 Side Net Nachfolger des PRW 10 breitere filigranere Parabolantenne Reflektor aus genieteten Metallstaben nbsp PRW 13 Odd Pair Nachfolger des PRW 11 grossere Parabolantenne mit einer kleineren Kompensationsantenne nbsp PRW 16 Thin Skin B Modernisierung des PRW 9 fur die Truppenluftabwehr TLA auf KrAZ 255 Lkw aufgebaut fur die Nachrichten und Flugsicherungstruppe als Hangervariante nbsp PRW 17 Odd Group wie PRW 13 aber mit mehreren Kompensationsantennen nbsp 2 Organisation Bearbeiten Stand Ende 1989 Fachlich waren die Funktechnischen Truppen dem Chef Funktechnische Truppen Chef FuTT im Kommando der LSK LV unterstellt Dieser fuhrte die Truppenteile uber die Chefs Funktechnische Truppen der 1 bzw 3 Luftverteidigungsdivision Hauptartikel 1 Luftverteidigungsdivision NVA Hauptartikel 3 Luftverteidigungsdivision NVA Literatur BearbeitenWolf Rudiger Stuppert und Siegfried Fiedler Die Funktechnischen Truppen der Luftverteidigung der DDR Geschichte und Geschichten Steffen Verlag Friedland 2012 ISBN 978 3 942477 39 0 Weblinks BearbeitenFunktechnische TruppenEinzelnachweise Bearbeiten Militarlexikon Militarverlag der DDR 1973 Handbuch fur Offiziere der LV Wojenisdat 1987 www radartutorial eu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Funktechnische Truppen amp oldid 215910690