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Das Frauenwohnheim in der Heilbronner Strasse 20 in Esslingen am Neckar war ein Frauenwohnheim das von einer rein weiblich besetzten Baugenossenschaft eingerichtet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Der Bau 3 Die Wohnungen 4 Weitere Entwicklung 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenEsslingen am Neckar war eine der wenigen Stadte in Baden Wurttemberg die wahrend des Zweiten Weltkriegs nur wenige Schaden davongetragen hatten In der Nachkriegszeit gab es deshalb gegenuber dem Vorkriegsstand durch den Zuzug von Fluchtlingen einen Bevolkerungszuwachs von fast 50 Prozent von 48 732 Menschen im Jahr 1939 auf 71 186 im Jahr 1947 Wohnungssuchende wurden in einzelne Zimmer bereits belegter Wohnungen eingewiesen Fur alleinstehende Frauen gab es keine Moglichkeit eine abgeschlossene Wohnung mit eigener Kuche zu erhalten da Familien bevorzugt behandelt wurden 1 Der Gemeinderat beschloss deshalb 1949 den Bau eines Wohnheims fur alleinstehende berufstatige Frauen zu fordern Am 4 November 1949 2 fand die Grundungsversammlung einer gemeinnutzigen Baugenossenschaft statt Diese erhielt den Namen Frauenwohnheim e G m b H Esslingen a N 28 Frauen traten der Baugenossenschaft sofort bei Bedingung war die Zahlung von 10 DM bei Abgabe der Beitrittserklarung sowie die Abnahme von mindestens einem Geschaftsanteil zum Preis von 300 DM Ein sechskopfiger Aufsichtsrat bestellte bereits zwei Wochen nach der Grundungsversammlung die drei Vorstandsmitglieder Hedwig Rumelin Eugenie Imendorffer und Else Gruninger die fur die Verwaltung und Leitung der Baugenossenschaft zustandig waren Diese wurde am 15 Marz 1950 beim Amtsgericht in das Genossenschaftsregister eingetragen 3 Bis zum April 1951 war die Zahl von 80 Mitgliedern erreicht die notwendig war um die Genossenschaft als gemeinnutzig anerkennen zu lassen Der Bau BearbeitenIm April 1950 wurde ein beschrankter Wettbewerb unter sechs Architekten ausgeschrieben die ein vierstockiges Haus mit etwa 80 Wohneinheiten entwerfen sollten Vorgabe war dass moglichst alle Wohneinheiten mit einem Balkon versehen waren teils sollten sie auch eigene Kuchen und Nasszellen besitzen Eine Zentralheizung eine Hausmeisterwohnung und eine Waschkuche sollten ebenfalls zur Ausstattung gehoren Man entschied sich fur den Entwurf der Architekten Otto Schwarz und Ernst Kimmich deren Kostenvoranschlag sich auf 550 000 DM belief Als Baugrundstuck fur die zweiflugelige Wohnanlage wurde in einer Gemeinderatssitzung am 25 Oktober 1950 die Ecke Olgastrasse Alleenstrasse spater Heilbronner Strasse vorgesehen Finanziert wurde der Bau mit einem Darlehen des Wurttembergischen Gemeindeversicherungsvereins in Hohe von 100 000 DM einer Hypothek von 200 000 DM der Kreissparkasse Esslingen einem Staatsdarlehen in Hohe von 136 500 DM und eigenen Beitragen der Genossenschaftsmitglieder Dem Sonderkontingent fur das Wohnungsbauprogramm 1951 des Landes sollten weitere 50 000 DM entnommen werden Der Bauplan wurde am 18 Dezember 1950 genehmigt Die Firmen Haug amp Cie und Motz und Fischer wurden mit dem Bau beauftragt Das Richtfest wurde am 6 Juni 1951 gefeiert 4 Am 29 November desselben Jahres wurde das Frauenwohnheim eingeweiht Die Wohnungen BearbeitenDa schon der Rohbau Kosten von 470 000 DM verursacht hatte wurde an der Ausstattung der Wohnungen gespart So wurden z B zwar Rollladenkasten nicht aber die dazugehorigen Rollladen eingebaut Im Hauptflugel des Frauenwohnheims wurden 16 Wohneinheiten mit je 35 m erstellt Diese besassen ausser einem Wohn und einem Schlafzimmer jeweils ein Bad mit WC eine Kuche und eine Waschgelegenheit im Vorraum zwischen Kuche und Bad Ferner wurden im Hauptflugel noch 36 Wohneinheiten mit je 25 m eingerichtet die keine Badezimmer besassen und zwischen denen sich jeweils eine Toilette befand die von zwei Parteien genutzt wurde Nur vier Wohneinheiten verfugten uber eine Flache von 45 m auf der zwei Zimmer Kuche Bad und Flur untergebracht waren Alle Wohneinheiten im Hauptflugel waren mit Balkonen versehen Der Seitenflugel enthielt 24 Einzelzimmer mit je 14 m die mit Waschbecken ausgestattet waren Pro Stockwerk waren dies acht Zimmer deren Bewohnerinnen sich jeweils zwei Toiletten und eine Kuche teilen mussten Auf jedem Stockwerk gab es auch zwei Gemeinschaftsbader die im Gegensatz zu den Wohneinheiten auch an die Warmwasserversorgung angeschlossen waren wahrend es in den Zimmern und Wohnungen nur Kaltwasseranschlusse gab Fur die Benutzung der Badezimmer mussten die Bewohnerinnen sich auf einer Liste eintragen und pro Bad dessen Zeit auf 45 Minuten beschrankt war und das werktags zwischen 20 und 21 30 Uhr stattfinden musste eintragen Fur ein solches Bad mussten 60 Pfennige bezahlt werden 5 Die Badewannen hatten die Bewohnerinnen ubrigens auf eigene Kosten und gesondert einbauen lassen mussen da einer der Stadtoberen mit der Begrundung volkische Blindganger brauchten kein Bad den Einbau im Zuge der Wohnheimerrichtung zunachst verhindert hatte 6 Fur die kleinsten Wohneinheiten mussten 30 DM Monatsmiete bezahlt werden fur die grossten 70 An Nebenkosten fielen 4 DM fur Hausmeister Putzdienst Mullabfuhr und Wasser an zusatzlich 7 bis 17 DM fur die mit Kohlen befeuerte Zentralheizung 7 Die Grunanlage wurde von Helene Piffl einer der ersten Bewohnerinnen gestaltet und gepflegt Dies wurde sogar in der Hausordnung festgehalten 8 Weitere Entwicklung Bearbeiten1962 wurde der Baugenossenschaft der Status der Gemeinnutzigkeit aberkannt weil sie nach der Errichtung des Frauenwohnheims keine weiteren Bauvorhaben mehr nachweisen konnte 9 Doch erst 1968 erfolgte ein Zusammenschluss mit der Baugenossenschaft Esslingen 10 Vor 1987 wurde die Heizung auf Gas und Olbefeuerung umgestellt im Dezember 2000 wurde das Haus an die Fernwarmeversorgung angeschlossen Der Seitenflugel wurde bis 1987 nach und nach renoviert Pro Stockwerk wurden statt der ursprunglichen acht Zimmer mit Gemeinschaftseinrichtungen funf nach modernem Standard ausgestattete Wohnungen eingerichtet Dies fuhrte allerdings zu einer Mieterhohung in diesem Flugel der zahlreiche ehemalige Bewohnerinnen zum Umzug veranlasste 11 Einige Bewohnerinnen lebten mehrere Jahrzehnte lang im Frauenwohnheim Esslingen Erst zu Beginn der 1990er Jahre wurde der Name Frauenwohnheim gestrichen und es durften auch Manner einziehen obwohl etliche Bewohnerinnen sich dagegen verwahrt hatten 12 Einzelnachweise Bearbeiten Waltraud Kunert Eigenes Zuhause im Frauenwohnheim in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 115 127 hier S 115 Waltraud Kunert Eigenes Zuhause im Frauenwohnheim in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 115 127 hier S 116 Waltraud Kunert Eigenes Zuhause im Frauenwohnheim in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 115 127 hier S 117 Kunert meint es habe sich wohl um die erste Genossenschaft gehandelt die nur Frauen als Mitglieder hatte erlautert aber nicht auf welches Gebiet sich diese Aussage erstreckt Waltraud Kunert Eigenes Zuhause im Frauenwohnheim in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 115 127 hier S 118 f Waltraud Kunert Eigenes Zuhause im Frauenwohnheim in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 115 127 hier S 125 Elke Roos Ruth Burkhardt Buchhandlerin Bibliothekarin Buchereileiterin in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 141 150 hier S 149 Waltraud Kunert Eigenes Zuhause im Frauenwohnheim in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 115 127 hier S 120 123 Waltraud Kunert Eigenes Zuhause im Frauenwohnheim in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 115 127 hier S 126 Waltraud Kunert Eigenes Zuhause im Frauenwohnheim in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 115 127 hier S 120 123 Waltraud Kunert Eigenes Zuhause im Frauenwohnheim in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 115 127 hier S 123 f Waltraud Kunert Eigenes Zuhause im Frauenwohnheim in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 115 127 hier S 125 Waltraud Kunert Eigenes Zuhause im Frauenwohnheim in Frauenbeauftragte der Stadt Esslingen am Neckar Hg Esslinger Frauen mittendrin im 20 Jahrhundert Esslingen 2002 ISBN 3 7628 0569 5 S 115 127 hier S 12748 7351695 9 3163023 Koordinaten 48 44 6 6 N 9 18 58 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frauenwohnheim Esslingen amp oldid 233947490