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Am 7 November 1918 verkundete Bayern als erster deutscher Staat im Zuge der Revolution das aktive und passive Frauenwahlrecht funf Tage bevor auf Reichsebene nachgezogen wurde Dies ebnete Frauen erstmals den Weg als Abgeordnete in das Landesparlament des Freistaates einzuziehen Bis zur Rucknahme des Frauenwahlrechts im Rahmen der Machtubernahme durch die NSDAP waren Frauen somit in der Position aktiven Einfluss auf die Politikgestaltung in Bayern zu nehmen Frauenanteil im vorlaufigen Nationalrat sowie den darauffolgenden Landtagen BearbeitenViele der Frauen die sich zuvor aktiv fur das Frauenstimmrecht engagiert hatten beteiligten sich nun am neuen politischen Leben Im provisorisch zusammengestellten Nationalrat der ubergangsweise bis zur Wahl des ersten demokratischen Landtags bestand waren unter den 256 Mitgliedern acht Frauen Anita Augspurg Aloisa Eberle Hedwig Kampfer Rosa Kempf Luise Kiesselbach Emilie Mauerer Marie Sturm Helene Sumper was einem Anteil von 3 1 entspricht 1 Die Wahlbeteiligung des ersten demokratischen Landtag am 12 Januar 1919 lag bei den Frauen mit 87 9 geringfugig hoher als bei den Mannern mit 87 Im Ergebnis waren unter den gewahlten 180 Abgeordneten acht Frauen ein Anteil von 4 4 Davon gehorten vier der BVP und jeweils zwei der SPD und der DDP an Ellen Ammann BVP Aloisia Eberle BVP Maria Freifrau von Gebsattel BVP Therese Schmitt BVP Kathe Gunther DDP Dr Rosa Kempf DDP Aurelie Deffner SPD und Emilie Mauerer SPD 1 Insgesamt waren zwischen den Jahren 1918 und 1933 19 Frauen im Bayerischen Landtag vertreten wovon funf Frauen jedoch nur im provisorischen Nationalrat aktiv waren Dabei waren die folgenden Parteien von Parlamentarierinnen vertreten Bayerische Volkspartei Bayerischer Mittelpartei BMP Deutsche Demokratische Partei Sozialdemokratische Partei Deutschlands und die Kommunistische Partei Deutschlands 1 Die Vertreterinnen burgerlicher Parteien gehorten uberwiegend dem Bildungsburgertum an und waren in ihrer beruflichen Tatigkeit meistens Lehrerinnen Die Sozialdemokratinnen und Kommunistinnen entstammten der Arbeiterschaft und waren auch selbst uberwiegend als Arbeiterinnen tatig 2 Fokus der politischen Arbeit der Parlamentarierinnen BearbeitenUngeachtet ihrer verhaltnismassig geringen Zahl schafften es die Parlamentarierinnen ihr politisches Mandat fur wichtige Reformen zu nutzen Dabei setzten sie sich uber die Fraktionsgrenzen hinweg fur die rechtliche Gleichberechtigung der Frau ein und stellten die herkommlichen Geschlechterrollen in Frage insbesondere in den Bereichen Bildung Gesundheit und Soziales So wurden neue Angebote in der Madchen und Frauenbildung geschaffen die generelle Erwerbstatigkeit von Frauen erweitert bspw bei der Zulassung von Frauen bei Gericht als Schoffen oder der Anstellung von Arztinnen 3 Nicht zuletzt behaupteten sich die parlamentarischen Pionierinnen aber auch in harten Politikfeldern und gestalteten die Arbeit von zentralen Ausschussen wie denen fur Verfassungsfragen Staatshaushalt Finanzen oder Wirtschaft mit 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Daniela Neri Ultsch 100 Jahre Frauenwahlrecht In Politische Studien 480 2018 Hans Seidel Stiftung 2018 abgerufen am 1 Juni 2021 Anders Noren Die ersten Politikerinnen der Weimarer Nationalversammlung In Frauenwahllokal Abgerufen am 2 Juni 2021 Birgit Sack Die weiblichen Reichs und Landtagsabgeordneten des Zentrums und der Bayerischen Volkspartei 1919 1933 Eine Kollektivbiographie Hrsg Konrad Adenauer Stiftung kas de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frauen im Bayerischen Landtag der Weimarer Republik amp oldid 221628638