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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum aktuellen Forschungszentrum siehe den Artikel Forschungszentrum Gotha der Universitat Erfurt Das Forschungszentrum Gotha fur kultur und sozialwissenschaftliche Studien FGE war eine seit dem Jahr 2004 bestehende zentrale Einrichtung der Universitat Erfurt 2013 wurde es in das Forschungszentrum Gotha der Universitat Erfurt FZG uberfuhrt Untergebracht im Gothaer Schloss Friedenstein hatte das FGE die Aufgabe auf der Grundlage der Bestande der Forschungsbibliothek Gotha einer der bedeutendsten Fruhneuzeit Bibliotheken Deutschlands Stipendienprogramme und Forschungsprojekte zu initiieren Konferenzen und Vortrage zu organisieren sowie als Plattform fur Stipendiaten Gastwissenschaftler und Forschungsprojekte zu dienen Geschichte BearbeitenDas FGE wurde 2004 auf Empfehlung des Wissenschaftsrates gegrundet und zunachst von Peer Schmidt geleitet Wesentliche Aufgabe war die Betreuung des 2004 angelaufenen Herzog Ernst Stipendienprogramms der Fritz Thyssen Stiftung mit dem ca 20 Doktoranden und Postdoktoranden jahrlich fur einige Wochen oder Monate an der Forschungsbibliothek Gotha forschen konnten 2008 schuf die Universitat Erfurt eine Professur fur Wissenskulturen der europaischen Neuzeit die mit dem Direktorenposten des Zentrums verbunden und mit dem Philosophie und Wissenshistoriker Martin Mulsow besetzt wurde Die Professur wurde bis 2013 aus Geldern des Ruckkehrerprogramms der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung unterstutzt Bis 2015 verfugte das FGE und in seiner Nachfolge das FZG daruber hinaus uber eine Juniorprofessur die der Fruhneuzeithistoriker Alexander Schunka innehatte Forschungsprofil BearbeitenZentrales Anliegen des FGE war die Erforschung der fruhneuzeitlichen Ideen und Geistesgeschichte Im Sinne einer disziplinubergreifenden Wissenschaftsgeschichte der Geisteswissenschaften wurden Schwerpunkte auf oft vernachlassigte Gebiete der fruhneuzeitlichen Gelehrsamkeit gelegt die aber im 16 17 und fruhen 18 Jahrhundert von hoher Bedeutung und hohem Prestige waren und sich wechselseitig befruchtet haben wie etwa antiquarische Arbeiten philologische Studien zum Arabischen Hebraischen Syrischen usw Studien zur antiken Religion zu Numismatik zu Theologie und Geschichte Diese Themen wurden im FGE aufgrund von Quellenstudien aber auch mit modernen kulturwissenschaftlichen Methoden wie Netzwerkforschung Buch und Lesegeschichte science studies und historischer Anthropologie zum gelehrten Habitus symbolischer Kommunikation usw bearbeitet Eine im Zuge der Berufung Martin Mulsows eingerichtete Graduiertenschule zum Thema Untergrundforschung Heterodoxie Dissidenz und Subversion 1600 1800 als Teil der Graduiertenschule Religion in Modernisierungsprozessen am Max Weber Kolleg der Universitat Erfurt 1 beschaftigte sich mit clandestiner Literatur und den Kommunikationsstrukturen des Untergrundes Ein spater hinzugekommenes DFG Projekt zu Friedrich Breckling rekonstruierte die Netzwerke religioser Separatisten anhand von Namenslisten der Zeit um 1700 Weiterhin wurden ein Netzwerk Sozinianismusforschung in Deutschland sowie ein Netzwerk Arabistische und hebraistische Gelehrsamkeit der Fruhen Neuzeit gegrundet und am FGE angesiedelt Ein weiterer Schwerpunkt des Zentrums lag auf der Erforschung der fruhneuzeitlichen Hofkultur vor allem in Mitteldeutschland dem Hof als Kommunikationsraum und Wissenskultur sowie der Rolle der Konfession insbesondere des Protestantismus bei der Reprasentation der Dynastie Zu den Gasten und Referenten des FGE gehorten Jan Assmann Wilhelm Schmidt Biggemann Peter Burke Robert Darnton Kurt Flasch Klaus Garber Carlo Ginzburg Anthony Grafton und Howard Hotson Einzelnachweise Bearbeiten Max Weber Kolleg der Universitat Erfurt Forschungsprofil Abgerufen am 5 Juli 2022 Normdaten Korperschaft GND 16060990 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Forschungszentrum Gotha fur kultur und sozialwissenschaftliche Studien amp oldid 224309952