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Der Flugunfall einer Vickers Viking in London 1958 ereignete sich am 2 September 1958 An diesem Tag sturzte eine auf dem Flughafen London Heathrow gestartete Vickers 621 Viking 1 der Independent Air Travel die kurz nach dem Start wegen Triebwerksproblemen zum Startflughafen umgekehrt war im Stadtgebiet von London ab Ursprunglich hatte die Maschine mit Zwischenlandungen in Nizza Brindisi und Athen zum Flughafen Tel Aviv Lod in Israel fliegen sollen Bei dem Unfall kamen alle drei Insassen der Maschine ums Leben ausserdem starben vier Personen am Boden Flugunfall einer Vickers Viking in London 1958Eine Maschine des Typs Vickers VikingUnfall ZusammenfassungUnfallart KontrollverlustOrt Southall London Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichDatum 2 September 1958Todesopfer 3Uberlebende 0Todesopfer am Boden 4LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigtes Konigreich Vickers 621 Viking 1Betreiber Vereinigtes Konigreich Independent Air TravelKennzeichen Vereinigtes Konigreich G AIJEAbflughafen Flughafen London Heathrow Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich1 Zwischenlandung Flughafen Nizza Frankreich Frankreich2 Zwischenlandung Flughafen Brindisi Italien Italien3 Zwischenlandung Flughafen Athen Ellinikon Konigreich Griechenland GriechenlandZielflughafen Flughafen Tel Aviv Lod Israel IsraelPassagiere 0Besatzung 3Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Maschine 2 Insassen 3 Fracht 4 Unfallhergang 5 Unfallursache 6 QuellenMaschine BearbeitenDie zum Unfallzeitpunkt zwolf Jahre alte Maschine war 1946 mit der Seriennummer 127 als Typ Vickers 621 Viking 1A endmontiert worden und hatte ihren Erstflug am 11 September 1946 absolviert Sie wurde sodann am 19 September 1946 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen G AIJE auf Vickers Armstrong zugelassen ehe sie am 27 September 1946 wieder aus dem zivilen Zulassungsregister gestrichen wurde Die Maschine wurde sodann an die Royal Air Force ausgeliefert bei welcher sie das militarische Luftfahrzeugkennzeichen VL226 erhielt und fortan fur militarische VIP Fluge genutzt wurde Am 20 Januar 1948 wurde die Maschine wieder mit ihrem ursprunglichen zivilen Luftfahrzeugkennzeichen G AIJE auf das Ministry of Supply registriert Am 13 Dezember 1956 wurde die Maschine erneut mit dem militarischen Kennzeichen VL226 auf die Royal Air Force zugelassen Es folgte im Jahr 1957 ein Umbau der Maschine zum Flugzeugtyp Vickers 621 Viking 1 Am 19 September 1957 wurde die Maschine schliesslich an die Independent Air Travel verkauft bei welcher sie wieder ihr ursprungliches ziviles Kennzeichen G AIJE erhielt Das zweimotorige Kurzstreckenflugzeug war mit zwei luftgekuhlten 14 Zylinder Sternmotoren des Typs Bristol Hercules 130 ausgerustet Seit ihrer Inbetriebnahme hatte die Maschine eine Gesamtbetriebsleistung von 2 319 Betriebsstunden absolviert Insassen BearbeitenAuf dem Frachtflug am 2 September 1958 befand sich lediglich eine dreikopfige Besatzung an Bord der Maschine bestehend aus einem Flugkapitan einem Ersten Offizier und einem Flugingenieur Der Flugkapitan galt mit 13 000 absolvierten Flugstunden bei der Royal Air Force und BOAC als sehr flugerfahren Aufgrund einer Streptokokkeninfektion war er vom 17 bis 26 August 1958 krankgeschrieben Der Erste Offizier verfugte uber weniger als 1 000 Stunden Flugerfahrung wovon die meisten Stunden auf Kleinflugzeuge entfielen und er lediglich 24 Flugstunden in zweimotorigen und damit grosseren Maschinen absolviert hatte Der Flugingenieur arbeitete erst seit drei Wochen fur die Fluggesellschaft Ein erfahrenerer Flugingenieur der Fluggesellschaft gab spater zu Protokoll er hatte dem Flugkapitan mitgeteilt dieser solle den Flugingenieur im Auge behalten Fracht BearbeitenIm Frachtabteil der Maschine befanden sich zwei Flugzeugtriebwerke des Typs Bristol Proteus die ordnungsgemass an Transportgestellen festgebunden und gesichert waren Unfallhergang BearbeitenDie Maschine hob um 05 54 Uhr Ortszeit zum Flug ab Als sich die Maschine um 06 09 Uhr etwa zehn Meilen sudostlich von Dunsfold befand meldete der Flugkapitan Triebwerksprobleme und erbat eine Freigabe zur Umkehr zum Blackbushe Airport fur eine Notlandung und erkundigte sich nach dem Wetterbericht fur diesen Flughafen Die Flugsicherung entgegnete dass die Maschine auf dem Ruckkehrflug nach Dunsfold eine Hohe von 7 000 Fuss halten solle Um 06 11 Uhr erkundigte sich die Flugsicherung ob der Kapitan den Propeller des schadhaften Triebwerks in die Segelstellung gebracht hatte woraufhin dieser entgegnete dass er das Triebwerk lediglich heruntergefahren habe Die Besatzung erhielt die Freigabe auf 5 000 Fuss zu sinken ausserdem wurde den Piloten mitgeteilt dass sie anschliessend nach einem Fortsetzen des Sinkfluges das Funkfeuer von Blackbushe in einer Hohe von 3 000 Fuss uberfliegen sollten Um 06 16 Uhr teilte der Flugkapitan mit dass er den Propeller des steuerbordseitigen Triebwerks in die Segelstellung gebracht habe und betonte dass er es fur die Landung in Blackbushe zu einem spateren Zeitpunkt erneut starten wurde Nachdem die Maschine an Dunsfold vorbeigeflogen war wurden die Piloten angewiesen Kurs auf das Funkfeuer von Blackbushe zu nehmen und die dortige Flugsicherung zu kontaktieren Zu diesem Zeitpunkt hatte das Flugzeug einen nordwestlichen Kurs einschlagen sollen aber stattdessen war der Kurs der Maschine nach Osten von Norden in Richtung Epsom gerichtet was eine Kursverfehlung von etwa 70 Grad ergab Der Kapitan meldete sich bei der Flugsicherung in Blackbushe und erhielt eine Freigabe das Funkfeuer in einer Hohe 3 000 Fuss zu uberfliegen Ungefahr zu dieser Zeit konnte der Fluglotse des Londoner Flughafens der die Maschine auf dem Hinflug gelotst hatte auf dem Radar erkennen dass sich das Flugzeug auf dem falschen Kurs befand und sich Epsom naherte Der Lotse in Epsom wurde informiert und vereinbarte mit der Flugsicherung in Blackbushe dass die Position der Viking uberpruft werde bevor die Freigabe fur einen Sinkflug auf eine Hohe von weniger als 3 000 Fuss erteilt werden sollte Auf die Anfrage um 06 22 Uhr ob er sich auf dem Kurs befinde antwortete der Kapitan dass er das Funkfeuer ansteuere und eine Kurve fur den Anflug fliegen werde Um 06 24 Uhr fragte er nach den QDM Werten fur eine Funkpeilung die ihm daraufhin ubermittelt wurden ausserdem wurde ihm ein Ground Controlled Approach GCA angeboten Zu diesem Zeitpunkt gab es erste Hinweise darauf dass die Maschine sich in ernsthaften Schwierigkeiten befand so berichtete der Flugkapitan dass er einen Propeller in die Segelstellung gebracht habe und dass er Schwierigkeiten habe diesen wieder aus der Segelstellung herauszubringen Wie sich spater herausstellte war der Verstellmotor des steuerbordseitigen Propellers durchgebrannt Zwei Minuten spater berichtete der Kapitan dass er sich zehn Meilen ostlich von Blackbushe befinde und dass er Schwierigkeiten habe mit der Maschine die Flughohe zu halten Er gab dann als Flughohe 1 000 Fuss an korrigierte diese Angabe jedoch augenblicklich auf 800 Fuss Es folgte eine Reihe von Funkspruchen bei denen der Flugkapitan QDM Werte anforderte wahrend der Lotse der den GCA begleiten sollte erfolglos versuchte ihn zu erreichen Um 06 27 Uhr gab der Flugkapitan die Flughohe mit 500 Fuss an und nur eine Minute spater als er angab er befande sich funf Meilen von Blackbushe entfernt waren es 400 Fuss Tatsachlich befand sich die Maschine zu diesem Zeitpunkt 20 Meilen von Blackbushe und drehte nach Norden ab Um 06 30 Uhr hatte offenbar der Erste Offizier die Kontrolle uber die Maschine ubernommen und die Flughohe mit 200 Fuss angegeben Die Besatzung erhielt noch eine Reihe von Funkpeilungen war jedoch nicht mehr in der Lage den Kurs der Maschine zu kontrollieren Der Erste Offizier ausserte uber Funk dass man sich uber einer Stadt befinde Um 06 32 Uhr erklarte er Luftnotlage Augenzeugen gaben spater zu Protokoll dass die Maschine zu diesem Zeitpunkt in geringer Hohe nur mit dem backbordseitigen Triebwerk geflogen wurde wahrend der Propeller des steuerbordseitigen Triebwerks sich in der Segelstellung befand Die Maschine kollidierte bei Kelvin Gardens Southall mit einer Hauserreihe wobei alle drei Insassen der Viking sowie vier Personen am Boden getotet wurden Unfallursache BearbeitenAls unfallursachlich wurde der Kontrollverlust durch die Piloten angesehen zu dem es gekommen war nachdem zugelassen wurde dass die Maschine an Hohe und Fluggeschwindigkeit verlor Das Handeln der Piloten sowie die gesamte Ereigniskette seien das Resultat einer Firmenpolitik gewesen die darauf beruhte Maschinen und deren Besatzungen vorsatzlich ungeachtet grundlegender rechtlicher Bestimmungen hinsichtlich der Betriebssicherheit der Wartungsvorschriften und Ruhezeiten einzusetzen Die Maschine sei uberladen und in der Vergangenheit von unqualifiziertem Personal gewartet worden Der Kapitan sei zum Unfallzeitpunkt bereits 31 Stunden und 30 Minuten im Dienst gewesen obwohl die rechtlichen Vorschriften maximal 16 Stunden Schichten zuliessen Die Handlungen des Kapitans sollten daher als die eines Angestellten angesehen werden der einer unverhaltnismassigen Arbeitsbelastung ausgesetzt war Quellen BearbeitenUnfallbericht 621 Viking G AIJE Aviation Safety Network Crash of a Vickers 621 Viking 1 in Southall 7 killed B3A Bureau of Aircraft Accident Archives Unfallbericht 621 Viking G AIJE ICAO Circular 59 AN 54 Seite 202 210 Betriebsgeschichte der Maschine rzjets net Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugunfall einer Vickers Viking in London 1958 amp oldid 215587918