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Der Flugunfall der Aeronica auf Gronland ereignete sich am 20 April 1985 Eine Fokker F27 100 der Fluggesellschaft Aeronica aus Nicaragua mit funf Besatzungsmitgliedern an Bord mit der ein interkontinentaler Uberfuhrungsflug geflogen wurde kollidierte an diesem Tag mit dem Gronlandischen Eisschild Bei dem Unfall kamen zwei der funf Besatzungsmitglieder ums Leben Flugunfall der Aeronica auf GronlandEine Maschine vom Typ Fokker F27 100 der Air New Zealand Auch die betroffene Maschine war zuvor bei diesem Betreiber im Einsatz gewesen Unfall ZusammenfassungUnfallart KontrollverlustOrt 180 km westlich von Isertoq Gronland GronlandDatum 20 April 1985Todesopfer 2Uberlebende 3Verletzte 3LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Niederlande Fokker F27 100Betreiber Nicaragua AeronicaKennzeichen Nicaragua YN BZFAbflughafen Flughafen Sanaa Jemen Arabische Republik NordjemenZwischenlandung Flughafen Dschidda Saudi Arabien Saudi ArabienFlughafen Kairo International Agypten AgyptenFlughafen Athen Ellinikon Griechenland GriechenlandFlughafen Genua Italien ItalienFlughafen Glasgow Prestwick Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichStornoway Airport Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichFlughafen Reykjavik Island IslandZielflughafen Sondrestrom Air Base Gronland Gronland 1Passagiere 0Besatzung 5Listen von Luftfahrt Zwischenfallen Inhaltsverzeichnis 1 Flugzeug 2 Insassen 3 Unfallhergang 4 Rettungsaktion 5 Ursachen 6 Anmerkungen 7 QuellenFlugzeug BearbeitenDas Flugzeug war eine Fokker F27 100 mit der Werksnummer 10118 die 1959 im Werk von Fokker in Schiphol gebaut wurde Die Maschine wurde mit dem Testkennzeichen PH FAN auf den Hersteller zugelassen und absolvierte ihren Erstflug am 9 April 1959 Am 6 Mai 1959 wurde die Maschine an die Aer Lingus ausliefert und bei dieser mit dem Luftfahrzeugkennzeichen EI AKF und dem Taufnamen St Finian Finghin in Betrieb genommen Im Januar 1966 ging die Maschine an den Hersteller zuruck und wurde als PH FSA auf diesen wiederzugelassen Noch im gleichen Monat wurde die Maschine an die New Zealand National Airways Corporation ausgeliefert und ging bei dieser als ZK NAA in Betrieb Nach einer Fusion mit der Air New Zealand war letztere ab April 1974 der neue Betreiber der Maschine Ab Marz 1983 war die Fokker bei der Tunisavia mit dem Kennzeichen TS LVB in Einsatz im Jahr 1984 wurde sie bei der Maldives International Airlines als 8Q CA002 in Betrieb genommen Anschliessend war ein Einsatz bei den Luftstreitkraften der Demokratischen Volksrepublik Jemen mit dem militarischen Luftfahrzeugkennzeichen 204 geplant die Maschine ging bei diesen jedoch nicht in Betrieb Die zu diesem Punkt im Nordjemen lagernde Maschine wurde schliesslich an die Aeronica aus Nicaragua verkauft und fur die Uberfuhrung nach Mittelamerika mit einem zusatzlichen Tanksystem und dem Kennzeichen YN BZF versehen Das zweimotorige Kurzstreckenflugzeug war mit zwei Turboproptriebwerken des Typs Rolls Royce Dart 528 ausgestattet Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine 45 225 Betriebsstunden absolviert auf die 58 384 Starts und Landungen entfielen Die Maschine sollte in Nicaragua zur Pilotenausbildung sowie fur Fluge zwischen der Hauptstadt Managua und der Atlantikkuste eingesetzt werden Die Frage weshalb die Maschine in so weiter Ferne gekauft wurde erklarte ein Sprecher der Aeronica mit dem gunstigen Kaufpreis Insassen BearbeitenAn Bord der Maschine befand sich lediglich eine funfkopfige Besatzung wobei sich die verschiedenen Besatzungsmitglieder auf der langen Flugstrecke abwechseln sollten um die Betriebsvorschriften hinsichtlich Ruhezeiten einzuhalten Unter den Besatzungsmitgliedern befanden sich ein US Amerikaner ein Inder ein Filipino ein Jordanier und ein Israeli Unfallhergang BearbeitenDie Maschine wurde durch die Aeronica erworben und befand sich auf einem Uberfuhrungsflug von Nordjemen nach Nicaragua Zur Erhohung der Reichweite des zu uberfuhrenden Kurzstreckenflugzeugs waren in der Kabine zwei zusatzliche Kraftstofftanks mit einer Kapazitat von 200 Gallonen montiert Die Maschine wurde am 11 April 1985 von Sanaa uber Dschidda und Kairo nach Athen geflogen Der Uberfuhrungsflug wurde ab dem 19 April 1985 fortgesetzt dabei wurde die Maschine von Athen uber Genua nach Glasgow geflogen Am 20 April 1985 wurde der Flug von Glasgow uber Stornoway nach Reykjavik fortgesetzt wo die Maschine um 15 48 Uhr eintraf Da die Besatzung auf dem vorangegangenen Flugabschnitt keinen Treibstoff aus dem zusatzlichen Tanksystem beziehen konnte uberprufte sie das System wahrend des Aufenthaltes in Reykjavik und stellte dabei fest dass das System funktionsfahig war Eine zusatzliche Uberprufung wurde von erfahrenen islandischen Bodeningenieuren vorgenommen Nach Meinung der Bodeningenieure sah das Hilfskraftstoffsystem nicht sehr professionell aus die Manner hatten das Gefuhl dass die Besatzung nicht wusste wie sie es bedienen soll Die Bodeningenieure erklarten der Besatzung der Fokker nochmals die Wirkweise des Zusatztanksystems und fuhrten einen Probelauf desselben im Bodenbetrieb durch um die Funktionsfahigkeit des Tanksystems zu prufen Nach Erhalt der Wetterinformationen und der Startfreigabe durch die Flugsicherung hob die Maschine um 17 21 Uhr in Richtung der Sondrestrom Air Base des heutigen Flughafens Kangerlussuaq ab Um 18 32 Uhr ubermittelte der verantwortliche Pilot eine Nachricht an die islandische Flugsicherung Er bat dabei den diensthabenden Fluglotsen den islandischen Bodentechnikern den Dank der Besatzung auszusprechen Er ausserte dass das zusatzliche Tanksystem ordnungsgemass funktioniere Um 19 35 Uhr wurde Kulusuk uberflogen Wahrend des Fluges von Island nach Gronland meldete die Besatzung dass wieder Probleme beim Beziehen von Treibstoff aus dem Zusatztanksystem aufgetreten seien Um 19 50 Uhr ungefahr 50 Seemeilen westlich von Kulusuk berichtete die Besatzung der Radarstation BIG GUN von Kraftstoffproblemen Die Piloten hatten festgestellt dass das Umpumpen des Treibstoffs aus dem zusatzlichen Tanksystem doch nicht funktionierte Da sich die verfugbaren Kraftstoffreserven durch dieses Problem reduzierten beschlossen die Piloten zum Flughafen Kulusuk umzukehren Da sich die Wetterbedingungen in der Zwischenzeit deutlich verschlechterten konnten die Piloten den Flughafen nicht finden Die Maschine kehrte daraufhin nach Westen um um eine Notlandung bei der Radarstation SOB STORY durchzufuhren Im Anflug ging 50 Kilometer ostlich der Radarstation die Kontrolle uber die Maschine verloren die Fokker kollidierte daraufhin mit dem Gronlandischen Eisschild auf dem sie notlanden sollte Rettungsaktion BearbeitenNach dem Unfall ruckte ein mit Landekufen versehenes Transportflugzeug vom Typ Lockheed C 130 Hercules der Air National Guard gegen 20 00 Uhr aus um nach der Absturzstelle zu suchen konnte diese in der Dunkelheit jedoch nicht finden Die Besatzung des Rettungsflugzeugs befand sich auf einer Transportmission um Treibstoff von der Sondrestrom Air Base an verschiedene Radarstationen auszuliefern als sie die Anfrage erhielt sich bei dem Rettungseinsatz zu beteiligen Am nachsten Morgen gegen 04 15 Uhr ruckten zwei Transportflugzeuge des Typ Lockheed C 130 Hercules aus und suchten erneut nach der Maschine Die Rettungsmannschaften fanden die Unfallstelle als sie einen Mann auf dem Eis erblickten der den Rettungstrupps mit seinem Hemd zuwinkte Die Trummerspur war geradlinig Das philippinische Besatzungsmitglied war bei dem Aufprall ums Leben gekommen das jordanische Besatzungsmitglied starb spater in der Kalte an seinen Verletzungen Die Temperaturen am Eisschild hatten in der Nacht 13 C betragen Das Rettungsflugzeug barg die verletzten Besatzungsmitglieder Die Verletzten wurden zur Sondrestrom Air Base gebracht und von dort aus in Krankenhauser transportiert Das israelische Besatzungsmitglied das wegen seiner schwereren Verletzungen auf mehr medizinische Hilfe angewiesen war wurde nach Kopenhagen geflogen Ursachen BearbeitenDie von der danischen Flugunfalluntersuchungsbehorde gefuhrte Untersuchung des Zwischenfalls ergab den Befund dass die Besatzung fur den Flug ordnungsgemass zertifiziert war Nach Angaben der Besatzung funktionierten die Flugzeugbaugruppen mit Ausnahme des Flugdatenschreibers und des elektrischen Enteisungssystems fur die rechte Frontscheibe des Cockpits normal was auch durch die Untersuchung vor Ort bestatigt werden konnte Das Zusatztanksystem funktionierte nicht ordnungsgemass Die Ursache hierfur konnte nicht endgultig geklart werden Die Besatzung hatte keine ordnungsgemasse Funktionsprufung des Hilfskraftstoffsystems in der Luft durchgefuhrt um vor seinem Einsatz sicherzustellen dass dieses verfugbar war Die Ermittler waren der Meinung dass die fur den Uberfuhrungsflug festgelegten Verfahren eine erhebliche Rolle bei dem Unfall gespielt hatten Als beitragender Faktor wurden die schlechte Sicht wahrend des nachtlichen Anflugs und der Mangel an visuellen Referenzpunkten in der unbesiedelten Gegend entlang der Strecke sowie die daraus resultierende schwierige Einschatzbarkeit der Gelandebeschaffenheit durch die Besatzung der Maschine festgestellt In diesem Zusammenhang hatten auch die schwierigen Wetterbedingungen in der Region eine erhebliche Rolle gespielt Anmerkungen Bearbeiten1 Die Sondrestrom Air Base war nicht das Ziel des Uberfuhrungsfluges sondern der letzte bekannte Zwischenstopp der Maschine Die Maschine sollte mit weiteren Zwischenstopps in Kanada den USA und eventuell weiteren Staaten zum Flughafen Managua geflogen werden Welche Flughafen im Falle eines Weiterfluges angeflogen worden waren lasst sich nicht rekonstruieren Quellen BearbeitenUnfallbericht F27 100 YN BZF Aviation Safety Network Richard Halloran U S rescues fliers in Greenland crash of Nicaragua Plane New York Times 27 April 1985 S 1 Crash of a Fokker F27 Friendship 100 in Greenland 2 killed Bureau of Aircraft Accident Archives Betriebsgeschichte und Produktionsliste rzjets net 65 2 42 75 Koordinaten 65 12 0 N 42 45 0 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugunfall der Aeronica auf Gronland amp oldid 239697459