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Die Fischspeere von Glindenberg wurden im Jahre 1935 beim Bau einer Autobahnbrucke uber die Elbe bei Glindenberg einem Ortsteil von Wolmirstedt in Sachsen Anhalt gefunden Der fur das Mittelelbegebiet einzigartige Fund von 22 mesolithischen 9000 5500 v Chr Speerspitzen und einem Dechsel aus Rothirschgeweih lag etwa 3 5 m unter der Flusssohle in einer dunkelgrunen sandig tonigen Schlickschicht Nur acht Speerspitzen sind komplett erhalten Zehn weisen einen und sieben zwei Widerhaken auf eine Geschossspitze hat keine Widerhaken Eine Spitze lag neben den Teilen eines Unterkiefers und zweier Zahne eines Raubfisches wohl eines Hechtes Die Speerspitzen wurden aus den Stangen des Rothirsches in langen Spanen herausgeschnitten Bei einigen ist noch die geperlte Geweihoberflache erkennbar Die etwa 15 cm lange Queraxt war aus der Abwurfstange des Rothirsches gearbeitet Die Perlung ist an einer Seite noch intakt Die Geweihoberflache wurde poliert Bereits im 19 Jahrhundert hatte man ein ahnliches Depot in der Niederung bei Kalbe an der Milde beim Ziehen von Entwasserungsgraben in funf Fuss Tiefe geborgen Es bestand aus 26 bis 30 Speerspitzen In der gleichen Schicht fanden sich zahlreiche Fischgraten Einige Spitzen hatten einen glatten Schaft Die meisten sind jedoch auf einer Seite mit groben oder zahlreichen feinen sagezahnartigen Einkerbungen versehen Die Speerspitzen der Jager und Sammler sind aus Knochen oder Geweih gefertigt worden Einzelfunde von Speerspitzen aus Hirschgeweih kamen bei Nachterstedt einem Ortsteil der Stadt Seeland im Salzlandkreis und am Bruchsberg beim ehemaligen Aschersleber See beide in Sachsen Anhalt zutage Anhand von archaologischen Vergleichsfunden in Skandinavien ist bekannt dass Speerspitzen einzeln oder zu mehreren bebundelt mit Bast Birkenpech und ahnlichen Klebstoffen an einem Holzschaft befestigt wurden Die Funde von Glindenberg und Kalbe lassen vermuten dass es sich um Deponierungen von Fischspeerspitzen handelt also um eine absichtliche Niederlegung von Teilen von Jagdwaffen deren holzerner Anteil unter Umstanden auch niedergelegt wurde aber vergangen ist Literatur BearbeitenJudith M Grunberg Glindenberg Ldkr Ohre Kreis In Siegfried Frohlich Hrsg Aus der Vorgeschichte Sachsen Anhalts Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle Saale Halle Saale 1995 ISBN 3 910010 13 X Nr 5 Judith M Grunberg Speerfischen in der Mittelsteinzeit In Harald Meller et al Hrsg Schonheit Macht und Tod 120 Funde aus 120 Jahren Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle Begleitband zur Sonderausstellung vom 11 Dezember 2001 bis 28 April 2002 im Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle Saale Landesamt fur Archaologie Halle Saale 2001 ISBN 3 910010 64 4 S 164 165 Harald Meller Hrsg Menschenwechsel Jungpalaolithikum und Mesolithikum Begleithefte zur Dauerausstellung im Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle 2 Halle Saale 2004 S 41 42 Martin Porr Spitzentechnologie Die mesolithischen Fischspeere von Glindenberg und Kalbe Milde In Harald Meller Hrsg Palaolithikum und Mesolithikum Kataloge zur Dauerausstellung im Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle 1 Halle Saale 2004 S 269 274 Weblinks BearbeitenMuseum Digital Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle Mesolithische Speerspitzen von Glindenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fischspeere von Glindenberg amp oldid 237042918