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Die Lesumer Fayencemanufaktur war eine von Johann Christoph Vielstich 1756 gegrundete und bis um 1800 betriebene Fabrik fur irdene Gefasse und Fayencen im heutigen Bremer Stadtteil Burglesum Teedose Fayence Lesum 1776 Focke Museum Bremen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lesumer Fayencen 3 Einzelnachweise 4 LiteraturGeschichte BearbeitenVielstich 1722 1800 stammte aus Braunschweig Er hatte zuvor in Hamburg als Geselle gearbeitet und schon ab 1751 die Fayencemanufaktur Aumund aufgebaut und geleitet sie aber 1755 verlassen um im nahegelegenen Lesum eine eigene Pottbackerei und Fayence Fabrik zu errichten Zwischen 1756 und 1758 nahm er zwei Ofen in Betrieb in denen er allerdings mehr einfaches Gebrauchsgerat aus Ton als Tafelgeschirr aus Fayence brannte Erst als 1760 das Privileg der Vegesacker Konkurrenz erlosch florierte das Lesumer Unternehmen einige Jahre 1766 arbeitete Vielstich mit 7 Gesellen einem Lehrling und 5 Tagelohnern Dann begannen Niedergang und zunehmende Verschuldung Der Konkurs 1773 zwang Vielstich zur Versteigerung Sein Schwager der Muller Tjark Brinkama 1731 1820 in Grohn erwarb den Betrieb in dem die Produktion hochwertiger Fayencen eine immer geringere Rolle spielte auch wenn Vielstich bis zu seinem Tod 12 Januar 1800 weiter dort tatig war 1981 hat der Bremer Landesarchaologe anlasslich von Bauarbeiten Bodenuntersuchungen am ehemaligen Standort der Manufaktur vorgenommen Dabei wurde ein aus Ziegeln aufgebauter Brennofen freigelegt der spater in der Schule Am Monchshof aufgestellt wurde 1 Lesumer Fayencen Bearbeiten nbsp Marken der Lesumer FayencemanufakturDas Angebot der Manufaktur an anspruchsvollem Tischgeschirr umfasste z B Deckelterrinen Schusseln Teller Kruge und zum Teil figurliche Deckeldosen Die Malerei verwendete durchweg Scharffeuerfarben doch ist die Glasur oder der verwendete Ton gelegentlich mangelhaft und neigt zum Abspringen Marken der Manufaktur zeigen ein V oder Vi uber einem Querstrich unter den ein Malerinitial B G E H K L P W gesetzt ist Das wohlhabende Publikum in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts wandte sich immer mehr dem echten Porzellan zu So war die Manufaktur gezwungen ab den 1770er Jahren eher einfach geformte und stereotyp dekorierte Artikel wie Walzenkruge fur weniger zahlungskraftige Kauferschichten zu produzieren Eine Besonderheit Vielstichs der seine Gesellenzeit bei einem Hamburger Kacheltopfer abgeleistet hatte sind seine hohen Kachelofen Von den nachweisbar 30 Ofen haben sich zwei im Focke Museum und einer im Schonebecker Heimatmuseum erhalten beide Museen verfugen auch uber den grossten Bestand an erhaltenen Geschirrteilen aus Lesum Einzelnachweise Bearbeiten Brennofen kam ans Tageslicht In Die Norddeutsche Weser Kurier Bremen 25 Juni 1981 Literatur BearbeitenW Gerhold Fayence Fabrikation im achtzehnten Jahrhundert in und um Bremen In Jahrbuch der bremischen Sammlungen Jg 4 1911 ZDB ID 401790 0 S 60 75 Digitalisat Heinz Wilhelm Haase Die Fayencemanufakturen Terhellen in Vegesack und Vielstich in Lesum In Heinz Peter Mielke Hrsg Keramik an Weser Werra und Fulda Schriften des Mindener Museums fur Geschichte Landes und Volkskunde Kunstgeschichtliche Reihe H 1 Uhle und Kleimann Lubbecke 1981 ISBN 3 922657 20 6 S 145 152 53 17011 8 68997 Koordinaten 53 10 12 4 N 8 41 23 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fayencemanufaktur Lesum amp oldid 223843347