www.wikidata.de-de.nina.az
Das Farbwerk ist eine Vorrichtung an Druckmaschinen die der automatischen Nachfuhrung verbrauchter Farbe zur Druckform dient Das Farbwerk wird ublicherweise aus dem Farbkasten nachgespeist Dabei sollte die Differenz zwischen der verbrauchten und der nachgefuhrten Druckfarbe moglichst gering und im Idealfall ausgeglichen sein Aufgabe des Farbwerks ist es daruber hinaus jede Stelle der Druckform mit der gleichen Farbmenge oder Farbfilmstarke zu uberziehen Farbwerk einer BogenoffsetmaschineBei Farbwerken werden folgende Bauweisen unterschieden Inhaltsverzeichnis 1 Tellerfarbwerk 2 Tischfarbwerk 3 Zylinderfarbwerk 3 1 Bogenoffset 3 2 Rollenoffset 3 3 Bruckenwalze 4 Einzelnachweise 5 LiteraturTellerfarbwerk BearbeitenEin einfacher Teller oft drehbar und oberhalb der Form angeordnet auf den Farbe mit der Hand aufgetragen wird Die Walzen gehen bei jedem Drucktakt uber den Teller und nehmen neue Farbe auf Vorteilhaft ist hier der einfache wartungsfreie Aufbau Ein grosser Nachteil besteht jedoch in der ungleichmassigen Farbfuhrung und verreibung sowie im geringen Speichervermogen Das Tellerfarbwerk wird fast ausschliesslich fur kleine Handtiegel und Eigenbauabziehpressen eingesetzt Bei Offsetmaschinen ist das Tellerfarbwerk unbekannt Tischfarbwerk BearbeitenDas Tischfarbwerk ist eine Kombination aus Teller und Zylinderfarbwerk Das Tischfarbwerk wird fast ausschliesslich fur Schnellpressen in flacher Bauweise eingesetzt so bei Buch und Steindruckmaschinen Zylinderfarbwerk BearbeitenEs ist die modernste und in allen Bauformen ubliche Farbwerkstechnik Zylinderfarbwerke kommen im Buchdruck im Bogenoffsetdruck und Rollenoffsetdruck vor Im Tiefdruck gibt es kein Farbwerk da der Druckzylinder durch eine Farbwanne lauft und die uberschussige Farbe durch eine Rakel abgestreift wird Bogenoffset Bearbeiten Das Farbwerk in Bogenoffsetmaschinen ist mit zahlreichen Walzen zum gleichmassigen Einfarben von Druckplatten ausgestattet Die von der Druckform benotigte Farbmenge wird dem Farbwerk uber Duktor und Heber aus dem Farbkasten zugefuhrt Die Farbfuhrung kann zonenweise parallel zum Druckzylinder mittels Zonenschrauben reguliert werden Eine erhebliche Verkurzung der Rustzeiten wird einer automatisierten Farbvoreinstellung erreicht Die dazu erforderlichen Daten werden aus der digitalen Druckvorstufe oder von einem Druckplattenleser durch Ausmessen der Druckplatte ermittelt Alle Walzen im Farbwerk das auch Walzenstuhl genannt wird haben die gleiche Umfangsgeschwindigkeit und arbeiten praktisch ohne Schlupf Einige Walzen fuhren zusatzlich eine axiale also seitliche Bewegung aus und werden Verreiberwalzen genannt Durch diese seitliche Bewegung wird erreicht dass das uber die Farbzonenoffnung druckformbedingte Farbprofil an den Ubergangen etwas ausgeglichen wird Durch den Kanal des Plattenzylinders erfolgt keine kontinuierliche Abnahme der Farbe aus dem Farbwerk und fuhrt zu Schwankungen in der Farbschichtdicke auf der Druckplatte in Umfangsrichtung Diese Schwankungen werden vom Drucker als Farbabfall bezeichnet Deshalb gibt es bei hochwertigen Farbwerken die Moglichkeit die Phasenlage der Farbwalzen so zu verstellen dass der Einsatzpunkt der seitlichen Verreibung gezielt verandert wird Neue Farbwerkskonstruktionen ermoglichen sogar eine Fernverstellung Aus den Farbbelegungsdaten der Druckvorstufe kann eine Voreinstellung des optimalen Einsatzes der Verreiberwalzen ermittelt werden 1 Rollenoffset Bearbeiten Im Vergleich zum Bogenoffset ergeben sich die wesentlichen Unterschiede der Farbwerkskonstruktion aus den Anforderungen der hoheren Druckgeschwindigkeit und den niedrigeren Papierqualitaten Farbwerke im Rollenoffset benutzen keine getakteten Heberwalzen sondern unterscheiden sich durch eine kontinuierliche Farbzufuhr Ausserdem ist die Konsistenz der Druckfarbe deutlich dunnflussiger als im Bogenoffset Das Speichervolumen der Farbwalzen ist geringer bedingt durch eine niedrigere Anzahl von Farbauftragswalzen Wahrend im Bogenoffset in der Regel vier Farbauftragswalzen je Farbwerk eingesetzt werden kommt der Rollenoffset mit zwei bis drei Walzen aus weil der Kanal des Plattenzylinders deutlich kleiner ist und dadurch eine gleichmassigere Einfarbung der Platte erreicht wird 1 Bruckenwalze Bearbeiten Eine Weiterentwicklung des Farbwerks stellt die Bruckenwalze dar Die Bruckenwalze ist eine antriebs und changierfahige Walze mit einstellbarem Anpressdruck Uber die Bruckenwalze kann das Farbwerk wahlweise mit dem Feuchtwerk verbunden werden und Feuchtmittel gezielt ins Farbwerk geleitet werden Daruber hinaus hat die Bruckenwalze zwei Einstellmoglichkeiten Bei der ersten agiert sie als reine Reiterwalze die den Farbfilm im Farbwerk nur glattet Die zweite Einstellung hat die Aufgabe den Farbfilm umzuverteilen Die Praxis hat bewiesen dass es bessere Ergebnisse gibt wenn die vorderen Farbauftragswalzen den Grossteil der Farbe zur Druckform transportieren Trotzdem kommt es vor dass es Druckformen gibt die eine andere Farbverteilung erforderlich machen Dann wird die Bruckenwalze so geschaltet dass sie als zusatzliche Zwischenwalze fungiert Bei dem abgebildeten Farbwerk ist die Farbverteilung ohne Bruckenwalze jeweils 25 bei eingeschalteter Bruckenwalze dagegen von unten nach oben 31 31 19 19 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Helmut Kipphan Hrsg Handbuch der Printmedien Technologien und Produktionsverfahren S 247 f Springer Verlag Berlin November 2000 Literatur BearbeitenHelmut Kipphan Hrsg Handbuch der Printmedien Technologien und Produktionsverfahren Springer Berlin u a 2000 ISBN 3 540 66941 8 Wolfgang Walenski Der Rollenoffsetdruck Geschichte Moderne Technik Materialien Fachschriften Verlag Fellbach 1995 ISBN 978 3931436018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farbwerk amp oldid 204348633